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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

IBA-Projekt Am Zoll Lörrach / Riehen – Neugestaltung der Basler Straße

Anerkennung

Preisgeld: 8.750 EUR

bauchplan ).(

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

berchtoldkrass space&options Raumplaner, Stadtplaner. Partnerschaft

Stadtplanung / Städtebau

dwd Ingenieur GmbH

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwickeln den Bereich der Baslerstraße als „grünes Gerüst“, als verbindendes Element und als modellhaften Lebensraum, auf Grundlage der Nachhaltigkeitskriterien ökologisch, ökonomisch und soziokulturell. Eine weitere wesentliche Grundlage ihrer Planung ist die Entwicklung eines klimaangepassten
Freiraums. Die konsequente Umsetzung über das gesamte Wettbewerbsgebiet wird einerseits positiv gewertet, andererseits engt es die Verfasser in der weiteren Planung hinsichtlich des Freiraums, des Verkehrs und des Städtebaus ein.

Das „grüne Gerüst“ der Straße wird durch rhythmische Raumsequenzen und Ankerpunkten in Form von Plätzen mit unterschiedlichen Nutzungen freiraumplanerisch unterstützt. Der Bahnhof Stetten erhält ein neu angeordnetes Vordach, welches eine attraktive Vorzone ermöglicht. Darüber hinaus unterstützt das geplante Wasserspiel die Verbesserung des Mikroklimas. Am Zundelbrunnen entsteht ein Quartiersplatz mit
Aufenthaltsmöglichkeiten. Die „grüne Mitte“ wird mit einem Stadtbalkon belegt, der einen Blick in die westliche Landschaft ermöglicht und verbindet den Sportbereich mit dem „grünen Gerüst“. Im Bereich der Dammstraße soll ein Quartiersplatz einen weiteren Aufenthaltsbereich bilden. Am Ankerpunkt Zoll entsteht ein Kreativquartier mit zeitgemäßen Nutzungen, u.a. mi Co-Working-Spaces. Die Plätze werden mit Natur
steinplatten, die Fahrbahnen in Asphalt hergestellt. Sogenannte Klimabäume sichern die Raumbildung im Freiraum. Ihre Anordnung ist dabei nicht immer nachvollziehbar, eine konkrete Nennung der Baumarten erfolgt nicht. Die Auslastung der Ankerpunkte wird kritisch gesehen, da sie in allen Bereich überdimensioniert wirken. Sie entsprechen nicht der Körnigkeit des Ortes.

Die städtebauliche Idee sieht eine lockere bauliche Überstellung vor. Ein städtebauliches Konzept ist dabei jedoch nicht zu erkennen. Zur Realisierungsfähigkeit gibt es Aussagen für den Bereich Zoll, der in Etappen entwickelt werden kann.

Eine grundsätzliche Wirtschaftlichkeit scheint fraglich, aufgrund des hohen Anteils der überdimensionierten versiegelten Ankerpunkte.

Ergänzende verkehrliche Aspekte

Die Baselerstraße als verbindendes grünes Gerüst bietet beidseitig Fußgängerbereiche, die durch grüne Inseln vom Rad- und Fahrverkehr getrennt sind. Diese grünen Inseln zonieren einerseits den Straßenraum und sichern gleichzeitig die Retentionsflächen im Rahmen von Starkregenereignissen. Die Fußgängerbereiche sind plattiert und die Fahrbahnen asphaltiert.

Der Knoten Dammstraße wird als „Oval“ ausgebildet, um eine Verlangsamung des Verkehrs zu erreichen. Die Funktionsfähigkeit wird generell infrage gestellt, da die vorgesehene räumliche Ausbildung, als auch die Anordnung der Bäume, keine Lösung dieses stark befahrenen Knotens aufzeigen. Die Randbereiche verschmälern sich dabei extrem und wirken sich nachteilig auf das verkehrliche Konzept aus.

Der Radverkehr wird in ein unterschiedliches und vielfältiges Fahrradwegenetz integriert.
Eine Gleisführung für die Tram würde so nicht funktionieren.

Gut gelungen ist die Überdachung am Bahnhof Stetten, mit der visuell und funktional die Bedeutung dieses Ortes als zukünftiger Mobilitätsdrehscheibe herausgearbeitet wird.