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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

"Coburgs Neuer Süden"

Lageplan

Lageplan

4. Preis

Joachim Pogorzalek

Architektur

straub thurmayr landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Aspekte zu Stadtraum und Landschaft

Bauen an der Schwelle zur Landschaft
Ein wichtiges Kriterium unserer Überlegungen war, wie ein intensives Bauprogramm in den Schwellenbereich von Altstadt, Industrielandschaft und der Coburger Bergvillenbebauung gelegt werden kann. Ziel war es, ökologische und ökonomische Belange mit dem Wunsch nach einem für Menschen attraktiven Stadtumfeld zu vereinen. Die Bauaufgabe weckt den Wunsch nach einer festen Komposition, angeregt durch die Idee, zwei Bauvolumen derart in den Stadtgrundriss zu legen, dass sie eine prägnante Verbindung schaffen zwischen der Körnigkeit der bestehenden Villenbebauung, der Dichte der Altstadt und dem Maßstabssprung zu den Industriearealen im Süden und Westen.
Bäume als Adresse
Den Baustrukturen werden markante Baumstrukturen in Form von Baumhallen und Obstgärten zugeordnet. Die dadurch entstehende Varianz der seriellen Strukturen schafft Übersicht und Orientierung, Raum und Zwischenraum aber auch sinnlichen Erlebnisreichtum für den Alltag der Stadtbewohner.

Allee der Hallen
Diese kraftvolle Achse ist in seiner räumlichen Ausprägung ein Mittel zur Orientierung. Die Hallen gehören in Zukunft zu den primären Orten im öffentlichen Leben und erfüllen ganz konkrete Aufgaben im sozialen Leben der Stadt Coburg.

Der Entwurf sucht die Verbindungen zwischen Markt, Allee der Hallen, Rosengarten, Festwiese und Bahnareal. Es entstehen stadträumliche Bezüge sowohl zu den vom Marktplatz heranführenden Strassen als auch zu der Durchwegung ins Bahnareal und in die „Südstadt“.


Bauten und Freiräume
Die Einheit von Bauten und Freiräumen bildet eine wichtige idenditätsstiftende Bestimmung der Arbeit. Einprägsam gestaltete Bauensembles aus Architektur und Landschaftsarchitektur sorgen für hohe räumliche Qualität. Herzstücke sind die durchgehende Allee der Hallen mit der Festwiese und die Bebauung zwischen Itz und Bahngleisen mit den langen Binnenhöfen, der Uferpromenade und den Obstgärten.

Festwiese und Baumhallen
Die Festwiese ist in mehrfacher Hinsicht ein offener Raum mit dem Himmel als Dach. Baumhallen unterschiedlichster Größen liegen wie Bojen in der Wiese und sind Ziel und Navigationsorte im weiten Raum. Die Wiese ist befestigt, ein Belag aus Asphaltterrazzo ist gut vorstellbar und somit für Feste aber auch als Parkplatz nutzbar. Eingestanzt in den Belag sind unversiegelte Rechtecke, eine Art bescheidenes Ornament, quasi die Blumen in der Wiese. Derart werden die Stellplätze markiert, aber auch das Regenwasser kann hier versickern.

Rosengarten
Der Rosengarten bleibt erhalten. An Stelle des ehemaligen Kongresshauses entsteht ein Platz mit Baumhalle als Entree zum Garten.

Baufelder zwischen Fluss und Gleisen
Zwei geradlinige, von Nord nach Süd verlaufende Höfe sind von Gebäudezeilen umschlossen, die mit unterschiedlichen Bautypen belegt werden. Die Höfe sorgen für hohe binnenräumliche Freiraumqualitäten. Der Katalog vorgeschlagener Typen reicht vom Hofhaus, über Gartenhäuser, Reihenhäuser bis zu Loftwohnungen.
Die innere Struktur der Baufelder folgt einer systematischen und stringenten Logik. Spielregeln werden festgelegt, die in ihrer Einfachheit und Direktheit einen hohen Grad an Flexibilität und zukünftigen Entwicklungen ermöglichen. Die Kompaktheit und Körnigkeit sind aber auch ein Beitrag zur Ökologie und Ökonomie des Projektes. Infrastruktureinrichtungen werden gemeinschaftlich erstellt und genutzt, die differierenden Parzellengrössen und Haustypen bedienen ein breites Spektrum unterschiedlichster Portemonnaies.

