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Einladungswettbewerb | 01/2020

Mut zur Lücke! – Städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Ortskerns und des historischen Schlossareals in Stamsried

4. Preis

KARLHEINZ BEER Büro für Architektur und Stadtplanung

Architektur

Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag zeigt über seine wohl platzierten Gebäude mit größtenteils richtigen Größenproportionen ein gutes Entwicklungspotential für die Marktgemeinde auf. Am Bypass werden drei unterschiedliche Gebäude aufgereiht. Prominent an der Ecke sitzt ein Stehcafe, an dieses schließt das Musikhaus an und die andere Ecke wird mit dem Gemeindehaus mit dem Seniorentreff abgeschlossen. Leider sind hierbei nicht alle Nutzungen glücklich situiert. Auch die topografischen Randbedingungen werden nicht immer selbstverständlich in das Ensemble integriert. So sitzt der Seniorentreff rückwärtig in einer tiefer gelegten Situation, während das Stuhllager und der Technikraum relativ prominent an der Vorderseite liegen dürfen. Grundsätzlich sind die Zugänge zu den einzelnen Nutzungsbereichen verstreut und können so wenig zu einer Gemeinschaftsbildung beitragen. Die Baulücke wird mit zwei gereihten Baukörpern gefüllt. Dies ist prinzipiell vorstellbar, allerdings erscheint das in zweiter Reihe liegende Gebäude zu hoch und hat nicht nachvollziehbar als einziges neues Gebäude ein Flachdach. Auch ist die Adresse auf dem Dach der eingeschossigen Garagenanlage weniger attraktiv. Die ‚Spitze’ ist angenehm unprätentiös mit drei einzelnen Baukörpern gelöst. Man wünschte sich nur straßenseitige Adressen über die Hauszugänge. Die Nutzungen sind vorstellbar. Die grundsätzlichen Entscheidungen beim Schlossareal sind gut nachvollziehbar. Angenehm ist die Unterbringung der beiden Stellplatzcluster unter Baumstrukturen. Insbesondere bei dem am Schlossvorplatz wird eine willkommene Offenheit für eventuell zukünftig weitere Entwicklungen gesehen. Kritisiert wird im Anschluss an den östlichen Schlossturm die Nähe und zu große Höhe des Gästehauses. Die Verfasser stellen sich im Schlossareal einen Mix aus Veranstaltungs- und Gastronomiebereich ergänzt mit einer Jugendherberge vor. Fraglich ist ob die Jugendherberge bei einem geringeren Bauvolumen wirtschaftlich noch darstellbar ist. Insgesamt ist die Arbeit ein interessanter Beitrag hinsichtlich der städtebaulichen Struktur, die nicht in jeder Situation mit ihrer Baukörperformen und Nutzungsverteilungen überzeugen kann.