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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Umbau der Alten Amtskellerei zu einem kulturellen Zentrum in Bad Neustadt

1. Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

ATELIER BRÜCKNER GmbH

Architektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

Das Gebäudeensemble der Alten Amtskellerei in Bad Neustadt ist prägend für die Identität des Ortes und steht unter Denkmalschutz. Das Konzept sieht vor, hier einen kulturellen Treffpunkt im Zentrum der Altstadt zu schaffen. Das äußere Erscheinungsbild der Gebäude wird vollständig beibehalten. Der Bestand wird ertüchtigt und in seiner Originalität wieder neu erlebbar gemacht.
Ergänzt wird das Ensemble durch zwei neue Bausteine: Der Innenhof wird zu einem öffentlichen Stadtraum umgestaltet und dient als multifunktionale Freifläche, mit Außenbewirtschaftung und Empfang – auch für größere Besuchergruppen. Ein Wechsel-Ausstellungsraum wird unterhalb des Kulturhofs angelegt.
Der historische Raumcharakter und die Strukturen der verschiedenen Epochen und Baustile werden behutsam herausgearbeitet, restauriert, rekonstruiert und – falls nötig – ergänzt. Es entsteht ein kulturelles Zentrum in Bad Neustadt, das dem Ortscharakter entspricht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Umgang mit Bestand
Das Konzept sieht vor, den Gebäudebestand im äußeren Erscheinungsbild vollständig beizubehalten.
Die Scheune in der Storchengasse wird abgebrochen und mit einem Neubau profilgleich zur Storchen-gasse 8 ergänzt, um Technikflächen sowie eine vertikale Erschließung (Infrastrukturgebäude) anzu-bieten. Der Neubau wird als neues Gelenk gestalterisch zum Bestand in der Fassade und Dachbeklei-dung in Baubronce ausgebildet.
Der Innenhof und teilweise der bestehende Westflügel wird unterbaut. Die neu integrierte Treppe im Westflügel ist als externer Zugang für die Multifunktionsräume aufwendig und unattraktiv, als Anliefe-rung und Fluchttreppenhaus funktional.
Die Zellenstruktur im Südflügel und im Ostflügel wird weitestgehend erhalten, was denkmalpflegerisch sehr gewürdigt wird. Im Westflügel wird die Zellenstruktur leider komplett abgebrochen um eine offene Raumstruktur zu gewährleisten.
Die Decke über Erdgeschoss im Westflügel wird angehoben um eine erhöhte Raumhöhe im EG und im Dachraum zu gewährleisten, welche jedoch in der Funktion Bibliothek mit überhöhten Regalen nicht genutzt werden kann.
Das Gebäude wird über die Kellereigasse, den Innenhof erschlossen, mit direkt angrenzendem Foyer und Cafe.
Extrem negativ wird die innere Erschließung der unterschiedlichen Funktionen, die vertikale Erschlie-ßung der Haupttreppe und die Orientierbarkeit im Gebäude gewertet.
Die Dauerausstellung liegt im Erdgeschoss, leider extrem ungünstig über einen Flur erschlossen.
Die Wechselausstellung sowie die Mulitfunktionsräume befinden sich im Untergeschoss, welche eben-falls unattraktiv erschlossen sind und kaum auffindbar sein werden.
Im ersten und zweiten Obergeschoss liegt die Bibliothek, auch diese hat eine unattraktive Zugänglich-keit und wird kaum auffindbar sein.
Die Arbeit versucht mit wenigen Eingriffen das Gebäude neu zu strukturieren, die vertikale Strukturie-rung der Funktionen wird vom Preisgericht positiv bewertet.
Im Bereich des Eingangs und der vertikalen Erschließung, sowie der Erschließung der einzelnen Funktionen kann die Arbeit leider nicht vollständig überzeugen.
Wirtschaftlichkeit / Realisierbarkeit
Bedingt durch extrem wenige Eingriffe im Bestand scheint die Arbeit sehr wirtschaftlich umsetzbar zu sein, jedoch durch die komplette Unterkellerung des Innenhofs und die Unterkellerung des Westflü-geln unter dem Bestand liegt die Arbeit mit ihren Kennwerten im oberen Bereich.