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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Schulerweiterung der IGS Süd in Langenhagen

2. Preis

Preisgeld: 50.000 EUR

Gerber Architekten GmbH

Architektur, Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mitarbeit Architektur: Jens Bentfeld, Philipp Böddeker, Karen Cordova, Artur Kupriichuk, Fabian Loock, Jeewon Paek, Brigitte Tamasy
Verfasser Landschaftsarchitektur: Joachim Genest
Mitarbeit Landschaftsarchitektur: Magdalena Cieslicka, Zhuoqun Liu, Jingyi Zhang

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine pavillonartige Struktur vor, die sich weit über den schützenswerten Baumbestandsgraben in den Brinker Park hineinstreckt und dem Ensemble eine besondere Poesie verleiht. Die aufgefächerten locker eingestreuten Baukörper lassen vielfältige öffentliche Durchwegungen und Blicke in den angrenzenden Landschaftsraum zu. Dadurch entsteht trotz der Entfernung zum benachbarten Stadtviertel eine gute selbstverständliche Vernetzung. Durch die Auffächerung der Raumflächen in die verschiedenen Gebäude entstehen lange Wege, ebenso wird die sinnfällige Einbindung des Bestandes funktional erschwert, sehr positiv wird jedoch die Entflechtung der Schülerströme und die generelle Umsetzung des Raumprogrammes gewertet. Das Schiff vor dem Bestand wird entgegen der Auslobung abgerissen, was zu Verwunderung führt, dadurch wird die einladende Platzsituation vor dem Bestand wiederhergestellt, der Zugang zu Bauteil 1 erfolgt durch den mittigen Eingang. Der Bestand wird jedoch nur teilweise mit Verwaltung, Lehrer*innenbereich und Hort aus dem Raumprogramm besetzt, die restlichen Flächen werden durch ein Stadtteilzentrum belebt. Die Jury würdigt zwar das zusätzliche öffentliche Angebot, sieht die Realisierung jedoch kritisch. Als nächster Doppelpavillon fädeln sich die Mensa und Bibliothek mit den Freizeitstationen im Obergeschoss auf. Die Mensa bietet zusätzliche einladende Außensitzplätze an. Die anschließende Grundschule bildet durch den Versatz einen kleinen gut zonierten Vorplatz als Eingang für die Schüler*innen. Die Lernhäfen für die einzelnen Jahrgangsstufen sind gut um die Mitte mit dem Marktplatz organisiert. Zwischen Grundschule und Aula spannt sich ein weiterer geschützter Platz auf, der einladend in einem offenen Foyer mündet. Entgegen den Vorgaben aus der Auslobung ist die Aula von der Mensa getrennt, durch die Zweigeschossigkeit mit umlaufender Galerie entsteht trotzdem ein gelungener großzügiger Raum. Die Sekundarstufe wirkt zum benachbarten Brinker Park durch die Dreigeschossigkeit etwas mächtig als Abschluss in die freie Landschaft. Die Lernlandschaften sind hier deutlich enger gestaltet und lassen wenig Platz für freies Arbeiten. Die zwischen die einzelnen Gebäude gehängten offenen Dachstrukturen gewährleisteten den gewünschten Sonnen- und Regenschutz im Außenraum nur teilweise. Die Holz-Beton-Hybrid-Konstruktion verleiht den Häusern einen ansprechenden angenehmen Charakter und betonen damit die Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit in der Parklandschaft. Insgesamt wird die Arbeit in der Jury sehr kontrovers diskutiert, da mit dem tiefen Eingriff der Baukörper in den Brinker Park ein hoher Flächenverbrauch einhergeht und der dadurch entstehende ökologische Fußabdruck kritisch gesehen wird.