Eine hochwertige Mischnutzung mit Dienstleistung, Wohnungen für unterschiedliche Interessensgruppen und quartiersinternen Erholungs- und Kommunikationszonen bestimmen die Gesamtdisposition. Körnung, Höhenentwicklung und Erschließung ergeben eine homogene und robuste Grundstruktur, die flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren kann.

Obstgärten
Die gemeinschaftlichen Gärten sind offen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Lebensformen der zukünftigen Bewohner. Ein ruhiger Rahmen aus Wegen, Rasenfeldern und Obstbäumen bietet Schutz und Diskretion. Im Frühjahr werden die Gärten zum Blühereignis, im Herbst dürfen Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen geerntet werden und dazwischen laden die schattigen Wiesen zu Spiel und Picknick. Auf den grosszügigen Grünflächen versickert Regenwasser.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser präsentiert eine städtebaulich klare Lösung, die drei Hallen in einem kompakten Baukörper vereinigt, wobei die Multifunktionshalle um ein Stockwerk absenkt ist. Dadurch wird eine ausreichend große Angerfläche ermöglicht, die durch eine Baumstruktur angenehm gegliedert ist. Eine Verbindung zwischen dem Hallenkomplex und dem Rosengarten ist gelungen.
Die Achse Ketschendorferstraße ist konsequent herausgearbeitet. Dagegen wird kritisch gesehen, dass der Hotelbau als Riegel ausgebildet ist und damit die Altstadt vom Anger abtrennt und die Blickbeziehung beeinträchtigt. Außerdem fehlt die Anbindung des Hotels an das Kongresshaus.

Der Verfasser erhält den Rosengarten als Park mit der Möglichkeit, diesen durch die Hallenbesucher zu nutzen und erweitert ihn nach Norden nach Abbruch des Kongresshauses mit einer von ihm so genannten Baumhalle, deren Situierung in diesem Bereich noch einmal zu überdenken wäre.
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Bambergerstraße. Die Lage des Parkhauses an der Karchestraße wird positiv gesehen, ebenso die konsequente Trennung zwischen Fußgängererschließung und verkehrlicher Erschließung. Insgesamt sind bei der Verkehrsführung keine nennenswerten Probleme zu erwarten.
Die Gesamtfunktion wird lediglich durch die mangelnde Anbindung des Hotels beeinträchtigt, im Übrigen werden keine Probleme gesehen. Der Betriebshof ist in ausreichender Größe geschickt in die Anlage integriert. Die Lage der Baukörper berücksichtigt die Lärmproblematik von Festplatz und Parkplatz.

Die kompakte Bauweise lässt eine wirtschaftliche Umsetzung und einen wirtschaftlichen Betrieb
erwarten. Hervorzuheben sind die städtebaulichen und gestalterischen Vorschläge für das Bahngelände.
Die Idee der Ausbildung einer Uferpromenade mit hochwertigen Wohnangeboten am Wasser und
die Ausprägung eines Gewerberiegels zur Bahn ist ein guter Ansatz, der weiter entwickelt werden
könnte. Der klare städtebauliche Entwurf entwickelt markante Ideen und lässt genügend Spielraum zur Weiterentwicklung.
Lageplan

Lageplan

Erläuterungen

Erläuterungen

Erläuterungen

Erläuterungen

Detailplan - Festanger

Detailplan - Festanger

Detailplan - Festanger

Detailplan - Festanger

Detailplan - Bahnflächen

Detailplan - Bahnflächen

Detailplan - Bahnflächen

Detailplan - Bahnflächen

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto