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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 01/2008

17. DGGL-Förderpreis Ulrich-Wolff "Traumlandschaften einer Kurfürstin - Landesgartenschau Oranienburg 2009"

Entwurf

Entwurf

1. Preis

Simone Weingärtner - Garten- & Freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

Tanja Schiller

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Pflanzenkabinett

Betritt man das Gartenzimmer Porzellankabinett, taucht man ab in eine Traumwelt aus orange, blau und grün. Der Eingangsbereich wird von Drahtpyramiden gesäumt, die mit Kletterpflanzen berankt sind. Hier am Eingang überwiegt die Farbe blau. Je näher man dem gefährlich instabilen Geschirrturm kommt, desto mehr wechseln die Pflanzen ins orange.
Im Schatten des Turmes befindet sich eine Fläche aus kobaltblauem Glassplitt. Die orangefarbene Pflanzung steht im starken Kontrast dazu. Auch in der Pflanzung sind einzelne größere Glasbrocken zu finden. Hier im inneren Kreis, sowie in den Außenbereichen dieses Gartenzimmers, geht die bepflanzte Fläche in ein Kiesbeet über, und stellt die Verbindung zur modernen Gartengestaltung her. Zudem tauchen hier Solitärgräser auf, die Verbindung zur heutigen Pflanzenkombination.
Von den hölzernen Sitzbänken mit den spiralförmigen Füßen aus kann man das Bild der verschiedenen Pflanzenkombinationen vom Blau ins Orange übergehend auf sich wirken lassen. Die verschiedenen Arten und Sorten der historischen Pflanzen werden für den genauen Betrachter auf Emaille-Schildern entsprechend erklärt.
Eingefasst wird das Zimmer von einer niedrigen Buchshecke. An den Ecken befinden sich die für die damalige Zeit typischen \"Heck=Figuren\", hier in Form von Pyramiden aus Buchs oder Eibe. Die Buchshecken seitlich der Wege gehen in die Pflanzfläche über und bilden dort ein stilisiertes \"Laubenwerck\". Dort wo sich die Hecken mit den Wegen kreuzen werden die Linien durch Pflasterzeilen aus Granit weitergeführt.
So erreicht man die südliche, die \"orangene\" Seite dieses Zimmers. Von hier führt ein Weg weiter in das nächste Gartenzimmer …

Nutzgarten Topf

In diesem Gartenzimmer treffen historischer und moderner Nutzgarten aufeinander. Einerseits findet man Buchsparterre, mit historischen Küchen=wurzeln (z.B. Pastinake, Steckrübe, Haferwurzel), Küchen=kräuter bzw Küchen=blätter (z.B. Sauerampfer, Feldsalat, Portulak) und Küchen=früchten (z.B. Gurken, Saubohnen, Zuckerschoten). Auch historische Feldfrüchte wie Rutenhirse und Lein lassen sich hier finden.
Gab es damals schon Mais? Hier findet man die Antworten. Andererseits wird auch das Thema moderner Nutzgarten gezeigt. Was versteht man unter einem modernen Nutzgarten? Ausruhen, faulenzen, Grillen, mit Freunden feiern, immer etwas blühendes, pflegeleicht ... und meist steht dafür nur eine recht kleine Fläche zur Verfügung. Ein moderner Garten muss also vor allem flexibel sein, um den jeweiligen Wünschen und Vorstellungen gerecht zu werden. So steht der Würfel als zentrales, mobiles Element im Mittelpunkt. Der Pflanzkübel aus Hartplastik lässt sich einzeln oder als Hochbeet modular einsetzen. Umgedrehte Würfel dienen als Sitzhocker oder -bank. Von Innen beleuchtet bilden sie den Gegensatz zu dem illustrativen Objekt \"Rosenstock\".
Es gibt aber auch kombinierte Elemente zwischen historisch und modern. So zeigen sich der Laubensitz und die Laubengänge der Eingänge in der heutigen Zeit mit verzinktem Vierkantstahl und einem Dach aus farbigem Glas. In Rot. Passend zu dem roten Rosenstock, den roten Würfeln und der roten Einfassung der Hochbeete aus Faserzementplatten bzw. -würfeln. Im Bereich der \"Feld=früchte\" blüht verstreut der rote Klatschmohn.
Im Blumengarten werden historische Pflanzen in den Farben Rot und Weiß kombiniert. Zur Zeit der Lilienblüte lässt sich ihr Duft von den Sitzwürfeln unter dem Baum wunderbar genießen.
Die Zentrale Aktionsfläche könnte z.B. für Kochkurse über Verwendungsmöglichkeiten der alten Nutzpflanzen dienen. Johann Sigismund Elßholtz (dessen Buch auch für die historischen Pflanzen zu Rate gezogen wurde) hat in seinem Buch „Vom Garten-Baw“ (1685) zu den jeweiligen Pflanzen auch die Verwendungsmöglichkeiten in der Küche beschrieben.
Verwendete Literatur für die Zusammenstellung historischer Pflanzen:
o Elßholtz, Johann Sigismund: „Vom Garten-Bow“, 1987 Edition Leipzig.
Nachdruck der Ausgabe Berlin/Leipzig/Cölln 1684.
(Der Autor widmete die 3. Auflage seines Buches von 1684 dem großen Kurfürsten und seiner Gattin. Die Besonderheit war, dass sich das Buch „auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg / wie auch der benachbarten Teutschen Ländern gerichtet“. Es bezog sich als erstes Buch auf dieses Land und diesen Klima. )
o Besler, Basilus; Der Garten von Eichstätt, 1999 Benedikt Taschen Verlag GmbH
(Auf Grundlage der 1613 publizierten Kupfertafeln des Apothekers Basilus Besler als Hortus Eystettensis)
Entwurf

Entwurf

Pflanzen

Pflanzen

Pflanzen

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