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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Neubau eines Wasserspielplatzes im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick

3. Preis

Preisgeld: 500 EUR

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Idee, der Reise um die Erde in 80 Tagen nach Jules Verne, ist interessant gewählt. Es bleibt unklar, wie sich die weiter gewählten Themen „Blauer Planet“ sowie „Die ganze Welt auf einer Lichtung“ hier einordnen und welches der Themen entwurfsleitend ist.

Bei dieser Wettbewerbsarbeit liegt der Fokus auf dem zentralen Wasserspielbereich. Die große Vielfalt unterschiedlicher Wasserspiele auf den sechs „Kontinenten“ ist prägend für den Entwurf. Die verschiedenen Wasserbilder sorgen für eine große Abwechslung. Im Kontrast dazu steht der ruhige Randbereich, auf dem sich neben dem Matschbereich kaum weitere Spielmöglichkeiten befinden. Die hohe Konzentration von verschiedenen Wasserbildern und Spielelementen im Zentrum wirkt zum Teil überfüllt.

Der Entwurf unterliegt insgesamt einer klaren Formensprache. Mit der Rundform und dem Amphitheater nimmt die Arbeit die Form der 1950er Jahre auf. Die beiden Anbindungswege zur Plansche erscheinen als zu gering dimensioniert. Auch die stringente Wegeführung wirkt wenig intuitiv und steht mit dem scheinbar wichtigen Wasserspielbereich nicht im Verhältnis. Der Bereich „Arkadien“ wurde zwar formal aus dem Bestand heraus entwickelt, erscheint im Zusammenhang mit dem „Blauen Planeten“ jedoch nicht schlüssig.

Die Verwendung von Natursteinpflaster wird als vorteilhaft für Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten angesehen, es birgt auf der anderen Seite ein größeres Verletzungsrisiko bei Stürzen gegenüber wasserdichten Fallschutzbelägen. Auch erinnert der Wasserspielbereich durch die Ausführung in Naturstein an einen Stadtplatz, was für die Angemessenheit des Ortes als fragwürdig angesehen wird. Die Erkennbarkeit des Themas und des „Blauen Planeten“ auf Nutzerebene wird angesichts der Materialien (Naturstein) in Frage gestellt.

Die umlaufende Spielrinne ist eine weitere Spielmöglichkeit für Kinder, die gewürdigt wird. Der Matschbereich befindet sich in sonniger Lage, so dass kleinere Kinder während des Spielens nicht frieren werden. Darüber hinaus wird einerseits das Spielen mit dem im Rauhbett fließenden Wasser zur Versickerungsmulde für Kinder interessant sein, andererseits bedeutet dies jedoch, ein Spielen mit Brauchwasser, was kritisch gesehen wird.

Der Entwurf überzeugt mit einem sehr gelungenen Konzeptansatz und der Konzentration auf das Zentrum und das Spielen mit Wasser. Er wird dabei jedoch mit seinen vielen Wasserspielelementen als überladen erachtet. Das Element des Wasserlaufes als ergänzendes Spielangebot wird vom Preisgericht gewürdigt und reduziert das Defizit von Spielangeboten ohne Wasser damit geringfügig. Insgesamt sieht das Preisgericht in dem Entwurf eher einen städtischen Spielplatz, der die Umgebung nicht einbezieht und sich als Solitär versteht.