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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Erlebnisort Freizeitpark Moers

Teilnahme

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Erlebnisort mœrs motus ist das neue Herz des innerstädtischen Freizeitparks entlang des Moersbachs. Zwei Loops mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsniveaus umkreisen die zentrale Parkwiese. Zwischen diesen linearen Bewegungsräumen sind die fünf Attraktionen Plaza, Skulpturenpark, Parkbühne, Spielwald und Skatearea eingebettet. Ein attraktives Beleuchtungskonzept ermöglicht die sichere Nutzung von mœrs motus für alle Nutzergruppen von den frühen Morgen- bis in die späten Abendstunden.

Neuinterpretation Freizeitpark
Der vorgefundene Bestand des bestehenden Freizeitparks bildet das Fundament zur Entwicklung des Erlebnisorts mœrs motus. Hierbei stehen die Anforderungen des nicht organisierten Freizeitsports nach konfliktfreien Räumen zur Ausübung der unterschiedlichsten Sport- und Bewegungsarten mit ihren sehr stark differenzierten Geschwindigkeitsniveaus im Zentrum der Gestaltung von Loops und Orten. Gleichzeitig werden die in ihren Funktionen nicht mehr befriedigenden Bauteile wie Skateanlage und Gastronomie durch zeitgemäße Neubauten ersetzt.

Waldrand mit offener Parkwiese
Wo immer möglich werden die Bestandsbäume erhalten und neu in Wert gesetzt. Dazu wird der zum Teil sehr dichte oder sehr nah an den Einbauten des rückzubauenden Wasserbeckens platzierte Baumbestand entfernt, so dass im Zentrum der Anlage eine großzügige Parkwiese mit solitären Bauminseln entsteht. Ergänzend zu den vorhandenen Bäumen werden die Parkränder mit Neupflanzungen zu einem umlaufenden Waldrand entwickelt, der vielfältige Raumeindrücke mit spannenden Aus- und Einblicken entlang der Loops gestaltet. Die multifunktional nutzbaren Wiesenflächen stellen das zentrale Angebot an freien Spiel- und Sportflächen zur Verfügung und bieten auch als Ballonstartplatz oder Festwiese zusätzlich Nutzungsmöglichkeiten.

Geschwindigkeitsniveaus Loops und Orte
Die beiden Loops erschließen mœrs motus mit differenzierten Geschwindigkeiten. Der äußere asphaltierte Loop erlaubt schnelle Bewegungen für Skater, Roller- und Radfahrer. Mit seiner Breite von mind. 4,00 m bis max. 8,00 m im Bereich der Eingänge bietet er ausreichend Raum zur Abwicklung dieser schnellen Freizeitbewegungen und kann sicher von Fußgängern gequert werden. Der innere gepflasterte Loop mit einer Breite von 4,00 m dient der etwas langsameren Bewegung von Spaziergängern, Rollstuhlfahrern oder Familien mit Kinderwagen. Durch seine Pflasterung ist er als Hauptweg bei jedem Wetter nutzbar und kann auch im Winter geräumt werden, so dass die beiden Loops ganzjährig als Freizeitwege zur Verfügung stehen. Die Parkattraktionen sind als Orte zwischen diesen Loops platziert. Sie haben sowohl schnelle als auch langsame Seiten. Die langsame Seite öffnet die Orte zur zentralen Parkwiese, die somit optimal mit ihr interagieren können.

Plaza
Die Plaza ist der zentrale halbschattige Aufenthaltsraum mit zahlreichen elliptischen Sitzbänken unter Bäumen. Als besondere Attraktion erhält er ein ebenfalls elliptisches Fontainenfeld. Durch seine Pflasterung mit einem dunklen Naturstein im Passé-Verband, eignet er sich nur für langsame Bewegung und nicht zum Skaten oder Radfahren. Zwischen äußerem Loop und innerer Plaza sind zwei Infrastrukturdocks angeordnet. In diesen Infrastrukturdocks sind mehrere Schaltschränke zur Versorgung von insgesamt vier Foodtrucks mit Strom, Wasser und Abwasser integriert. Da sie nur eine Höhe von max. 1,20 m haben, stellen sie kein optisches Hindernis im Parkraum dar. Vor den Docks ist ausreichend Stellfläche vorhanden um sowohl die Foodtrucks als auch einen Biergarten aufzubauen. Eine WC-Anlage rundet das funktionale Angebot der Plaza ab.

