modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
4. Rang 5 / 5

Mehrfachbeauftragung | 11/2019

Städtebauliche und gestalterische Neuordnung des "Gleisdreiecks" in Radolfzell

5. Rang

Pröll-Miltner GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Bettina Krell GmbH Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen entlang der östlich des Entwurfsgebietes verlaufenden Bahntrasse eine Gebäudekette aus winkel- und zeilenförmigen Baukörpern vor, die einen schützenden Rücken für das Wohngebiet formuliert. In Inneren des Baugeländes werden kleinteilige und punktartige Einzelkörper in lockerer Anordnung platziert. Leider stellt die vorgeschlagene städtebaulich Struktur keine überzeugende Setzung dar. Der Entwurf ist in vielerlei Hinsicht mit Brüchen und Problemen behaftet.

Die geschlossene Front der Bebauung zu den Bahngleisen bietet zwar einen sehr guten Schutz gegen den Lärmeintrag, eine Gestaltung und Gliederung dieser rund 300 Meter langen Fassade ist in Plänen und Modell nicht erkennbar und wirkt als abweisende, geschlossene Wand. Der westliche Bereich des Quartiers wird zur Bahntrasse nach Konstanz in ausreichendem Maße geschlossen, so dass die Anforderungen des Schallschutzes grundsätzlich erfüllt werden.

Typologisch sind die angebotenen Grundrisse ohne Idee und lassen keine Wohnqualität erwarten. Die Organisation der Grundrisse ist oftmals und unnötigerweise kompliziert, die Wohnungen besitzen zahlreiche schlecht nutzbare Ecksituationen. Besonders kritisch wird auch die vorgeschlagene Erschließung des Quartiers gesehen, da der Verkehr durch die Mitte geführt wird, alle damit verbunden Störungen in Kauf nehmend. Sehr problematisch ist vor allem die dezentrale Anordnung der schollenartigen Tiefgaragen unter den Gebäuden. Darüber hinaus ist das Parkhaus des Ideenteils nur über die Wohnstraße erreichbar, was zu unangemessen hohen Belastungen im Quartier führen würde.

Auch die Freiräume weisen keine nennenswerten Qualitäten auf. Eine übergeordnete Grünanbindung und Freiraumvernetzung wird vermisst. Die beliebig erscheinenden Gebäudeausrichtungen schaffen keine privaten Gartenräume oder Hofzonen. Die als verkehrsberuhigter Bereich ausgebildete Durchwegung ist nicht zoniert oder quartiersbezogen gegliedert und führt zu unübersichtlichen Verkehrsverhältnissen.

Insgesamt enthält die Arbeit keine überzeugenden Ideen für ein zukunftsfähiges und lebendiges Quartier in Radolfzell, zudem ist die Durcharbeitung des Entwurfs rudimentär und nicht inspirierend.
4. Rang 5 / 5