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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2019

Neubau der Fuß- und Radwegbrücke Lindemannstraße in Dortmund

Anerkennung

Preisgeld: 7.500 EUR

GMG Ingenieurgesellschaft mbH

Bauingenieurwesen

ARCHITEKTURBUERO 1

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1014 erfüllt funktional und formal die Beurteilungskriterien der Auslobung zu 100
Prozent. Der Entwurf besticht durch seine geradlinige und sichere Wegeführung. Als Leitidee wird die Geometrie der Brückenkonstruktion in den Fokus gerückt. Die Brücke teilt sich in ihren Enden in Treppe und Rampe; zusätzliche Aufenthaltsbereich sind nicht vorgesehen. Es entsteht eine gute Orientierung für alle Verkehrsteilnehmer; der Entwurf bietet eine ablesbare Wegestrecke. Der Max-Ophüls-Platz bleibt ein offener Platz mit ergänzenden Gestaltungspotentialen.
Die Aufzüge sind als additives Element optional möglich, ohne die gestalterisch zurückgenommene Entwurfsidee zu konterkarieren. Es fehlen allerdings aufgrund der Nähe zu den Treppen die erforderlichen Aufstellflächen.
Der Entwurf nimmt sich gegenüber dem Messeensembles zurück und bildet keine Konkurrenzsituation; dies gilt ebenfalls für das Baudenkmal der Fachhochschule. Die heutigen Sichtachsen bzw. Sichtbeziehungen bleiben gewahrt.
Insgesamt gelingt es dem Entwurf jedoch nicht, in seiner gestalterischen Zurückgenommenheit eine überzeugende Formensprache zu finden. Insgesamt wirkt die Architektur der Brückenkonstruktion banal und beliebig. Die vom Verfasser reklamierte „Zeichenhaftigkeit des Stadteingangs“ wird nicht erzielt. Die gewählte Materialität (Cortenstahl) wirkt beliebig und dem Ort nicht angemessen.
Unklar bleibt die künftige Nutzung der Räume unterhalb der Rampen; diese potentiellen Unorte sollten mit ergänzenden Funktionen belebt werden.
Konstruktiv wird die Brücke als Balkenbrücke mit einem stählernen, kappenlosen Hohlkastenquerschnitt ausgebildet. Die Stützen sind paarweise gruppiert und analog zu „Baumstämmen“ unauffällig im Erscheinungsbild. Es handelt sich insgesamt um einen pragmatischen und unkomplizierten konstruktiven Ansatz. Der Unterhaltungsaufwand wird als gering eingeschätzt.
Zusammenfassend ist der reduzierte Gestaltungsansatz insgesamt nachvollziehbar, lässt jedoch eine dem Ort angemessene ästhetische Wirkung und Eleganz in der planerischen Ausformulierung vermissen.