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Verhandlungsverfahren | 10/2019

Erweiterung Verwaltungsgebäude (Gebäude 27) Helmholtz-Zentrum, Geesthacht

Zuschlag

SCHMIEDER. DAU. ARCHITEKTEN. BDA

Architektur

Erläuterungstext

Eingebettet in einen alten Waldbestand nahe der Elbe liegen die Gebäude des Helmholtz-Zentrums in Geesthacht. Das Grün und der Wald sind prägende Elemente der Liegenschaft.
Zentrale Entwurfsidee für den Erweiterungsbau ist daher der Erhalt des mächtigen Ahornbaumes am Rande des Baufeldes. Der Erweiterungsbau springt gegenüber dem Bestand zurück, so dass der Baum in einen kleinen Hof eingebettet wird um den sich der Neubau herum entwickelt. Der Baum spiegelt sich in der dahinterliegenden Glasfassade und wird so auch im Innenraum sichtbar. Im nördlichen Bereich wird der Baukörper breiter, damit im Inneren der große Sitzungsraum angeordnet werden kann. Der Erweiterungsbau ist ein Endpunkt des Verwaltungstraktes und bildet mit dem Gebäude 59 ein räumlich geschlossenes Ensemble.
Der Neubau hat, wie das angrenzende Bestandsgebäude, drei Geschosse. Die Fassaden nehmen die Gliederung und das Material des Bestandes auf. Roter Ziegel, helle Fensterrahmen und Fassadenprofile geben dem Gebäude ein freundliches Er-scheinungsbild. Die freien Dachflächen werden extensiv begrünt. Weiterbauen ist hier der zweite wichtige Entwurfsgedanke.
Über eine kleine Pflasterfläche unter dem Blätterdach gelangt man zu dem Eingang des neuen Gebäudes. Der Eingangsbereich hat einen kleinen Luftraum mit Aufzug und ein an- geschlossenes Treppenhaus. Das Gebäude ist im Inneren als
Ein- und Dreibund organisiert. Der Hausanschlussraum, die Technikflächen und Schächte befinden sich an den erforderlichen Stellen.
Die Konstruktion des Gebäudes erfolgt in einer Holz- bzw. Holz- mischkonstruktion. Auf einer Sohlplatte aus Stahlbeton werden tragende Holzwandelemente und Stützen errichtet, die die Decken in einer Holz-Beton Verbundkonstruktion tragen. Alle verwende- ten Bauteile lassen sich bei einem Rückbau sortenrein trennen, d.h. es werden keine Klebstoffe verwendet, die Verbindung der Bau- teile erfolgt mechanisch. Das Gebäude wird in einem Passivhausstandard gedämmt, so dass fast keine Heizenergie benötigt wird.
Haustechnische Installationen werden weitgehend reduziert. Das Gebäude wird an das vorhandene Fernwärmenetz angeschlossen. Fensterlüftung und eine kontrollierte Nachtauskühlung sorgen für ein angenehmes Klima im Gebäude auch in den Som- mermonaten. Ausschließlich die Besprechungsräume und die innenliegenden Räume erhalten eine dezentrale Raumlufttechnik. Der durch LED Beleuchtung reduzierte Strombedarf des Hauses wird weitgehend durch eine auf dem Dach angeordnete PV Anlage abgedeckt.
Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Holz in der Konstruktion tragen zu einer positiven CO2 Bilanz bei. Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes auf ein Minimum zu reduzieren. Das ist der dritte Entwurfsgedanke.