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Offener Wettbewerb | 11/2019

Ersatzneubau Schulhaus Borrweg in Zürich (CH)

"Apollo"

"Apollo"

1. Preis

Preisgeld: 55.000 CHF

Waldrap Architekten

Architektur

atelier tp tijssen | preller landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

WSP Suisse AG

TGA-Fachplanung

CSD INGENIEURE AG / CSD INGÉNIEURS SA

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag «APOLLO» komplettiert das Ensemble der Schulanlage mit einem kompakten Volumen. Der fünfgeschossige Baukörper fügt sich in seiner präzisen Setzung massstabsgerecht in den vorhandenen Kontext. Zusammen mit den vorgeschlagenen Vorzonen und Platzbereichen wird eine besonders gute Einordnung in die nachbarschaftliche wie auch übergeordnete Umgebung erreicht. Die kompakte Gebäudestellung vertikal zum Hang und die vorgeschlagene Unterbauung bringen vielerlei Vorteile: Neben der besonderen Rücksichtnahme zum Inventarobjekt können auch die Kaltluftströme besser als heute im weiträumigen offenen Feld zwischen Schulhaus Friesenberg und dem Ersatzneubau Borrweg stadteinwärts frei passieren. Zudem ermöglicht die geringe Grundflächenbeanspruchung optimierte, divers nutzbare Aussenraumflächen.

Ausgehend vom streng terrassierten Ursprungszustand von 1940 organisiert sich der Freiraum in unterschiedlich programmierte horizontale Bänder, auf die sich vertikal der Neubau legt. Die Zurückversetzung des Neubaus schafft gegenüber dem Borrweg eine entspannte räumliche Eingangssituation und eröffnet ein grosses Potential für die unterschiedliche, auch kleinräumige, Nutzung der Terrassen. Die Bespielung der mittigen Terrasse zwischen den Schulbauten mit den beiden Sportfeldern führt allerdings dazu, dass die Mensa und der Eingangsbereich über kein nutzbares Vorfeld verfügen. Zudem wirken sich die grossen zusammenhängenden versiegelten Flächen ungünstig auf die mikroklimatische Situation aus. Dies muss in der Weiterbearbeitung optimiert werden. Ausgehend vom einfach verständlichen Grundschema der Terrassierung sieht die Jury in einer etwas entspannteren Anordnung der unterschiedlichen Nutzungen ein grosses Potential, das es auszuloten gilt.

Durch die effiziente Gebäudeerschliessung werden verschiedene Zugänge und damit dem Betrieb ein maximal möglicher Nutzungsspielraum ermöglicht. Im Erdgeschoss sind die gemeinschaftlichen Nutzungen Mensa, Mehrzwecksaal und Musikräume angeordnet. Die vorgeschlagene räumliche Abtrennung über Schiebewände erscheint im Betrieb nicht praktikabel, die räumliche Anordnung jedoch ist richtig. In Anbetracht der Kapazitäten ist die Essensausgabe in Verbindung zur Küche noch zu optimieren.

Die Obergeschosse bieten ein sehr flexibles Raumkonzept, das sowohl gemeinsames wie auch individuelles Lernen fördert. Jeder Cluster verfügt über eine eigene Erschliessung, um den zentralen Mittelbereich können die Lern- und Unterrichtsräume flexibel aufgeteilt werden.

Im ersten Untergeschoss ist die Schwimmhalle, im zweiten Untergeschoss die Sportanlage erschlossen. Die kompakte Anordnung ermöglicht eine optimale Nutzungstrennung und damit verbunden optimale Betriebseinheiten zu verschiedenen Betriebszeiten.

Das Volumen zeigt sich in der äusseren Erscheinung durch die Horizontalität leicht. Die markanten, abgehängten Vordächer prägen den architektonischen Ausdruck massgeblich und sind funktional als Verschattungselemente wirksam, ohne dabei die Sicht von innen nach aussen einzuschränken. Die Fassade wird als leichte Gebäudehülle aus Metall vorgeschlagen, die Gebäudestruktur entspricht einer Skelettbauweise in Stahlbeton. Das hohe Geschossflächenmass erstaunt, wirkt sich in der Gesamtökonomie jedoch nicht negativ aus.

Der Projektvorschlag überzeugt sowohl in der städtebaulichen Setzung, bezüglich der Funktionalität des Schulgebäudes in sich wie auch in der besonders guten Einordung in der Gesamtanlage. Der Strenge der Umgebungsgestaltung jedoch ist insgesamt mehr Leichtigkeit zu verleihen. Durch die Kompaktheit des sichtbaren Volumens werden grosszügige Aussenräume angeboten, die sowohl der Schulanlage wie auch dem Quartier wertvolle Begegnungs- und Aufenthaltsräume bieten. Zusätzlich wird durch die konsequente Trennung der Bereiche eine hohe Nutzungsflexiblität angeboten.
"Apollo"

"Apollo"

"Apollo"

"Apollo"

"Apollo"

"Apollo"