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Offener Wettbewerb | 10/2019

Neubau des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in Fürth

Anerkennung

Preisgeld: 15.000 EUR

Hellerplan Architekten

Architektur

GDLA I GORNIK DENKEL landschaftsarchitektur partg mbb

Landschaftsarchitektur

Francisco Moratal Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Wettbewerbsaufgabe und Bestandsanalyse.

Ziel der Stadt ist es, ein neues Gebäude für das Heinrich-Schliemann-Gymnasium zu errichten. Das Planungsgebiet liegt am Rande der Altstadt zwischen der Mühlstraße und der Henri-Dunant-Straße sowie der Pegnitz im Osten. Zusätzlich muss eine Verbindung zwischen der Mühlstraße und der Henri-Dunant-Straße hergestellt werden.
Im Westen wird das Planungsareal von einer leistungsfähigen grauen Infrastruktur und im Osten von einem Landschaftsschutzgebiet und den Pegnitzauen, einem attraktiven Naherholungsgebiet, begrenzt. Auf dem stark durchgrünten Grundstück sticht besonders die Eiche als Hauptbaum hervor. Auch eine Pappelkette entlang des für Hochwasserereignisse anfälligen Flussufers fällt ins Auge. An der nordwestlichen Grenze gibt es einen Geländesprung von drei Metern Außerdem befinden sich am Ende der Mühlstraße Parkplätze für Feuerwehrfahrzeuge, die im Notfall ausreichend Aufstell- und Maneuvrierfläche benötigen.

Urbane Beziehung und lokale Relevanz.

Eine neue Zufahrtsstraße mit 5%iger Steigung verbindet die Mühlstraße und Henri-Dunant-Straße westlich des Wettbewerbgebiets. Die Fahrbahn ist gut abgegrenzt und ermöglicht einfaches Wenden und den Zugang für Feuerwehr- und Sicherheitsfahrzeuge. Außerdem sind genügend Parkplätze für das Hotel, die Schule und das Gemeindehaus vorhanden.

Das Schulgebäude bildet einen neuen Stadteingang im Norden. Die innovative Aufteilung des Hauptvolumens nach Süden bietet ein subtileres Bild des Gebäudes vom nördlichen Rand der Stadt aus gesehen und fügt sich in die historische Gebäudenstruktur von Fürth ein. Durch die Giebeldächer der Hauptgebäude wird ein Dialog mit der bestehenden städtischen Struktur gefördert. Die Materialität des Gebäudes stärkt die räumliche Kohärenz und Identität mit der historischen Umgebung. Neben der Mühlstraße und der neuen Zufahrt entsteht ein Platz, der sowohl den Fußgänger- als auch den Straßenverkehr aufnimmt.

Das Gebäude hat einen zweistöckigen Sockel, um eine unmittelbare Reaktion auf die menschliche Dimension zu schaffen und kleinere Volumen in den oberen Stockwerken, die in größerem Maßstab auf den städtischen Kontext reagieren. Die zweistöckige Basis ist sowohl an der neuen Zufahrtsstraße als auch an der Henri-Dunant-Straße ausgerichtet, interagiert direkt mit Fußgängern und bietet einen integrativen und sicheren öffentlichen Raum. Das Verhältnis zur vorhandenen Eiche wird betont und so der Haupteingang des Gebäudes geschaffen, Indem die Fassade des Sockels zum Baum hin ausgerundet wird, ensteht eine Geste der Offenheit und Kontemplation. Ebenso entsteht südlich ein Platz, auf dem sich Fahrradständer und PKW-Stellplätze befinden. Die Wegehierarchie räumt Fußgängern und Radfahrern Vorrang vor Autos ein und schafft einen zugänglichen und sicheren Raum für Schüler.

Da sich das Grundstück neben einem privilegierten Naturgebiet befindet, zieht sich das Gebäude nach Süden zurück und ermöglicht einen Übergang zwischen der gebauten und der natürlichen Umgebung, in der sich der Haupthof der Schule befindet. Das Landschaftsschutzgebiet Pegnitz bleibt als Naherholungsgebiet erhalten. Das Flussufer wird so natürlich wie möglich gestaltet, indem ein großzügiger Zugang zum Fluss mit Bänken geschaffen wird, der es den Menschen ermöglicht, mit dem Wasser und der Natur zu interagieren. Das Design erlaubt unterschiedliche Pegelstände, ohne dass das dahinter liegende Gebäude gefährdet wird.

Architekturprogramm und Design.

Die administrativen und pädagogischen Bereiche befinden sich neben dem Zugang im Erdgeschoss und dem vertikalen Hauptkommunikationskern. Hier liegt auch der Tagesbereich, welcher der Pausenhalle und dem Speiseraum eine privilegierte Lage einräumt, die in direktem Zusammenhang mit den außenliegenden Grünflächen stehen. Dies ermöglicht den Zugang zur Terrasse für Kunstkurse und den Zugang zu Lieferfahrzeugen.

Die Musik- und Tanzräume befinden sich im ersten Stock und ermöglichen eine klare und kompakte Erschließung. In der ersten, zweiten und dritten Etage befinden sich 40 nach Nordosten ausgerichtete Klassenzimmer, die über eine hervorragende Beleuchtung und einen schönen Blick auf die Umgebung verfügen. Im Südwesten der Hauptklassenräume befindet sich ein dreistöckiger Längsbaukörper über dem Sockel, in dem sich die Fachklassenräume befinden (Physik, Chemie, Biologie und Informatik). Die Biologieunterrichtsräume haben direkten Zugang zur Gartenterrasse auf der zweiten Ebene. Die kompakte Struktur des Programms ermöglicht eine effiziente Erschließung. Die vertikalen Anschlüsse begünstigen die Evakuierung im Notfall und einen optimalen Austausch zwischen den Ebenen.

Zugänglichkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit.

Sowohl das Gebäude als auch seine unmittelbare Umgebung unterliegen dem Prinzip der universellen Zugänglichkeit. Das barrierefreie Gebäude hat ein ebenes Erdgeschoss und eine Neigung von weniger als 5%. In jeder Ebene gibt es Toiletten, vollständig angepasst für Menschen mit Behinderungen. Alle Räume sind für alle Benutzer zugänglich, unabhängig von Alter oder Behinderung, und das Design erleichtert ebenfalls die Wartung.

Das kompakte Design rund um einen Haupplatz kombiniert eine zweispurige Fahrbahn mit einer Umfahrung, die den Verkehrsfluss und kurze Strecken begünstigen. Ebenso reduziert das Design die Fassadenfläche und sorgt für eine ausreichende natürliche Beleuchtung und Belüftung. Die konstruktiven und strukturellen Systeme garantieren die Minimierung der Bau- und Wartungskosten.

Durch die gezielte Ausrichtung der Räume, die integrierte Solarregelung und die Querlüftung werden erhebliche Energieeinsparungen erzielt. Die geneigten Dächer ermöglichen neben der Sammlung von Regenwasser, das für andere Zwecke verwendet wird, die Erzeugung von Sonnenenergie durch nach Süden ausgerichtete Paneele. Innen- und Außenräume sind mit lokalen Materialien und wasser- und energieeffizienten Elementen ausgestattet, um den Verbrauch zu senken. Darüber hinaus wird das Landschaftsschutzgebiet Pegnitz durch einheimische Bäume gestärkt, die Schadstoffe filtern, die Luft- und Wasserqualität verbessern, zur körperlichen und geistigen Gesundheit beitragen und den Wert der umliegenden Grundstücke steigern.
Visualisierung

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