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Einladungswettbewerb | 12/2019

Neuentwicklung des Bürostandortes am Kennedydamm 55 in Düsseldorf

KD 55 Entwurf sop architekten

KD 55 Entwurf sop architekten

ein 2. Preis

slapa oberholz pszczulny | sop GmbH & Co. KG

Architektur

Erläuterungstext

Am Knotenpunkt der Bundesstraßen, inmitten der zahlreichen Wirkungslinien der benachbarten Hochhäuser und deren Fluchten und Perspektiven kommt dem KD 55 eine zentrale, städtebauliche Gelenkfunktion zu. Um an dieser Stelle eine ordnende, strukturierende Rolle einzunehmen, wird das Hochhaus als solitärer, punktförmiger, schlanker und hoher Baukörper entworfen.

Im städtebaulichen Kontext der scheibenförmigen Hochhäuser mit einer durchschnittlichen Höhe von 70 m bis 95 m wird das KD 55 mit ca. 140m Höhe dieser übergeordneten Orientier-ungs- und Gelenkfunktion deutlich gerecht. Mit einer Kantenlänge von rund 31 m wird das Hochhaus auf quadratischem Foodprint geplant. Seine simple und klar ablesbare Form bildet einen aus allen Himmelsrichtungen vergleichbaren Baukörper mit hohem Wiedererkennungswert.

Dank seiner geringen Grundfläche wird der Turm über ein sechs Meter breites Fugenelement von der Wohnbebauung abgesetzt, womit eine Verschattung der benachbarten Wohnungen auch bei direkter, westlicher Sonneneinstrahlung vermieden wird. Im Weiteren trägt das schlanke Gebäude mit geringer Projektionsfläche wirkungsvoll dafür Sorge, dass die Frisch-luftschneisen möglichst weit geöffnet bleiben. Fallwinderscheinungen und gefährliche Strömungsverwirbelungen in den Eckbereichen werden über die Rauigkeit der Fassade und die an den Kanten angeordneten offenen Terrassen verhindert.

Die Stützen in der Fassadenebene werden nach allen vier Himmelsrichtungen dreiseitig mit hellen PV-Modulen verkleidet, um die Erwärmung der Umgebung zu reduzieren. Offene begrünte Terrassen werden im Inneren verkoppelt und erzeugen einen thermischen Ausgleich zwischen besonnten und verschatteten Fassadenbereichen. Die Grünflächen des Grundstücks werden über die Fassaden der ersten 10 Geschosse hochgezogen. Auch im Dachbereich sind stark begrünte Terrassen vorgelagert und die Fassadenbegrünung analog des Sockels geplant.

Das rund 34.000m² BGF umfassende Gebäude bietet trotz kleinstmöglicher Grundfläche ideale Grundrisse für eine wirtschaftliche Büronutzung, sowohl mit zentralem Kern, als auch mit asymmetrisch angeordnetem Kern für größtmögliche Flexibilität. Bei der angestrebten Höhe sind die oberen Geschosse für Wohnen mit insgesamt rund 80 Wohnungen und Apartments möglich.

Die Erschließung des Hochhauses erfolgt entsprechend der Auslobung über die Schwannstraße. Eine 5-geschossige Tiefgarage mit rund 220 PKW-Plätzen wird um einen Mobilitätshub mit Ladestationen, Fahrradsupport und Fahrradstellplätzen ergänzt. Eine Fuß- und Radwegebrücke wird im südlichen Bereich des Hochhauses über die Anschlussfuge geführt, überwindet die Hauptstraßen Kennedydamm und Rossstraße und verbindet den „Platz der Ideen“ im Osten mit dem zukünftigen Areal an der Georg-Glock-Straße.

Die Struktur des Hochhauses und sein einfaches, modulares und grünes Design mit geringen Umweltauswirkungen soll für ein angenehmes Mikroklima in dieser speziellen städtebaulichen Situation sorgen. Um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten wäre eine Fassadenkonstruktion mit flächendeckenden Photovoltaikmodulen möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

• Der Hochhausentwurf erscheint städtebaulich logisch, hat eine „klare Haltung“ und wirkt durch seine Schlankheit und Strenge „ordnend“ auf das Umfeld.
• Der Turm bildet als individuelles, für sich stehendes Gebäude den „Mittelpunkt“, „Hochpunkt“ und Landmark der bestehenden und geplanten Hochhäuser an der Kreuzung.
• Die strenge „Grid“-Fassade durch die Wintergärten aufzubrechen, wird positiv gesehen.
• Die Integration von PV-Elementen in der Fassade wird gewürdigt.
• Es gibt Zweifel, ob anhand der Logistik/Infrastruktur und verhältnismäßig wenig Nutzfläche eine solch schlanke Umsetzung sinnvoll möglich ist.
• Der Entwurf lässt einen Bezug und Verortung zur Nachbarschaft vermissen. Gleichzeitig rückt das Gebäude sehr nah an die Bestandsbebauung heran.
• Bei einem hohen Gateway ist die städtebauliche Kontur und „Landmark“- Wirkung nicht mehr gegeben. Das Nebeneinander beider hohen Gebäude wird als problematisch eingestuft.
KD 55 Entwurf sop architekten

KD 55 Entwurf sop architekten

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