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Einladungswettbewerb | 10/2019

Entwicklung des Wohngebietes "Südlich Auf’m Tetelberg" in Düsseldorf

Teilnahme

Schuster Architekten

Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwickelt aus dem Vorgefundenen, dem städtebaulichen und landschaftlichen Kontext und der Maßstäblichkeit der Umgebung entsteht das städtebauliche Konzept für das Gebiet auf’m Tetelberg. Es basiert auf einem robusten städtebaulichen und landschaftlichen Gerüst, das vielfältige Gestaltungsräume für die zukünftige Bebauung eröffnet und an die bestehenden städtebaulichen Strukturen anknüpft.
Durch die vorgeschlagenen landschaftsarchitektonischen und städtebaulichen Interventionen entsteht ein eigenständiger neuer Stadtraum, der die angrenzenden Nachbarschaften integriert und die landschaftlichen Besonderheiten, wie der bestehende Sternwartpark im Osten, sowie die stadtbildprägende Baumallee entlang der Völklinger Straße als Biotopverbund zusammenführt und zu einer eigenen Identität des Ortes entwickelt.

Zentrales Element in Ost-West Richtung ist die neue Grünverbindung. Der Park wird zum zentralen grünen Ort für alle Bewohner des neuen Quartiers sowie zum verbinden Element über den Stadtteil hinaus. Attraktive Fuß- und Radwege bieten eine interessante Mobilitätsalternative. Die Bereiche für Kinderspiel, Rückzugsorte, Flächen für urban gardening usw. werden zum Treffpunkt für Alle. Eine hohe Durchgrünung des gesamten Parks, sowie Flächen für die Regenwasserversickerung und Retention wirken sich positiv auf das Stadtklima aus.

In Nord-Süd Richtung spannt sich die Wohnstraße auf. Über diese Verbindung erfolgt die nicht motorisierte Erschließung der einzelnen Gebäude. An den Quartierszugängen im Norden und im Süden befinden sich die Tiefgaragenzugänge. Somit wird diese Spange zu einem attraktiven Treffpunkt für alle Bewohner und zum Spielort für alle Kinder im Gebiet. Spielplätze, Aufenthaltsmöglichkeiten, dezentrale öffentliche Nutzungen in den Gebäuden werden zu Anlaufpunkten. Die Achse ist so dimensioniert, dass Anlieferverkehr, Entsorgungsfahrzeuge, die Feuerwehr, Besucherstellplätze und Fahrradabstellmöglichkeiten Platz finden.

Im unmittelbaren Wohnumfeld entstehen nachbarschaftsbezogene privatere Freiräume mit Spielmöglichkeiten und Aufenthaltsbereiche für die Bewohner. Obstgehölze, frei wachsende Hecken, Sträucher und Gräser definieren die privaten und öffentlichen Bereiche, diese vielfältige und robuste Vegetationsstruktur lässt Raum für eine individuelle Prägung durch die Bewohner. Streif- und Spielräume für Kinder entstehen und die Nachbarschaft wird gestärkt. Insgesamt entstehen Freiräume, die vor allem Angebote für junge Familien, Kinder und das nachbarschaftliche Miteinander in sich tragen, aber auch auf Veränderungen in den Nutzungsansprüchen und Bedürfnisse der Bewohner reagieren können.

Insgesamt entsteht ein Stadtteil mit eigener Identität und Charakteristik. So bietet das Freiraumsystem im Zusammenspiel mit der Bebauungsstruktur vielfältige Nutzungs- und Aneignungsangebote. Durch die offenen und gemeinschaftlich nutzbaren Räume entlang der Nord-Süd Achse, sowie der neue Park in Ost-West Richtung entstehen unterschiedliche Spielangebote für alle Generationen, sie bieten Möglichkeiten der informellen Aneignung und bieten vielfältige Nutzungsangebote.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Struktur basiert überwiegend auf vier geschossigen Wohnhöfen, die abweichend von klassischen Blockrändern durch Zeilenbauten und Solitäre gebildet werden. Im östlichen Bereich reagieren Zeilenbauten und ein winkelförmiges Gebäude mit integrierter Kita auf die Struktur der vorhandenen Bebauung an der Volmerswerther Straße. Die auch hier gewählte Viergeschossigkeit wird allerdings maßstäblich für unangemessen gehalten. Die Ausrichtung der Außenfläche der Kita zu den Bestandsgebäuden ist in Bezug auf die zu erwartende Lärmsituation näher zu prüfen. Insgesamt wirkt das neue Wohngebiet zwar in sich geschlossen, aber mit wenig Bezug zur umgebenden Bebauung.
Wenig nachvollziehbar ist auch die Gestaltung der Freiflächen, die kaum zwischen öffentlichen und privaten Bereichen differenziert. Die West- und Ostfassaden sind durch kompakte Baumreihen stark verschattet, wodurch die Wohnqualität beeinträchtigt wird. Die in Ost-West- Richtung verlaufende ‘Grüne Mitte‘ ist deutlich erkennbar, allerdings sehr stereotyp und zu wenig inspirierend gestaltet.
Der von der Straße Auf’m Tetelberg und von der Bedburger Straße kommende Autoverkehr wird im Norden und Süden in Tiefgaragen gelenkt. Die innere, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Erschließung ist als Shared Space Fläche konzipiert, um kurzes Halten vor den Gebäuden zu ermöglichen. Wie dies funktional und gestalterisch umsetzbar ist, kann allerdings nicht nachvollzogen werden. Kritisch hinterfragt wird, aufgrund ihrer Nähe und Lage zur bestehenden und neuen Wohnbebauung, auch die Nutzbarkeit der erhaltenen Halle.
Tetelberg Übersichtsplan

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