„Neue Mitte Moisling“ in Lübeck

Die Arbeit 2001 überzeugt durch eine klare städtebauliche Struktur, die sich als Band von der Neuen Mitte zum Bahnhaltepunkt erstreckt. Das Wohnen im südlichen Bereich schafft eine eigenständige Figur im Stadtteil mit Adressbildung und eigener Identität, fügt sich aber auch aufgrund der Körnung angemessen in die Umgebung ein.
Sehr gewürdigt wird die räumliche Zuordnung der öffentlichen und privaten Freiräume.
Vor allem die gefassten Hofstrukturen versprechen qualitätsvolles Wohnen. Sehr gut gelöst ist die Erschließung dieses Bereiches, die einseitig den Kfz-Verkehr bündelt und entlang des Oberbüssauer Weges eine attraktive, fußläufige Erschließung bis zum Bahnhaltepunkt offeriert. Der Bahnhaltepunkt wird durch einen linearen Baukörper angemessen akzentuiert, der eine wetterunabhängige Erschließung und Anbindung an den Oberbüssauer Weg geschickt integriert.
Die Neue Mitte erhält einen gut dimensionierten Platz, um den alle öffentlichen Einrichtungen gruppiert sind, so dass eine Belebung sichergestellt wird. Auch die Verortung des Seniorenwohnens am Platz wird sehr begrüßt. Die Erschließung des Nahversorgers an der Nordseite des Platzes über eine Stellplatzanlage einschließlich Anlieferung im Osten sortiert die Bewegungs- und Verkehrsströme zweckmäßig. Eine Sichtbeziehung zum Gesundheitszentrum ist gegeben. Die Anforderungen der Auslobung an die Verortung der Kita werden vollumfänglich erfüllt.
Bezüglich der Dichte scheint eine Erhöhung denkbar, das Preisgericht empfiehlt eine Überprüfung im weiteren Verfahren.
Insgesamt bietet der Entwurf einen soliden und gut im wirtschaftlichen Rahmen zu realisierenden Beitrag, der die bestehenden Strukturen berücksichtigt und gleichzeitig mit der Neuen Mitte einen Impuls für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils setzt.