modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 09/2019

Eversbuschstraße - „Hirmerei“ in München Allach

Perspektive Hof

Perspektive Hof

2. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

dreisterneplus GmbH (ehemals Meili Peter München)

Architektur

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit findet eine angemessene Antwort auf den besonderen Ort – offene Siedlungslandschaft, die mit weitläufigen Naturräumen gemischt ist – in dem sie die Gebäudegruppen so stellt, dass sie den inneren Siedlungsraum einschließen, aber nicht ausschließen. Dadurch entsteht von vier Seiten eine Durchlässigkeit, die den Zugang schafft zu übergeordneten Landschaftsräumen, aber auch Durchwegung schafft ins Innere der Siedlung. Es entsteht so ein gut proportionierter, variantenreicher, vielgestaltiger Innenraum, der überschaubare Nachbarschaft ermöglicht, u.a. eine Wasserfläche, die voraussichtlich einen positiven Beitrag zum Mikroklima leisten wird. Je nach Situation staffelt sich die Höhenentwicklung differenziert, erweist den verschiedenen Maßstäben der gebauten Umgebung Referenz und lässt eine gewisse Offenheit für Veränderung. Im Sinne dieser Außenraumgestaltung werden die Gebäudekörper raumgreifend geformt - einmal schließen sie eher, einmal öffnen sie eher.

Die Freiräume sind sowohl in der Beziehung zu den umgebenden Strukturen als auch im Innenraum hervorragend proportioniert und gestaltet. Mit der Entscheidung, die Bebauung auch von der Bahnlinie abzurücken, entsteht für die Zukunft ein interessanter Raum, der eine eigene Identität entwickeln wird, aber hinsichtlich des Lärmschutzes zu überprüfen ist. Auch mit den Entscheidungen für die Freiräume im Inneren, u.a. mit der großzügigen Wasserfläche als Retentionsfläche, zeigen die Verfasser einen überzeugenden Umgang mit den Freiflächen. Damit gelingt es, eine eigene Identität zu entwickeln. Da die Verfasser auch im Süden von der Grundstücksgrenze abrücken und von hier aus Zugänge in den Hof ermöglichen, gelingt die Verwebung mit der Umgebung sehr gut.

Die weich geformten, gekrümmten Gebäudekörper tragen ihre Bewegung auch in die Grundrisse hinein, wodurch sich eine unterschiedliche Ausrichtung der Wohnbereiche und deren innere Gliederung ergeben. Es entstehen korridorlose Wohnungen, die hocheffizient die vorhandene Grundfläche nutzen, in dem sie alle Räume aus einer Wohnhalle erschließen. Besonders zu erwähnen ist, dass die Küchen nicht offen im Wohnbereich liegen, sondern in einer halboffenen Nische abgetrennt sind. Der Zugang zu den Bädern wäre zu verbessern. Aus diesem Wohntyp generieren die Verfasser unterschiedliche Wohnungsgrößen über Schaltzimmer. Die Wohnhallen sind durchgesteckt und weisen zwei zu unterschiedlichen Seiten orientierte Freisitze auf. Insbesondere in der Perspektive zum Innenhof kommt zum Ausdruck, dass sich die Gebäude mit ihren Klinkerfassaden harmonisch in die innere Siedlungslandschaft einfügen.

Die ringförmige Tiefgarage reduziert die versiegelte Fläche auf den Gebäudeabdruck und ermöglicht Großbaumpflanzung im Hofbereich sowie außen. Die nordorientierten Freiflächen der Kita entsprechen nicht den Anforderungen. Das Defizit an verlärmten Erholungsflächen könnte durch aktive Lärmschutzmaßnahmen reduziert werden. Bei den gemeinschaftlich nutzbaren Dachflächen sind noch Flächenpotentiale aktivierbar, wodurch die Grünflächenbilanz verbessert wird.

Die Arbeit stellt einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Aufgabe dar.
Perspektive Straße

Perspektive Straße

Dachaufsicht

Dachaufsicht

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Modellfoto

Modellfoto