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Werkstattverfahren | 10/2019

Bremer Platz – Neugestaltung der Grünanlage auf der Bahnhof-Ostseite in Münster

Gewinner

brandenfels landscape + environment

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Thema WohlgefühlNutzungen
▪ Wie wird der Sichtschutz aussehen zu jenen Bereichen, die für die Szenen vorgesehen sind? → Vorgesehen ist ein eher „weicher“ Sichtschutz aus Gräsern und Sträuchern, eher nicht aus Mauern.
▪ Zentraler Platz mit Wasser: Wird es für die Angehörigen der Szenen nicht auch attraktiv sein, diesen zu nutzen? Wird das Neben- und Miteinander funktionieren? → Es wird davon ausgegangen, dass durch viel Bewegung auf und am Platz (durch Kiss- and Ride-Zone, querenden Fußgängerverkehr) sowie die neuen Gebäude der Landmarken von Szeneangehörigen eher rückwärtige Platzbereiche mit mehr Ruhe bevorzugt werden.
▪ Gibt es in den Grünflächen spezielle Nutzungsangebote, bspw. Spielangebote für Kinder und Jugendliche? → Ja, ganz im Süden sind offene Grünflächen vorgesehen, auf denen freies Spielen möglich ist.
▪ Gibt es die Möglichkeit, Flächen für einen Schulgarten nutzen zu können? → Das wäre ggf. denkbar.
▪ Großes Holzdeck am zentralen Platz mit Wasser: (Wie) wird ein gutes Mit- und Nebeneinander unterschiedlicher Nutzergruppen – Erholungssuchende und Szeneangehörige – an dieser Stelle gelingen? Wird es eine Bepflanzung geben und welche? → Die Bestandsbäume sollen möglichst erhalten werden, an dieser Stelle hat es sich angeboten, den großen Bestandsbaum mit einem umgebenden Holzdeck in die Platzgestaltung als vielfältig nutzbares und verbindendes Element einzubinden.
▪ Wird das geplante WC vor allem für Angehörige der Szenen nutzbar sein? Ist das WC an dieser Stelle nicht zu dicht an der Bebauung? Ist ein Sichtschutz geplant? → Das WC ist den Aufenthaltsbereichen der Szenen zugeordnet. Die Art und Weise des Sichtschutzes ist noch ausgestaltbar, zunächst ist ein Sichtschutz durch geeignete Bepflanzung angedacht.
▪ Werden die dezentralen Fahrradstellplätze funktionieren, insbesondere im Norden des Platzes an den Aufenthaltsbereichen der Szenen? Hier wird befürchtet, dass Fahrradstellplätze sowohl als Verstecke dienen für Drogen u.ä. und dass sich dort leicht Müll ansammelt. → Die zentrale Idee des Entwurfs ist die weiche Durchwegung des Platzes, der als weitgehend zusammenhängende Grünfläche verstanden wird. Eine Konzentration einer hohen Anzahl an Fahrradstellplätzen würde sich mit dieser Idee eher nicht gut vertragen.
▪ Wie hoch wird die Mauer sein (Soester Straße im Bereich zur Schillerstraße)? → Etwa 80 cm hoch.
▪ Kann der zentrale Platz im Spannungsfeld zwischen „viel Bewegung“ und „Aufenthaltsfunktion“ gut funktionieren?
▪ Zentraler Platz mit Wasserspiel und hoher Aufenthaltsqualität kann als attraktives Entréé für Münster eine gute Idee sein.
▪ Eine zentrale Fläche für alle unterschiedlichen Szenen wird nicht als sinnvoll angesehen, da die verschiedenen Szenen sich untereinander nicht vertragen. Eine größere räumliche Trennung und Differenzierung würde Abstand und Rückzugsmöglichkeiten bieten und möglicherweise ein friedliches Miteinander unterstützen. Die Sitzstufen im Rasen auf der mittleren Rasenfläche werden eine Ausdehnung der Szenen in diesen Bereich hinein fördern aus Sicht der Anwohnenden. Um Drogen gut konsumieren zu können, werden Sitzmöglichkeiten wie diese gebraucht und aufgesucht werden.
▪ Der Wetterschutz für den Szenebereich erscheint gut gelöst.
▪ Ein Boule-Platz könnte ermöglichen, Freizeit und Erholung in der Gruppe, auch immer wieder, auf dem Platz zu verbringen, was Sicherheit und Wohlgefühl für den Einzelnen in der Gruppe erhöht und ggf. sichert und was wiederum ein verträgliches Nebeneinander von Szeneangehörigen und Freizeitgruppen auf dem Platz ermöglichen und fördern könnte.
▪ Bei Sitzbänken bitte auch an solche mit Arm- und Rückenlehnen denken.

Thema Sicherheit
▪ Wie kann die Verkehrssicherheit, insbesondere für Schulkinder morgens (wenn der Bring-Verkehr stattfindet), in der Soester Straße erhöht werden? → Der Entwurf sieht den Straßenraum als „shared space“ vor, in welchem alle Verkehrsteilnehmer*innen in besonders hohem Maße Rücksicht aufeinander nehmen sollen.
▪ Wenn der Platz zu attraktiv für die Szenen gestaltet wird, könnte er auch zum Anziehungspunkt für noch mehr Szeneangehörige werden. Wie kann dem vorgebeugt werden?
▪ Die Szenen vertragen sich untereinander nicht, es gibt alltäglich zahlreiche Konflikte, die auch gewaltsam ausgetragen werden. Ein gemeinsamer Platz für alle verschiedenen Szenen wird aus Anwohner*innenperspektive nicht funktionieren.
▪ Werden die Wege mit Fahrrädern befahren werden können? Erfahrungsgemäß werden Radfahrende die Wege befahren.

Thema Sauberkeit / Ordnung

▪ Platzgestaltung des Bereichs für die Szenen: Wie kann gefördert und sichergestallt werden, dass der Platz sauber bleibt statt zu Vermüllen? Insbesondere die Fahrradständer zur Bremer Straße hin, welche den „Szeneplatz“ hier einfassen, bergen aus Anwohner*innensicht eine erhöhte Gefahr für Vermüllung (Müll fängt sich hier aufgrund von Wind, wird hier ggf. direkt hineingeworfen) und eine Versteckmöglichkeit für Ge- und Verbrauchsmaterialien der Szene, wie bspw. Spritzen, Drogen u.a.m. → Hinweis wird aufgenommen.
▪ Für die Szenen ist nur ein zentraler Platz vorgesehen, der von Rasen und Gräserstrukturen umgeben sein soll: (Wie) wird das funktionieren? → Es handelt sich zunächst um eine Ideenskizze. Hinweise wie diese werden aufgenommen und in den nächsten, detaillierteren Planungsschritt integriert.

Thema Verknüpfungen
▪ Sind Zebrastreifen über die Bremer Straße geplant? → Derzeit nicht, da die Planungen für die Bremer Straße wohl abgeschlossen sind. Allgemeiner Hinweis
▪ Die Ergebnisse der Studie, die besagen, dass die Szenen sich vertragen, decken sich nicht mit den Erfahrungen der Anwohnenden. Die Szenen seien zersplittert und tragen viele Konflikte gewaltsam und laut miteinander aus.