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Einladungswettbewerb | 10/2019

Entwicklung des Wohngebietes "Südlich Auf’m Tetelberg" in Düsseldorf

Teilnahme

Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwicklung des Wohngebietes „Südlich Auf’m Tetelberg“| Düsseldorf

Grün- und Freiräume

Der Ost-West Grünzug als zentraler Freiraum fungiert als Klammer zwischen dem östlich gelegenen „Alten Bilker Friedhof“ und der Feldflur im Westen, als Fenster zur Landschaft, sowie als Frischluftschneise / Durchlüftungsbahn. Um die Identität im Gebiet zu stärken, wird jedem Baufeld eine eigene Baumart (Obstbaum) zugewiesen. Die privaten Gartenzonen werden vorzugsweise mit einer Heckenstruktur aus Vogelnährgehölzen eingefasst. Die in den privaten Gärten farbenprächtig blühenden Obstbäume bieten verschiedenen Tierarten Unterschlupf.

Die Freiräume der neuen Quartiere schließen sich an die Grünstrukturen der Promenade an und verbinden über die grünen Innenhöfe die Nachbarschaften mit einander. Es entstehen individuelle grüne Orte die von den Akteuren individuell bespielt werden können. Neben privaten Rückzugsräumen sind auch an dieser Stelle Spielplätze, Obstbäume und Grabeland geplant. In dem Quartierspark sind Spiel- und Sportflächen für alle Generationen und Flächen für urbane Nutzgärten angedacht.


Regenwasserbewirtschaftungskonzept

Anfallendes Regenwasser wird mit einem Kaskadensystem in Retentionssystemen und den Gründächern der Dachflächen zurückgehalten. Überschüssiges Wasser wird in den gebäudenahen Zisternen zur Gartenbewässerung gespeichert. Mit den genannten Maßnahmen, der Grünen Mitte mit den Übergängen in die offene Feldflur und den Gebäuden zugeordneten Freiflächen wird ein Quartier mit einer hohen Biodiversität gestaltet.


Klimaschutz und Anpassung

Sämtliche Dachflächen werden begrünt. Eine intensive Begrünung stärkt die Wasserrückhaltung. Die Stirnseiten von Gebäuden werden ebenso begrünt und bilden grüne Fugen zu den Blockinnenbereichen. Eine großzügige Durchgrünung, helle Fassadenflächen (niedriger Albedo Wert) und ein niedriger Versiegelungsgrad stellen im Zusammenspiel mit den Durchlüftungsachsen der Grünflächen sicher, dass die Aufheizung des Quartiers bei Sonneneinstrahlung minimiert wird. Die kompakte Bauweise mit niedrigen Gebäudeoberflächen im Verhältnis zum Volumen lässt einen geringen Energieverbrauch erwarten.

ÖPNV

Die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle in die Völklinger Straße wird begrüßt, um eine attraktivere Anbindung des Quartiers sicherzustellen. Dazu trägt auch die neue Bushaltestelle an der Völklinger Straße im Bereich des Ost-West Grünzuges bei.

Erschließung

Das Quartier wird über zwei Stichstraßen erschlossen. Dadurch wird die Querung des Ost-West Grünzuges und eine Durchfahrung des Quartiers vermieden. Alle erforderlichen Stellplätze werden in Tiefgaragen nachgewiesen. Ein Großteil der Besucherstellplätze kann im öffentlichen Straßenraum entlang der Stichstraßen nachgewiesen werden. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, die Parkplätze der Schule und der Turnhalle jeweils von den Stichstraßen aus anfahrbar zu machen. Die Zufahrt wird durch eine Schranke begrenzt , so dass über ein Parkplatzmanagement sichergestellt wird, dass immer ausreichend Stellplätze für die Schulnutzung zur Verfügung stehen. Insbesondere in der schulfreien Zeit können so gegen Gebühr bis zu 100 weitere Besucherstellplätze für das Quartier genutzt werden.


Fuß- und Radverkehr

Die Promenade am Teutenberg, sowie der Ost-West Grünzug stellen Fuß- und Radwegebeziehungen in die Umgebung her. Fahrradabstellräume für die Wohnungen werden entlang dieser Achsen in allen Baufeldern angeordnet.


Mobilitätskonzept

Über die Vorgaben der Auslobung hinaus wird ein Mobilitätskonzept vorgeschlagen. Mobilitätspunkte bieten Ladestationen für E-Autos und E-Bikes, Stellplätze für Car-Sharing , Bike-Sharing und Lastenräder.


Abwassertechnische Erschließung

Das gesamte Gebiet entwässert zur Völklinger Straße (Niveau ca. 37,00 m). Dadurch kann das Plangebiet auf einem durchschnittlichen Geländeniveau von ca. 37,25 m bis 37,50 m angeordnet werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf weist eine klare städtebauliche, klassische urbane Struktur auf. Der ostwestverlaufende Grünraum teilt das Plangebiet in einen nördlichen und einen südlichen Bereich. Westlich werden jeweils größere Blockstrukturen angeordnet, die sich zu einer Promenade öffnen. Positiv gesehen wird, dass im Osten eine kleinteilige bauliche Strukturierung verfolgt wird, die gut auf die vorhandene Bebauung an der Volmerswerther Straße reagiert. Die Proportionen der Blöcke sind ausgewogen, lediglich ihr Abschluss zur geplanten Promenade wirkt aufgrund der abgeschnittenen Gebäudeköpfe unentschlossen. Die Staffelung der Gebäudehöhen mit zwei bis drei Geschossen im Osten auf vier Geschosse im Westen mit sechs- und siebengeschossigen Hochpunkten ist folgerichtig. Mit 566 Wohneinheiten weist die Arbeit mit guten Wohnqualitäten eine höhere Dichte als andere Arbeiten auf.
Aufgrund der gewählten Dichte wurde auf eine größere gemeinsame Freifläche und die Schaffung eines Quartiersmittelpunktes ebenso verzichtet wie auf die großzügige Gestaltung des Ost-West Grünzuges, dem Qualität sowohl für das Plangebiet als auch für die angrenzenden Stadtbereiche fehlt.
Die Erschließung des Plangebiets für den MIV erfolgt von der Straße Am Tetelberg über eine zwischen Schulareal und Wohnquartier verlaufende innere Straße sowie über die Bedburger Straße, was die klare Platzierung von Tiefgaragen unter jedem Wohnhof ermöglicht. Die klare Trennung der fußläufigen und motorisierten Verkehre wird innerhalb der Jury allerdings nicht nur positiv bewertet.
Insgesamt ist der Entwurf sehr sauber und gut durchgearbeitet. Bedauert wird allerdings, dass er sich nicht genügend mit dem Genius Loci des Ortes auseinandersetzt.
Lageplan Nord

Lageplan Nord

Lageplan Süd

Lageplan Süd

Gesamtlageplan

Gesamtlageplan