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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2019

Neugestaltung Bahnhofsareal mit ZOB in Haßfurt

MORPHO-LOGIC - Lageplan

MORPHO-LOGIC - Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 15.000 EUR

MORPHO-LOGIC | Architektur und Stadtplanung

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Michael Angelsberger Planungsbüro für Verkehrsplanung und Städtebau

Verkehrsplanung

Reiser Tragwerksplanung

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Erläuterungstext, Hassfurt Bhf-Areal

Dem Bahnhofsareal kommt eine zentrale Rolle in Verkehrskonzept der Stadt, aber auch in der Verknüpfung und „Kommunikation“ der Stadtteile zu. Um dieser Bedeutung gerecht werden zu können werden die Verkehrsflächen und –funktionen neu geordnet, Stadt- und Freiraum neu definiert. Ausgangspunkte sind die historischen und Identität bildenden Gebäude; das ehemalige Bahnhofsgebäude und das Lokwerk. Sie erhalten ein großzügiges urban gestaltetes Vorfeld, das die Funktionen eines Transitraumes erfüllt, aber auch als Treffpunkt, Aufenthaltsbereich, Freischankfläche und für Veranstaltungen genutzt und wahrgenommen werden kann.
Das grüne Vis a vis bildet die Promenade, mit neuem Café, neuer Wegeführung nach Süden und einem großzügigen Querungsbereich zu Bahnhof und ZOB. Der Busbahnhof selbst bildet gleichzeitig den Abschluss der Oberen Vorstadt und das funktionale Herz des Bahnhofareals.
Im Kernbereich sind alle Verkehrsflächen höhengleich ausgebaut mit 3cm Abstich; der Bussteig mit Kasseler Bord ist jeweils von den Enden her barrierefrei erschlossen.
Die Feuerwehr-Zuwegungen von Norden werden ausgebaut mit direkter Anbindung zu den Bahnsteigen. Im Osten wird die Treppe am Friedhof durch eine Rampe entlang einer neuen höheren Mauer ersetzt. Im Westen wird an der bestehenden Unterführung eine neue Querung zum Bahnhofsareal ergänzt. Die Freifläche zwischen Unterführung und Parkierungsbauwerken kann mit Freizeitangeboten für Jugendliche genutzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine klare Kante zur Bahn durch eine lineare Anordnung der Gebäude und ein deutlicher nördlicher Abschluss des Floriansquartiers durch den ZOB zeigen einen konsequenten und gut nachvollziehbaren städtebaulichen Ansatz. Diesem folgt auch die konsequente Weiterführung der Promenade zum Kriegerdenkmal. Durch Umwidmung der Barriere des östlichen Teilabschnitts der Promenadenstraße ab Höhe Spenglergasse zu einem Fußweg entsteht eine durchgängige Fußwegverbindung im Promenadenbereich sowie zwischen Bahnhof und Altstadt. Damit bleibt dieser wichtige Stadtraum auch zukünftig als historische Spur lesbar und gewinnt zudem als öffentlicher Aufenthaltsraum zusätzlich Qualität.

Positiv ist ebenfalls die Fassung des Raumes am Kriegerdenkmal durch eine neue Raumkante. Mit einem Hotelbau im Osten entsteht ein gut dimensionierter Platzbereich. Kritisch hingegen wird die Ausbildung der neuen Radwegverbindung zwischen Bahnhof und Gleisanlagen bewertet. Die Rampe unmittelbar an der Friedhofsmauer bedeutet einen erheblichen Eingriff in das Bauwerk und der Anschlusspunkt im Bereich der Unterführung zur Mittelmühle ist nicht gelöst.

Sehr positiv wird im Preisgericht die kompakte Lösung für den ZOB bewertet. Mit minimalem Platzbedarf entsteht ein gut funktionierender Busbahnhof. Hierdurch wird öffentlicher Raum gewonnen, der als Vorfläche vor dem Lokwerk als neue Aufenthaltsfläche den räumlichen Bereich aufwertet. Die Platzangebote vor Bahnhof und Lokwerk sind angenehm dimensioniert. Die hier vorgeschlagenen Sitzelemente, die konsequent bis unter das ZOB-Dach fortgesetzt werden, sowie die Bäume schaffen gute Aufenthaltsqualität.

Der Pavillon zwischen Lokwerk und dem Bahnhofsvorplatz wird in Bezug auf die räumliche Setzung allerdings kontrovers diskutiert. Einerseits entsteht hier ein introvertierter Raum mit hoher Aufenthaltsqualität andererseits entsteht in der Nachbarschaft zum Bahnhofsvorplatz eine städtebaulich nicht ganz eindeutige Situation.

Kritisch betrachtet wird der Lösungsvorschlag für das Parkhaus. In seiner stadträumlichen Setzung und der indifferenten Gliederung in drei Baukörper kann die nördlich Stadtkante zur Bahn nicht überzeugen. Die dargestellte Rampenlösung kann in Grundsatz funktionieren, bedarf aber zusätzlicher technischer Leitsysteme.

Das Preisgericht würdigt insbesondere die dem Maßstab der Stadt Haßfurt angemessene Dimensionierung des ZOB. Vor dem Hintergrund der nur temporären intensiven Auslastung zeigt diese Lösung einen sehr guten Beitrag. Bedauert wird die Durcharbeitungstiefe der Arbeit, die einige Fragen offen lässt und damit die Möglichkeiten des klaren konzeptionellen Ansatzes nicht voll ausschöpft.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Detailausschnitt M 1:50

Detailausschnitt M 1:50

Pikto Wegebeziehungen

Pikto Wegebeziehungen

Pikto Beläge

Pikto Beläge

Pikto Blickbeziehungen

Pikto Blickbeziehungen