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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Gestaltung öffentlicher Freiflächen im Innovationspark Augsburg

2. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überrascht durch einen einzigen, alles umspannenden gestalterischen Ansatz. Ein lichter Hain von locker verteilten Bäumen erstreckt sich durchgehend über das gesamte Terrain. Unter den Kronen erstreckt sich der Blick einladend frei über eine morphologisch interessant und differenziert elaborierte Rasen- und Wiesenlandschaft. Sympathisch zurückhaltend und doch funktional richtig schwingt das Wegenetz zwischen den Baumstämmen und bildet ein stimmiges Wegegrundgerüst. Gestalterisch stimmungsvoll ist der vorgeschlagenen Hohlweg als Verbindung auf die Niederterrasse. Die lichten Rasenteiche und subtilen Aufenthaltsbereiche sind konsequent aus dem gestalterischen Leitbild entwickelt und im Hain verortet. Die offenen Rasenflächen haben einen hohen Aufforderungscharakter zur individuellen Aneignung. Die lineare Ableitung des Regenwassers nach Osten dürfte aufgrund der Topographie und der vorhandenen Querungen kaum umsetzbar sein. Der Austausch der Bodenbilder (mager / fett) von Nie-der- auf Hochterrasse ist insbesondere vor dem landschaftlichen Ansatz nicht nachvollziehbar. Sicherlich, die tatsächlich Größe der Lichtungen, die Anzahl der Bäume im Hinblick auf die tatsächliche spätere Wuchsgröße, der dauerhafte Unterhalt der in den Rasen eingelegten Wasserspiegel, der tatsächliche Umfang des Einschnittes in die Hangkante oder die standortbezogene Sinnfälligkeit der aus den postglazialen Vegetationsgesellschaften abgeleiteten Pflanzenarten können kontrovers diskutiert werden. Aber es ist dieses übergeordnete, besondere, kraftvolle Bild des lockeren Baumhains, das überzeugt, dieses feine Spiel von Arten, Qualitäten und Abständen, das spannungsreiche Wechselspiel von Licht und Schatten, welches eine dem Ort angemessene Nonchalance von hoher atmosphärischer Dichte entwickelt. Die Vorschläge für die Plätze leiten sich gut nachvollziehbar aus dem übergeordneten Konzept ab und stützen so das imageprägende Bild des quartierumspannenden Freiraums. Durch die geringe Versiegelung, die kraftvolle Einbindung des landschaftlichen Potentials und durch die hohe Grünmasse sind die ökologischen Belange gut berücksichtigt. Die Bildung von differenzierten Bauabschnitten ist berücksichtigt. Die Arbeit überzeugt so durch ein kraftvolles landschaftliches Bild, das die Brücke zwischen Grün und funktionellen Bindungen schlägt und zudem spannungsvoll die Aspekte von Zeit und Unwägbarkeiten durch die nicht voll bestimmbare Dynamik der landschaftlichen Entwicklung der Landschaftsbilder inszeniert. Sie ist ein überzeugender Vorschlag für die Entwicklung der Freiflächen des Innovationsparks.