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3. Rang 4 / 4

Offener Wettbewerb | 02/2008

St. Johanns-Park: Neubau Pavillon und Teilumgestaltung Park

gesamtkonzept, visualisierungen

gesamtkonzept, visualisierungen

4. Rang / 3. Preis

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

Stoos Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

konzept landschaftsarchitektur

räumliche präzisierung
der landschaftliche eingriff auf der oberen flussterrasse des st. johanns-parks greift die existierende parkgestaltung mit ihren natur- und flussthemen auf und entwickelt sie weiter. dazu wird zunächst eine räumliche präzisierung zwischen unterem und oberen niveau vorgenommen, indem der böschungsverlauf und –bogen, wie ein prallufer, schärfer konturiert und von einer sitzmauer akzentuiert wird. in die böschung wird ein neuer treppenweg zur direkteren verbindung der parkebenen zwischen quartier und rhein eingefügt. die böschung selber wird weiterhin als magerwiese ausgebildet.

die platzfläche
die obere ebene wird als fliessender kiesplatz (hellfarbige chaussierung) gestaltet, der grosse bauminseln umspült. diese bauminseln, in ihrer gestalt an zurückgebliebene wasserflächen nach einem hochwasser erinnernd, liegen frei verteilt auf dem platz und umfassen die bestehenden bäume. sie sind von einer breiten, in sand verlegten flusskieselpflästerung eingefasst und als artenreicher waldboden ausgebildet. die waldvegetation wird mit bluebells und scillas ergänzt, welche sie im frühling in ein blaues blütenmeer verwandeln. der pavillon wird auf stützen in die baumgruppen gestellt und wird zu deren bestandteil.

spielen
das heutige planschbecken und die kletterruinen werden (vor allem wegen ihrer störenden barrierewirkung) abgebrochen und durch neue installationen ersetzt. das neue planschbecken wird als grosse flache schale ausgebildet, die auch in trockenem zustand bespielt werden kann. wasserstrahlen fordern die kinder zum spiel. der boden des hellen gussasphalt-beckens ist mit abdrücken von tiermotiven aus der flusslandschaft übersät.

einfriedung, neuer zugang
die historische mauer an der elsässerstrasse erhält an der vorgegebenen stelle zwei neue eingänge, die sich aus dem rhythmus des mauerwerkes ergeben. die heute sehr grosse öffnung beim kompostplatz wird in originalform um zwei felder verschmälert, bleibt aber breit genug für unterhaltsfahrzeuge. der kompostplatz wird durch ein mäuerchen und eine hecke vom parkbereich distanziert. die veloparkplätze werden entlang der mauer angeordnet.

licht
im bereich der hauptverbindungen werden parkleuchten zwischen die stämme der bäume versetzt. die lichtpunkte reichen unterschiedlich hoch bis in das laub der kronen und werfen deren blattwerk als schattenriss auf den belag.

villengarten
ein historischer garten zur veterinärsvilla ist (gemäss unseren nachforschungen) nicht belegt. die einfriedung des villengartens wird mit einer buchenhecke, in welche der zaun integriert werden kann, dem allgemeinen gestaltungsprinzip angepasst. weiter schlagen wir vor, die unmassstäbliche, pseudohistorische figur des rosengartens abzuändern, um die promenade entlang der böschungskante bis zum südlichen parkeingang zu vervollständigen, sowie den platz am eingang des st. johanns-parks mit einem baumdach aufzuwerten.


konzept architektur

pavillon und baumgruppen
der pavillon fügt sich konzeptionell und formal in die park-baum-landschaft ein und füllt die vorhandene lichtung auf. auch in der dritten dimension verhält sich der pavillon bildlich gesehen wie bäume: der hauptanteil der nutzungen befindet sich oben im bereich der körperhaften baumkronen, auf dem niveau des parks bleiben die linearen baumstämme und der stützenwald: 1. oben verdichten, wo es schon dicht ist, 2. unten, wo durchsicht nötig und erwünscht ist, möglichst offen und transparent belassen, 3. im untergeschoss nur nebenfunktionen unterbringen

in den bäumen
in einem park oder wald in die höhe steigen wollen ist ein drang und, wenn es möglich ist, ein besonderes erlebnis. wir potenzieren die spezifische topografische lage des st. johanns-parks zum rhein hin, indem wir mit den zwei hauptnutzungen spielraum und veranstaltungsraum in die höhe gehen und dazu das gesamte dach als frei zugängliche (kontrollierbare) dachterrasse zum park und zum rhein hin ausbilden: ein hochsitz mit aussicht. der spielraum und die dachterrasse sind sowohl über die innentreppe als auch über die durchstossende, offene wendeltreppe erreichbar (externer, unabhängiger zugang).
der pavillon hat im dämmerlicht im wahrsten sinne des wortes, eine erhöhte, allseitige ausstrahlung ins quartier, denn der lichtkörper innerhalb des blätterdachs erzeugt ein besonderes und einmaliges licht-, schatten- und bewegungsbild.

die nutzungsdisposition
das parkcafé und das foyer sind wichtige magnete für alle und liegen als einzige nutzungen direkt zugänglich und allseitig sichtbar auf dem niveau des parks. das übrige, gedeckte erdgeschoss bietet sich als multifunktionaler aussenbereich an: als café aussenbereich, als regengeschützter bereich für aufenthalt, spielen und festen, als sonnengeschützter bereich im hochsommer und als ort für interaktionen zwischen park- und pavillonnutzungen.
eine grosse, zentrale lichtöffnung bringt licht in den gedeckten bereich. der veranstaltungsraum und die spielräume liegen auf höhe der baumkronen und, dank der raumhohen verglasungen, mit direkt berührendem bezug zum ast- und blätterwerk.

materialisierung
der pavillon besteht aus einer flächig verkleideten stahl-glas-konstruktion; der gesamte obergeschosskörper und die dachterrassengeländer sind aussen mit einer filigranen netzstruktur aus runden, absturzsichernden maschen überzogen; somit lassen sich sämtliche fenster raumhoch öffnen.
erdgeschoss, schnitte

erdgeschoss, schnitte

der pavillon fügt sich in die park-baum-landschaft ein

der pavillon fügt sich in die park-baum-landschaft ein

schnitt a, schnitt c

schnitt a, schnitt c

schnitt b

schnitt b

präzisierung des böschungsverlaufs, von einer sitzmauer akzentuiert

präzisierung des böschungsverlaufs, von einer sitzmauer akzentuiert

3. Rang 4 / 4