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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

"Quartier Bleichstraße" in Rheda-Wiedenbrück

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Ankauf

Preisgeld: 2.500 EUR

DILL Architektur & urbane Aesthetik

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Die Doppelstadt Rheda-Wiedenbrück hat zwei historische Stadtkerne, zwei Zentren. Wir betrachten sie wie Geschwister, die sich ergänzen, gegenseitig bereichern, Geschwisterstädte eben. Dabei haben beide unterschiedliche Qualitäten entwickelt. Während Wiedenbrück von einer schönen Altstadt geprägt ist, in der Traditionen greifbar sind, ist in Rheda eine Zukunftsgewandtheit spürbar, die gerade neben der tradierten Schönheit der Geschwisterstadt ein enormes Potential birgt. Dieses positive, optimistische Potential Rhedas ist die Grundlage unserer Entwurfshaltung.

Das neue Quartier ist über zwei Pole aufgespannt, die bereits in der ersten Realisierungsphase wirksam sind: das Futurium mit einer Innenöffentlichkeit und der Stadtplatz An der Bleiche mit einer äußeren Öffentlichkeit. Platz und Solitär. Von diesen Polen ausgehend ist das Quartier nach allen vier Himmelsrichtungen mit der Umgebung verknüpft.

Die städtebaulichen Figuren sind stark kontextuell entwickelt. In ihrer Erscheinung sind sie zeitgemäß. Programmatisch sind sie zukunftsgewandt. Der Stadtraum, den sie definieren ist vielgestaltig und durch ein übergeordnetes Konzept zusammengefasst:

Westlich klärt der Solitär des Futurismus das Blockinnere und differenziert zwischen der Hauptachse Andreasstraße und den Wegräumen Am Graben / Bleichstraße. In der Quartiersmitte markieren Stadthäuser den Eingang in die Kernstadt sowie zum neuen Stadtplatz „An der Bleiche“ im östlichen Bereich. Dieser Platz mit den bestehenden Hotels wird durch den „Fächer“ des Quartiershauses definiert.

In Zusammenarbeit mit:
Andreas Heim Architekt
Verena Frosch Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich fügen sich die 3 Bauteile bzw. Bauabschnitte nur bedingt in die Umgebung ein. Entlang der Schulte-Mönting-Straße werden zwar die Fluchtlinien aufgenommen, jedoch fügen sich die Gebäude in der Körnung des städtebaulichen Umfeldes nicht hinreichend ein.

Die ebenerdigen Freiflächen sind insgesamt öffentlich. Der Verkehr wird aus dem Quartier herausgehalten, was die Aufenthaltsqualität steigert, aber auch Flächen mit undifferenzierten Nutzungen erzeugt. Die Dimension der Freiflächen steht in Konkurrenz zu den angrenzenden in der Stadt vorhandenen Platzräumen.

Positiv hervorzuheben sind die Ideen zu den unterschiedlichen Nutzungsvorschlägen, die der Stärkung des Quartiers dienen. Es steht zu befürchten, dass das Angebot an Flächen für diese Nutzungen auf Dauer nicht benötigt wird.

Die Gebäudetypologie fügt sich nur bedingt in die Umgebung ein, insbesondere durch die durchgängige Nutzung der EG-Zone durch öffentliche Einrichtungen und Gewerbe.

In der Umsetzung wird die durchgehende Tiefgarage kritisch gesehen.

Positiv wird die Idee eines Quartierhauses bewertet, das sich nach außen mit seiner Sonderform als Solitär darstellt. Die Anbindung zum Rathausplatz ist durch die geradlinige Führung der Andreasstraße sowie der Aufweitung des Straßenraumes am „Futurium“ gut gegeben.

Insgesamt stellt die Arbeit konzeptionell einen interessanten Beitrag dar, der aber zugleich an vielen Stellen Schwächen aufweist.
Schwarzplan 1:5000

Schwarzplan 1:5000

Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Erdgeschoss 1:500

Erdgeschoss 1:500

Ansicht von Süden 1:500

Ansicht von Süden 1:500

der neue Stadtplatz "An der Bleiche"

der neue Stadtplatz "An der Bleiche"

das Futurium an der Andreasstraße

das Futurium an der Andreasstraße

"Am Graben" und das Futurium

"Am Graben" und das Futurium