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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2008

Neubau Grundschule mit Turnhalle und Kindertagesstätte Ottostraße

Modell

Modell

Anerkennung

v-architekten GmbH

Architektur

knp. bauphysik GmbH

Bauphysik

Stracke Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Idee
Gebäudefigur schafft Orientierung zu abgeschirmten, differenzierten Freiflächen auf lärmbelastetem Grundstück.


Städtebau und Erschließung
Auf dem dreieckigen Grundstück zwischen den geschlossenen gründerzeitlichen Strukturen und der Auffahrt zur A 57 wird die neue Schule als fächerförmige Bebauung realisiert und korrespondiert mit der offenen Bebauung des bestehenden, denkmalgeschützten Gymnasiums.

Über den Gebäuderücken wird dabei das Grundstück über seine gesamte Länge effektiv vom Lärm der nahen Autobahn abgeschirmt.

Die bestehende Baumallee der Ottostraße wird fortgesetzt und mündet in dem neu geschaffenen Schul- und Veedelsplatz. Von hier aus werden die beiden Schulen und die Sporthalle erschlossen.

Die Aufspreizung der neuen Schulfigur ermöglicht einen räumlich gefassten Schulhof für die Grundschulkinder und schafft eine einladende Geste hin zum Schul- und Veedelsplatz. Der Schulhof mündet in das Foyer mit angeschlossenem Forum in zentraler Lage. Südlich schließt die Kindertagesstätte mit den zugehörigen Freiflächen an, die durch die Abwinkelung des Gebäuderückens konsequent geschützt und auf die bestehenden Garten- und Grünflächen hin ausgerichtet werden.

Somit wird die Idee der „Bildungskette“ von 1-20 Jahren an einem Standort durch die Abfolge der differenzierten Bereiche – Freifläche Kindertagesstätte, Schulhof Grundschule und Schulplatz mit anschließendem Gymnasium – außenräumlich umgesetzt.


Gebäudestruktur und Nutzungsverteilung
Schule, Sporthalle und Kita sind in einem zweigeschossigen Gebäude zusammengefasst. Zwei aufgespreizte Gebäuderiegel werden durch das zentrale Foyer verbunden und vertikal erschlossen.

Der westliche Riegel nimmt die Klassenräume mit den multifunktionalen Dielen auf und ist auf die parkähnlichen Garten- und Grünflächen hin orientiert. Die offenen Dielen mit den Klassen- und Gruppenräumen ermöglichen eine flexible Ausdehnung der Lernbereiche und gliedern die Raumfolge.

Der östliche Riegel entlang der A 57 fungiert als baulicher Schallschutz. Dazu liegt die Erschließung als Pufferzone nach außen zur Autobahn. Die Räume sind nach innen auf die abgeschirmten Freibereiche hin orientiert. So sind die Räume der Kindertagesstätte über zwei Geschosse zu den Spielflächen hin ausgerichtet. Im Abschnitt der Schule orientieren sich im OG die Fachklassen und Gruppenräume des Ganztagsbereichs zum Schulhof. Darunter schiebt sich die Sporthalle, die mit den Nebenräumen um ein Geschoss abgesenkt ist und über ein kleines Foyer vom Veedelsplatz aus erschlossen wird.

Angegliedert an das mittige Foyer befindet sich im Erdgeschoss das Forum als zentrales Kommunikationszentrum. Dieses wird räumlich erweitert durch den zuschaltbaren Speisesaal und den vorgeschalteten Außenhof. Als Mittelpunkt der Anlage können hier vielfältige Veranstaltungen der Grundschule und der Kindertagesstätte stattfinden.



Konstruktion und Material
Das Gebäude ist als Stahlbetonskelett mit Flachdecken in Sichtbetonoberflächen konstruiert.
Diese einfache und wirtschaftlich günstige Grundstruktur wird durch elementierte Fensterbänder mit großzügigen Festverglasungen und differenziert gestalteten Öffnungselementen umschlossen.
Der Ausbau erfolgt in kosten- und zeitsparender Trockenbauweise.

Der robuste Rohbau wird im Inneren des Gebäudes mit haptisch angenehmen Materialien ergänzt. Holzoberflächen auf Böden und Wänden schaffen in Verbindung mit den großzügigen Glasflächen eine helle und freundliche Atmosphäre.


Gebäudetechnik und Ökologie
Ziel ist es, mit einfacher Technik einen hohen Komfort und Behaglichkeit zu erreichen.

Aufgrund der Orientierung können alle Aufenthaltsräume natürlich belichtet und über Öffnungsflügel belüftet werden. Die Belüftung der Erschließungs- und Pufferzone nach Osten erfolgt durch dezentrale, schallgedämmte Lüftungsregister, die durch eine zentrale Abluftströmung im Bereich der Sanitätsräume aktiviert werden.
Das großen Volumen der Sporthalle wird kontrolliert belüftet. Der Luftstrom der Quelllüftung wird dabei durch einen Wärmetauscher im Bereich der zentralen Abluft vorkonditioniert.

Für die Klassenräume nach Westen und die Erschließungs- und Pufferzone nach Osten bilden die vorhandenen Baumreihen einen natürlichen Sonnenschutz. Dieser wird ergänzt durch Baumreihen im
Schulhof. Der Bereich Forum/ Lehrerzimmer erhält auf der Südseite einen außenliegenden, beweglichen Sonnenschutz mit Horizontallamellen.

Die Betondecken werden mit wasserführenden Leitungen zur Bauteiltemperierung versehen und können so als Heiz- und Kühlflächen herangezogen werden. Die hierfür erforderlichen geringen Temperaturdifferenzen können aus regenerativen Energiequellen (z. B. Grundwasser) gespeist werden. Über die Lamellen-Öffnungsflügel der Fassade und Überströmöffnungen zwischen Klassenräumen und Erschließungszone kann das Gebäude über Nacht zusätzlich gekühlt werden.
Im Sommer nehmen die exponierten Deckenflächen tagsüber die überschüssige Wärme auf.

Alle Flachdächer sind extensiv begrünt, gleichen die versiegelten Flächen aus und verbessern so das Mikroklima. Überschüssiges Regenwasser wird gesammelt und in das Brauchwassersystem zur Toilettenspülung und zur Außenanlagenbewässerung eingeleitet.

ÖPNV + Stellplätze
Um die Verkehrsströme zu entzerren, wird vorgeschlagen die Stellplätze unmittelbar dem Gymnasium bzw. der Grundschule zuzuordnen. Mit dieser Neuordnung gelingt es einen verkehrsberuhigten Schulplatz auszubilden und damit einen sicheren Schulweg zu ermöglichen.
Modell

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