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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2019

Entwicklung Parkbogen Ost, Teilbereich Sellerhäuser Bogen in Leipzig

2. Preis

GM013 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee der „Alten Schienenstränge“ wird in seiner formalen Ausprägung als für den Ort angemessen bewertet und in seiner freiraumplanerischen Ausformulierung als kraftvoll begrüßt. Die an sich monotone, sehr gleichförmig verlaufende Bahndammkrone wird durch das Verschwenken von unregelmäßig langen Wegeabschnitten (Weichen, gleichmäßige Abschnitte) und „Sackgassen“ („tote Enden“) lebendig gegliedert und erhält so eine ablesbare, dem Ort angemessene „Dachmarke“. Im wiederkehrenden formalen Kontext werden der südliche Abschluss an der Crottendorfer Bahnschneise, der „Aussichtspunkt Nordspange“ und die richtig gesetzten Auffahrtsrampen zu den kreuzenden Wegen und Straßen ausgebildet.

Während der „Fahrradschnellweg“ relativ zügig mit wenigen Verschwenkungen das Gelände durchläuft, gibt es im Bereich für die Fußgänger mannigfaltigere Abzweigungen, kleine Balkone und ruhigere Aufenthaltsbereiche. Die beiden Wegearten werden in annähernd gleicher Breite teilweise zusammen, teilweise durch Abschnitte des alten Gleisbetts mit Sukzessionsflächen getrennt, mit Abstand geführt. Durch den Perspektivwechsel ergibt sich im Gesamtraum eine differenzierte Gliederung und eine Lebendigkeit, die von der Jury positiv gewertet wird. Die wichtige Radwegeanbindung Zweinaundorfer Straße Ost - Theodor-Neubauer-Straße West ist aufgrund der Lage des Radweges nur mit Umweg möglich und wird für verbesserungswürdig gehalten.

Im Realisierungsteil wird die alte Bahnsteiganlage erhalten und als Reminiszenz der Vergangenheit verstanden. Die Gliederung des Querschnitts in diesem Bereich (über Sitzstufen erreichbarer tiefer liegender „Gleisgarten“ mittig, Aufenthaltsbereiche auf den beiden Bahnsteigen, Radewegführung seitlich im Osten daneben) wird als sehr positiv empfunden.

Das Einordnen von Freizeitanlagen (Calithenics, Parcours) im mittigen „Gleisgarten“ als Angebot für Jugendliche und das sparsame Setzen von schattenspendenden Bäumen im Mittelbereich wird als adäquates Angebot im Entwicklungsbereich eines möglichen neuen Wohngebietes westlich der ehemaligen Bahntrasse begrüßt. Das Sitzmobiliar wird als Teil der Dachmarke verstanden und bietet in einigen Facetten in der Materialität rechteckiger Holzbohlen zahlreiche Möglichkeiten zum Aufenthalt und Verweilen.

Die bestehende Vegetation wird erkennbar aufgelockert ohne die Blickbeziehungen im Detail zu thematisieren.