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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Sportpark Ost Regensburg - Neubau einer Leichtathletiktrainingshalle und eines Hallenbades

3. Preis

Preisgeld: 26.250 EUR

CODE UNIQUE Architekten

Architektur

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Bauingenieurwesen

Günther Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept überzeugt durch den sehr kompakten Lösungsansatz auf dem Grundstück und die im Südwesten großzügig dimensionierte Platzfläche. Es entstehen gute Sichtbeziehungen zu den Freisportflächen im Norden. Der Hauptzugang liegt folgerichtig situiert adressbildend an der Südwestseite des Gebäudes zur Zeißstraße.
Die platzsparende Bauweise lässt Optionen für weitere künftige Nutzungen zwischen dem geplanten Gebäude und den bestehenden Sportanlagen offen.
Die Höhenentwicklung entspricht den Anforderungen aus dem Umfeld - auch bei der angedachten Weiterentwicklung des südlich angrenzenden Quartiers - und erfüllt die erforderliche Lärmabschirmung von der Bahnlinie und den Sportanlagen im Norden.
Durch den erdgeschossigen Rücksprung entstehen im Eingangsbereich witterungsgeschützte Zugangs- und Anlieferzonen, die auch die Wegebeziehungen aus dem Straßenraum (Bushaltestelle) aufnehmen. Der Gastronomiebereich hat einen eigenen Zugang von außen und überschneidet sich nicht mit anderen Nutzern. Im Gebäudeinneren ist die Anordnung der Umkleidebereiche für den Bädertrakt und den Leichtathletikbereich übersichtlich orientiert und intern jeweils klar und funktional gegliedert.
Die Lage der dienenden Räume im Gebäude (Seminarraum, Trainerräume und Büroräume) wird positiv bewertet.
Die Anordnung der Schwimmbecken erlaubt eine effiziente Beaufsichtigung durch den Bademeister.
Die wesentlichen Anforderungen an die Bedarfe der Leichtathletik sind erfüllt - mit der Einschränkung, dass der Startbereich der 100m-Bahn nicht einsehbar ist. Kritisch wird auch gesehen, dass die Zuschauertribüne an der westlichen Schmalseite der Halle liegt und damit die Sichtbeziehungen der Gäste beeinträchtigt sind.
Die Materialität wird positiv bewertet. Der Wechsel zwischen dem transluzenten oberen Hallenteil und dem durch die Metalllamellen unterschiedlich einsehbaren unteren Gebäudeteil verspricht eine interessante Fassade - auch in der Nachtwirkung. Besonders ist die gute Einbindung des Garagentraktes in die Gebäudehülle zu werten, der durch die offenen Strukturen natürlich belüftet wird.
Die Gebäudekennwerte zum Bruttorauminhalt und zur Geschossfläche liegen unter dem Mittelwert und lassen daher eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Die geringe Fläche im Untergeschoss, die nur die notwendigen Technikräume umfasst, trägt zusätzlich zur Kostenreduzierung bei.
Die Außenanlagen sind sehr kompakt organisiert und daher in Pflege und Ganzjahresbetrieb als kostengünstig anzusehen. Die Parkgarage ist platzsparend zweigeschossig und unauffällig in das Gebäude integriert. Durch die klare Ablesbarkeit der einzelnen Funktionsbereiche ist die Benutzerfreundlichkeit - auch unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit - als außerordentlich hoch zu bewerten.
Die Arbeit stellt einen wertvollen Lösungsansatz für die Aufgabenstellung dar.
Energetisches Konzept
Der im Konzept angesetzte Flächenbedarf für die Lüftungstechnik im Schwimmbad ist als kritisch zu werten und erschwert die mögliche Umsetzbarkeit. Die Realisierung der Freien Lüftung im Bereich der Turnhalle ist positiv im Hinblick auf eine Reduktion des Strombedarfs zu sehen. Es muss jedoch die technische Realisierung im Detail geprüft werden, da es an einigen Tagen zu einem nicht ausreichenden Luftwechsel kommen kann.
Die geplante Wärmerückgewinnung im Bereich Duschwasser wirkt sich positiv auf den Wärmebedarf des Gebäudes aus.
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich somit um ein insgesamt schlüssiges Konzept, das jedoch noch ein paar Lücken wie z.B. den fehlenden Einsatz erneuerbarer Energien und die finale Umsetzbarkeit der Lüftungstechniken aufgrund mangelnder Flächen aufweist.