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Einladungswettbewerb | 12/2019

Evangelischer Campus Nürnberg

Anerkennung

BRUTHER

Architektur

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Batiserf Ingéniérie

Tragwerksplanung

Atmos Lab

Landschafts- / Umweltplanung

Ingenieurbüro Hausladen GmbH

Bauingenieurwesen

Sacher GmbH Ingenieure + Sachverständige

Bauingenieurwesen

knp. bauphysik GmbH

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch eine große Eleganz und Leichtigkeit in der äußeren Erscheinung. Dies wird erreicht durch eine weitgehende Transparenz und die Aufständerung sowie Erhöhung des Hochhauses, zudem durch die Großzügigkeit der zentralen, allerdings in der Ausprägung überdimensioniert erscheinenden, Bibliothekshalle. Die Leichtigkeit und Transparenz würden durchaus dem evangelischen Selbstverständnis entsprechen. Demgegenüber stehen allerdings gravierende und schwer zu lösenden Fragen im Bereich der Funktionalität, der Tragwerksplanung, des Brandschutzes, der Energieeffizienz und insgesamt der Wirtschaftlichkeit (zu erwartende Bau- und Unterhaltskosten). Mit der Aufständerung des Hochhauses wird eine nicht gewünschte Trennung in zwei voneinander unabhängige Gebäudeteile bewirkt, die nicht der Anforderung eines gemeinsamen zu nutzenden Campus entspricht. Die Nutzung des Hochhauses erst ab dem 6. OG erzwingt die ausschließliche Erreichbarkeit per Aufzug. Zudem erfordert der Rückbau des Hochhauses in den unteren Geschossen freistehende Stützen, die mit großem Aufwand verstärkt werden müssen und voraussichtlich nicht der dargestellten Leichtigkeit entsprechen können. Die Erschließung des Campus über ein großzügiges Foyer von Süden mündet allerdings in einem niedrigen Bereich mit großen innenliegenden, fensterlosen Räumen und engen unbelichteten Fluren. Die Raumzonen im EG an den Außenwänden sind zweigeschossig dargestellt, entsprechen aber nicht der Luftraumsituation im OG. In den Obergeschossen ist eine Vielzahl von Büros und Unterrichtsräumen zur Halle orientiert und somit nur künstlich zu belüften; im Gegenzug sind an den Außenwänden nur akustisch problematische Großraumbüros aufgezeigt. Die Verglasung erfordert großen Aufwand beim sommerlichen Wärmeschutz. Weiter ist die Erschließung der Tiefgarage zwar vom Schallschutz gut, aber nicht funktional im Bereich der Anlieferung. Insgesamt erscheint eine Realisierbarkeit mit für die Ausloberin angemessenem Aufwand nicht gegeben. Die Jury würdigt aber ausdrücklich den Mut, die Großzügigkeit und Kreativität des Entwurfs.