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Einladungswettbewerb | 06/2019

DAS RAIQA – Neuentwicklung eines Bankstandortes in Innsbruck Mitte zum multifunktionalen Stadtquartier

3. Rang

Preisgeld: 24.000 EUR

Arch. DI Züleyha Engin Schauer

Architektur

DMA - ZT GmbH

Architektur

Alfred Brunnsteiner ZT GmbH

Tragwerksplanung

Ing. Dietmar Graup

TGA-Fachplanung

Flammpunkt GmbH

Brandschutzplanung

renderwerk Wolf & Fröch OG

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt übernimmt wesentliche Teile des Altbestandes und fügt diese mit ergänzenden Baukörpersetzungen zu einer neuen, die städtebauliche Situation expressiv interpretierenden, Bauskulptur zusammen. Die alten Stiegenhauskerne bleiben erhalten und verklammern - wie schon im bisherigen Eindruck - die obersten Regelgeschosse, die nach Norden, in Richtung zur Stadt durch einen auskragenden Bauteil zu einem deutlich horizontal gerichteten Riegel verlängert werden. Das darunterliegende Volumen des Altbestandes (bis zum 5. OG) wird entkernt und als – im Korsett der Bestandsstruktur – zentrale Halle von einer u-förmig angelegten, umschließenden, viergeschoßigen Bebauung umschrieben. Nach Norden, zur „Passage“ hin bleibt diese Halle offen und findet in einer Art Dependance ein mit zwei Geschossen niedriges bauplastisch gesehen solitäres Gegenüber, welches den dazwischen sich entfaltenden Vorplatz fasst, jedoch den Blick in die Höfe der anschließenden Stadthäuser zulässt. Die Halle wird als offen zu begehende Kaskade mit den Sälen und Veranstaltungsräumen, den öffentlichen Funktionen des Hauses zu einer aufwärts führenden Erweiterung des öffentlichen Raumes – in funktionaler, konzeptioneller und integrativer Hinsicht. Der eingangs beschriebene zuoberst liegende auskragende Bauteil überragt das Vorfeld der Halle und schafft somit für die Haupteingänge nicht nur einen gedeckten Vorplatz, sondern auch die weithin sichtbare unmissverständliche städtebauliche Kennzeichnung. Die bauplastische Geste, die den Zugang zur diagonalen Querverbindung vom Bozner Platz zum Hauptbahnhof anzeigt, ist aus den Rahmenbedingungen der Lage an der Seitenstraße, sowie dem Narrativ des Bestandes, somit aus der Geschichte des Hauses, hergeleitet. Die bildhafte Konnotation ist eine Freie, bemüht keine Vergleiche und gibt dem Objekt, dem Standort einen – auch im konzeptionellen Sinn - offenen, einladenden Charakter eines urbanen Zentrums, dort wo ein solches als missing link zwischen den übergeordneten Magnetismen des Hauptbahnhofes und der Innenstadt gebraucht wird. Die Identität des Hauses reflektiert damit auch die Identität des Bauherrn, eines gemeinschaftsbildenden Dienstleisters, primär Raum bereit zu stellen und diesen der Öffentlichkeit zu geben.
Ein Eindruck, der von dessen Haltung hergeleitet wird, und der daher keine weiteren Mittel des Dekors und der Camouflage bedarf und der je einfacher umgesetzt umso wirkmächtiger zur Geltung kommen würde. Dies betrifft auch die Konstruktion, wenngleich die Auskragung in technischer Hinsicht aus der Baukörpergeometrie schlüssig hergeleitet werden kann, sollte sie nicht zum Selbstzweck einer Selbstdarstellung strapaziert werden und wäre dem Konzept folgend aus der gesamthaften Sicht herzuleiten. In ökonomischer Hinsicht überzeugt das Projekt, als sämtliche Bereiche von hoher Qualität ausgezeichnet sind und diese Qualität mit einfachem Materialeinsatz hergestellt werden kann. Ein besonderer Aspekt der Nachhaltigkeit ist in der Flexibilität der Struktur zu sehen.