Skulpturenpark
Die vorhandenen Steinskulpturen werden in diesem Bereich zwischen den Loops platziert und mit pflegeextensiven Gras- und Staudenpflanzungen neu zu einem Skulpturenpark inszeniert. Entlang der Kante zur zentralen Parkwiese sind zahlreiche Bankobjekte angeordnet. Von hier aus kann man das Parkleben beobachten und die Nachmittagssonne optimal genießen.

Parkbühne
Die Parkbühne in der Nähe der nördlichen Zufahrt wurde so platziert, dass sie alle Lärmschutzanforderungen optimal erfüllt. Analog zur Plaza befindet sich auch hier ein Dock mit Infrastruktureinrichtungen zur Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser. Das Dock ist ebenfalls nur 1,20 m hoch; es integriert zusätzlich ein Lager für Bühnenelemente, die mit Hubwagen verstaut werden können. Neben reinen Bühnenveranstaltungen eignet sich die ebenfalls mit Naturstein im Passé-Verband gepflasterte multifunktionale Fläche auch für weitere Veranstaltungen wie Feste und Märkte.

Spielwald
Die vorhandenen Spielgeräte und Bestandsbäume werden zu einem Spielwald uminterpretiert. Dazu werden kleinere, weiter entfernt stehende Spielgeräte in diesen Bereich versetzt und einige Bäume hinzugepflanzt. Zwischen den elliptischen Spielsand- und Fallschutzkiesflächen wird ein Netz aus wassergebundenen Wegedecken angelegt, in dem auch alle Bestandsbäume stehen. Die Einfassungen sind in Teilbereichen zu Bankobjekten mit Holzsitzauflagen hochgezogen. Es entsteht ein auch für Kleinkinder optimal geschützter Raum zum Spielen und Toben.

Skatearea mit Parkouranlage
Für größere Kinder und Jugendliche bietet die Skatearea mit angegliederter Parkouranlage ein besonderes Highlight. Aus Lärmschutzgründen liegt die Ortbeton-Oberfläche der Anlage ca. 1,50 m tiefer als die bestehende Anlage auf dem Hügel. Ebenfalls aus Lärmschutzgründen sind keine großen Sprungelemente wie Halfpipes vorhanden. Das vielfältige Angebot an Street-, Plaza- und Bowl-Elementen passt hervorragend zum Freizeitsportansatz und stellt ausdrücklich keine Wettkampfanlage für den Skatesport dar. Neben den reinen Skateflächen ergänzt eine populäre Parkouranlage das Angebot. Der äußere schnelle Loop ist als zusätzliches Angebot für Inlineskater gedacht, die auch mal schnellere Runden drehen möchten.

Beleuchtungskonzept
Das Beleuchtungskonzept inszeniert die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Orte und Loops durch Variationen von Masten und Leuchtkörpern. Je langsamer ein Ort ist, desto gerader der Mast und runder der Leuchtkörper. Je schneller der Ort oder Loop wird, desto gebogener ist der Mast und elliptischer der Leuchtkörper. Entlang des schnellsten äußeren Loops öffnet sich die Ellipse zu einem Leuchtband parallel zum Weg. Neben dieser Inszenierung der Geschwindigkeiten dient die Beleuchtung dazu einen sicher nutzbaren Erlebnis- und Freizeitsportort zu schaffen. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit stellen die beleuchteten Loops attraktive Laufstrecken für Jogger*innen dar.

Bauabschnitte
Eine Realisierung der Parkanlage ist in Bauabschnitten möglich. Zur gewünschten kurzfristigen Realiserung der Skatearea wird der Erdaushub entweder neben dem bestehenden Wasserbecken als Wall zwischen gelagert oder direkt nach Abriss von Teilbereichen des Beckens zur Verfüllung des Arbeitsraums genutzt. Die Teilstücke der Loops können optimal an das bestehende Wegenetz angebunden werden.