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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Erweiterung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Berlin

3. Preis

Max Dudler GmbH

Architektur

TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung

Landschaftsarchitektur

WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

PICHLER Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Cheng Radtke Schwabe Baurealisierung Gesellschaft von Ingenieuren mbH

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
Für den Erweiterungsbau des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit schlagen wir eine differenzierte Gebäudefigur vor, welche sowohl stadträumliche Bezüge aufgreift als auch die komplexen funktionalen Zusammenhänge optimal abbildet. Im Vordergrund der städtebaulichen Entwicklung steht die Stärkung der solitären Wirkung des AGHs sowie die Bildung von Straßen- und Platzräumen. Zum AGH wird bewusst auf einen räumlichen Bezug verzichtet, stattdessen bildet der neue Erweiterungsbau eine ruhige Platzwand aus, ohne in Konkurrenz mit dem Baudenkmal zu treten. Der Haupteingang des Erweiterungsbaus befindet sich dementsprechend zurückhaltend und dennoch einladend hinter einer 2-geschossigen Kolonnade am Vorplatz des AGHs. Die Offenheit des Gebäudes wird hier ergänzt durch eine ebenso 2-geschossige Eingangshalle und einer gassenartigen Situation mit Blick in den begrünten Innenhof. Die lange Gebäudeflucht an der Ostfassade zum AGH wird durch einen offenen Hofeinschnitt und einem 2-geschossigen Dachgarten rhythmisiert. Ebenso wird an der Nordfassade der Erna-Berger-Straße ein offener Hof angeordnet, um den Straßenraum aufzuweiten und einen räumlichen Bezug zum Anbau des Bundesrates herzustellen. Die Gebäudeflucht der nördlichen Blockfigur des Leipziger Platzes am Bundesratsanbau wird präzise übernommen und weitergeführt. Zum bestehenden Gebäude des BMUs wird ein gassenartiger Raum geschaffen, der durch die Brückenanbindung im Norden und Gebäudeanbindung im Süden gefasst wird. Ein kleiner Innenhof sowie weitere Aufweitungen in der Gebäudefigur zum Innenhof sorgen für „Licht und Luft“ innerhalb der hochverdichteten Gebäudestruktur.
Architektonisches Konzept
Die differenzierte Gebäudefigur wird durch eine feingliedrige Fassadenstruktur zu einem skulpturalen Körper zusammengefasst. Ein feines Netz aus Metallprofilen und in der Ebene versetzt angeordnete Glaselemente bilden die äußere Schicht der Fassadenkonstruktion. Sie kaschiert die Kleinteiligkeit des dahinterliegenden Ausbaurasters von 1,35m und sorgt für eine angemessene Maßstäblichkeit bezogen auf das großvolumige Gebäude und der kolossalen Säulenordnung des AGHs. Die äußere „harte“ Fassadenschicht soll zudem eine Art „Schutzschirm“ gegen äußere Einflüsse wie Lärm und Witterung darstellen. Die zweite „weiche“ Fassadenschicht wird aus massivem Eichenholz konstruiert und stellt die eigentliche Isolierebene dar. Zur Optimierung des Fensterflächenanteils und aus Sichtschutzgründen wird eine massive Holzbrüstung angeordnet. Der Zwischenraum zwischen der äußeren und inneren Glasebene wird natürlich hinterlüftet und dient als Wartungsgang für Reinigungsarbeiten und Nachbehandlungsarbeiten (ölen) der Holzoberflächen. In den geschützteren Bereichen der Innenhöfe, Gebäudeeinschnitte und Durchgängen entfällt die äußere Verglasungsebene. Hier offenbart sich die hölzerne Struktur des Hauses auf den ersten Blick, wohingegen sie sonst, je nach Witterungsbedingungen und Tageszeit, mal mehr oder weniger zum Vorschein tritt.

Mitarbeiter: Dennis Assaf, Clement Bacquet, Aysin Soydan, Roberta Privitera, Miguel de Castro