"Neue Mitte Damm" Aschaffenburg

Die Arbeit bietet ein gut nachvollziehbares gestalterisches Gesamtkonzept und die
Belange des Verkehrs sind geordnet und strukturiert. Die durchgehende
Gliederung mit rhythmisch angeordneten Schmuckstreifen wird jedoch als
entbehrlich gesehen.
Der Platz wird als Ganzes betrachtet und zerfällt nicht in Einzelbereiche, wodurch
eine wohltuende räumliche Großzügigkeit erreicht wird. Der Fahrverkehr stört
somit die angedachten Platznutzungen nicht. Durch die Kombination der
räumlichen Funktion der „langen Bank“ mit dem Sitzen verbleibt viel Fläche für die
freie Platznutzung. Die Fläche zwischen der langen Bank und der
Außengastronomie wird durch das Wasserspiel, das auch ein Magnet für Kinder
sein wird, belebt. Für Veranstaltungen störende Ausstattung wurde geschickt an die
Ränder des Platzes gedrängt, was eine größtmögliche Flexibilität auf dem Platz
zulässt. Die Anzahl der Parkplätze bzw. das Verbleiben der privaten Stellplätze auf
dem Platz ist der Situation angemessen. Durch die großzügige Gestaltung des
Platzes muss der Überwachungsaufwand bedacht werden, der sich zur
Verhinderung von „wildem Parken“ ergeben wird. Die Größe der wenig genutzten
Platzfläche vor der Volksbank wurde im Preisgericht kontrovers diskutiert. Die Lage
und Gestaltung der Bushaltestellen wurde nicht geklärt.
Die Schillerstraße wird zurückgebaut. Es wird jedoch zu wenig Wert auf eine
gestalterische Integration in den Stadtraum gelegt. Vermisst wird eine
gestalterische Anbindung des Michaelsplatzes mit der Südseite der Schillerstraße
(z.B. Farbwechsel der Fahrbahn Schillerstraße Im Übergang). Einige wenige
Bäume im sind über dem Kanal geplant und somit nicht möglich.
Die Gestaltungsvorschläge für die Burchardtstraße überzeugen. Die Baumreihe ist
auf der richtigen Straßenseite angeordnet und beeinträchtigt den Kanal nicht. Mit
dem vorgeschlagenen Funktionsband kann flexibel auf die Bedürfnisse der
Nutzung im Straßenraum reagiert werden. Es können Möblierungen einfach
demontiert und durch andere ersetzt werden (Fahrradständer raus, Cafeterrasse
mit Absperrung rein). Die Breite der Fahrbahn wäre hinsichtlich des
Begegnungsfalls Pkw/Bus zu überprüfen.
Durch Verringerung Fahrbahnquerschnitt in der Mittelstraße wird es zu einer
Reduzierung des Verkehrs und zu Entschleunigung führen, wird, allerdings müsste
der Begegnungsfall Bus/Pkw nachgewiesen werden. Grundsätzlich ist die
verkehrliche Zuordnung „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ mit 20 km
Höchstgeschwindigkeit richtig.
Die Sitzstufen und Uferterrasse am Zugang zur Aschaff schaffen Gestalt- und
Aufenthaltsqualität in angemessenem Aufwand. Der Dorfplatz wird beidseitig der
Fahrbahn als Einheit gesehen. Der Maibaum stärkt die Platzfunktion
Die Linksabbiegerspuren in der Schillerstraße fördern Verkehrsfluss und
Erreichbarkeit. Die Abbiegespuren sind für die zu erwartenden Anzahl der
Abbieger zu lang, eine Spurlänge für ca. 3 Fahrzeuge wäre ausreichend. Ob die
Linksabbiegespuren tatsächlich notwendig sind, wäre im weiteren Planungsprozess
zu verifizieren.
Ein reiner Angebotsstreifen wird einer Fahrradverbindung 1. Ordnung
ausgeschlossen. Ohne das Konzept grundsätzlich zu ändern könnte jedoch ein
Radweg mit Sicherheitsstreifen integriert werden.
Der Entwurf ist ein qualitätsvoller Beitrag zur Aufgabenstellung. Hinsichtlich der
Belagsstreifen wirkt er jedoch etwas überinstrumentalisiert und die Schillerstraße
nach wie vor trennend.