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3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2019

Neubau Mehrzweckhalle, Kindergarten- und Schulräume in Müllheim (CH)

4. Rang / 1. Ankauf

Preisgeld: 16.000 CHF

SALATHÉ ARCHITEKTEN BASEL

Architektur

Berchtold . Lenzin Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ZPF Ingenieure AG · ZPF Structure AG

Bauingenieurwesen

HeiVi AG

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Das grosse, für das Dorf wichtige Infrastrukturgebäude aus Schule und Mehrweckhalle einerseits, und der kleinmassstäbliche Kindergarten andererseits fügen sich als ungleiches Paar in die Bebauungsstruktur des Ortes. In Ihrer Unterschiedlichkeit beziehen sich beide Gebäude auf die Topographie und den ortsbaulichen Massstab.

Das Wettbewerbsprogramm stellt die Frage nach der optimalen Organisation und Kombination der verschiedenen Bauaufgaben. Sind Schulräume, Kindergarten und Mehrzwecksaal als einzelne programmatische Bauaufgaben zu verstehen oder ergibt sich aus dem Zusammenwirken der Funktionen einen Mehrwert?

Das Projekt gibt dazu eine differenzierte Antwort. Schulräume und Mehrzwecksaal sind zu einem mehrteiligen Ganzen gefügt und werden als eine Art 'schöner Infrastrukturbau' interpretiert. Der Kindergarten bezieht sich zwar geometrisch auf die neue Gesamtanlage, bezieht sich aber eigenständiger Baukörper räumlich auf den bestehenden Schulhausbau und den umgebenden Grünraum. Grundlage dieser Zuordnung ist eine räumlicher Strategie, die versucht die Freiräume und die funktionalen sowie sozialen Zuordnungen sinnvoll zu ordnen.

Die zentral gelegene 'Schmittwies' wird als als gemeinschaftlich genutzte Fläche; als Allmend freigespielt. Sie ist sowohl möglicher Stellplatz für den Wanderzirkus, wie auch Parkierungsfläche bei Grossanlässen. Diese offene, nicht nutzungsbestimmnte Fläche ist das eigentliche Zentrum des Entwurfes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser schlagen zwei Gebäude vor, ein Kindergartengebäude im Zentrum des Perimeters und ein multifunktionales Gebäude im nördlichen Teil der Parzelle.
Mit der gewählten Setzung werden maximal grosse Freiflächen generiert, was grundsätzlich begrüsst wird. Das Potenzial dieser Aussenräume wird indes nicht ausgeschöpft, insbesondere die Anordnung der Parkplätze überzeugt nicht.
Das Kindergartengebäude und die bestehende Schule bilden zwar zusammen eine lose Einheit, ein räumlicher Zusammenhalt über die Gesamtanlage fehlt. Die drei Schulgebäude scheinen kaum etwas miteinander zu tun zu haben. Die dezentrale Anordnung der neuen Klassenzimmer und der Spielflächen werden kontrovers diskutiert.

Das nördliche Gebäude weist eine aus der Topographie abgeleitete Erschliessungsdisposition auf, welche die unterschiedlichen Funktionen auf interessante Weise voneinander trennt. Der Zugang zu den Schulräumen erfolgt hauptsächlich hangseitig, der Eingang zu den Turnhallen und zum Mehrzweckraum befindet sich auf dem Niveau des Rasenspielfeldes. Entsprechend dieser Anordnung werden die Pausen und Sportplätze arrangiert. Der Hartplatz wird von der Hangkante in überzeugender Weise räumlich gefasst. Die funktionale Verteilung der Nutzungen im Innern weist zum Teil Mängel auf, so müssen zum Beispiel zwei Office-Räume vorgesehen werden, um die Mehrzweckräume zu bedienen.

Das Kindergartengebäude ist überzeugend organisiert. Drei separate Zugänge werden über eine innere Erschliessung miteinander verbunden, was organisatorische Vorteile mit sich bringt. Die Unterrichts- und Gruppenräume sind gut proportioniert und ausreichend belichtet. Eine weitere räumliche Qualität stellen die überdachten, vorgelagerten Aussenräume dar.
Die Setzung des Kindergartengebäudes direkt an der Quartierstrasse lässt sehr viel Aussenspielflächen frei, was als eine grosse Qualität des Projektes bewertet wird. Der Weg von den Kindergartenräumen über die Garderoben zum Aussenspielbereich scheint insgesamt etwas umständlich zu sein.

Entsprechend der ortsbaulichen Setzung haben die drei Gebäude der Schulanlage auch im Erscheinungsbild wenig miteinander zu tun. In wirtschaftlicher Hinsicht befindet sich der Projektvorschlag im mittleren Bereich.

Die ortsbauliche Setzung generiert erstaunlich grosse Freiflächen, was aber letztlich mit einer mangelnden räumlichen und funktionalen Gesamtidee einhergeht.
3. Rang 4 / 4