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Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb | 01/2020

Konzeptentwicklung für den Münchner Nordosten

Anerkennung

bauchplan ).(

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Philippe Rahm architectes

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

„Qualität der konzeptionellen Leitidee(n) mit einer klaren Haltung zum Ort
- Die Arbeit verfolgt einen systemisch konzeptionellen Ansatz und schlägt eine klimaoptimierte Stadterweiterung vor und reagiert damit planerisch auf die aktuellen Herausforderungen der Klimaerwärmung und hebt sich damit deutlich von den anderen Arbeiten ab.
- Die Entwicklung wird als Erweiterung der bestehenden Siedlungsstrukturen als klare Haltung zum Ort gedacht, dies ist in der vorgeschlagenen Deutlichkeit ein positives Alleinstellungsmerkmal.
Qualität des Städtebaus
- Die Arbeit zeichnet sich im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsarbeiten besonders positiv aus, dass sie sich intensiv mit dem Verhältnis von Klima und Stadtraum auseinandersetzt und dies in allen Maßstäben. Die Klimaschneisen im Großen und die Beschreibung von Warmplätzen und Kaltplätzen im Kleinen wird sehr geschätzt. Die Anzahl und Größe der Plätze ist aus Sicht des Preisgerichts etwas überdimensioniert.
- Die Anordnung der Schulen als Zentren und soziale Mitten dieser Siedlungskörper ist ein großes Potential, das aber in der Vertiefung nicht mehr ablesbar ist. Hier erscheinen die Schulen als große umschlossene Räume, die dann übererschlossen sind.
- Die Siedlungsflächen werden nicht differenziert – obwohl die einzelnen Bereiche – eigene Charaktere entwickeln sollen.
- Im Vergleich zu anderen Arbeiten sind Flächenpotenziale nicht berücksichtigt (zum Beispiel auf der Trabrennbahn)
- Die Vertiefung bleibt abstrakt, zeigt weder freiräumlich noch typologisch neue Ansätze.
Qualität der Grün- und Freiraumplanung
- Aus der Zielsetzung der klimaangepassten Stadt ergeben sich in Abgrenzung zu vielen anderen Arbeiten breite großzügige Grünzüge, die gleichzeitig Frischluftschneisen sind.
- Die Freiräume bleiben große öffentliche Wiesenflächen, Flächen zur Aneignung oder zur Aktivität werden hier nicht vorgeschlagen. Der Grünraum bleibt hier sehr abstrakt.
- Der Badesee wird in seiner Lage kritisch gesehen, weil dieser unmittelbar an der S-Bahntrasse sehr zentral gelegen ist.
- Der Aspekt des hohen Grundwasserstandes im Norden der Zahnbrechersiedlung ist bei 30.000 EW nicht gelöst.
- Die naturschutzfachlich wertvollen Flächen nördlich der Zahnbrechersiedlung und östlich des Hüllgrabens werden bis zur Nutzungsdichte von 20.000 EW erhalten.
- Die Entwicklung auf den Flächen der Olympiareitanlage greift in wertvolle Flächen ein. Qualität der Erschließung und verkehrlichen Lösung
- Das Erschließungskonzept für die einzelnen Siedlungsinseln ist jeweils eigenständig (das Prinzip der ungekreuzten Grünräume wird geschätzt) allerdings ergeben sich aus der ausschließlichen Erschließung von Westen – und damit einer fehlenden öffentlichen Nord-Süd Verbindung - viele Probleme aufgrund der Belastungen für die Bestandsquartiere.
- Die Lage der Seilbahn in der Landschaft und damit am Rande der Siedlungen, hat zwar hohen Freizeitwert, kann aber mit zu großen Längen keine öffentliche Erschließung der Gebiete gewährleisten.
- Der Verzicht auf eine Trambahn stellt eine nicht gewollte verkehrliche Lösung dar und ist weder nachvollziehbar noch wird sie insbesondere durch die Seilbahn adäquat ersetzt.
- Wie bei vielen anderen Arbeiten auch fehlt die Verbindung nach Osten. Programmerfüllung (Nutzungen, Nutzungsdichten, Entwicklungsabschnitte etc.)
- Die vorgegebenen Programme werden bis auf die fehlende Erweiterungsfläche der Steinerschule gut erfüllt.
- Das Trambahndepot ist in seiner Lage und ohne Tramfunktion im Gebiet nicht sinnvoll.