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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Neubau eines Hotels und eines Freizeitbades mit Kurmittelhaus in Wyk auf Föhr

Außenperspektive

Außenperspektive

1. Preis

Preisgeld: 38.000 EUR

Sunder-Plassmann Architekten Kappeln/Berlin

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

AHM Arnke Häntsch Mattmüller Architekten GmbH

Architektur

kessler.krämer Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee der Freianlagen:
Die Gliederung und Gestaltung der Freiräume soll gleichermaßen die neue hochbauliche Struktur und die Funktionsanforderungen des Ortes berücksichtigen wie seine landschaftlichen Qualitäten hervorheben. Landseitig stellen die Ankunfts- und Erschließungsflächen das einladende und gut orientierbare Vorfeld zu den Eingängen des Aquaföhr und des Hotels her. Seeseitig, mit herausragendem Blick über das Meer, erstreckt sich entlang der Fassaden ein gegliedertes Band von unterschiedlich dimensionierten Aufenthaltsterrassen.
Ein Dreh- und Angelpunkt der neuen Freianlagen ist der Vorplatz am Haupteingang des Aquaföhr. Vom Eingangsvorplatz führt eine geschwungene Wegeverbindung über die modellierte Böschung (u.a. Überdeckung des Bademantelgangs) hoch auf das Deichniveau (6,5m ü. NN). Von hier besteht Zugang zu den als Holzdecks vorgeschlagenen Terrassen. Mit Strandhafer begrünte „Dünen“ ziehen sich über den Deich in die seeseitigen Zwischenräume der Baukörper. In die Deichböschung fügen sich Stufen und Sitzkanten ein, so dass an diesem stark besuchten Promenadenabschnitt ein attraktiver öffentlicher Aufenthaltsbereich entsteht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1040 überzeugt in ihrer städtebaulichen Setzung und Maßstäblichkeit als Kom-
position unterschiedlich dimensionierter und senkrecht zur Promenade entwickelter Kuba
turen. Unter geschickter Ausnutzung der Topografie wird das Aquaföhr eigenständig ent
wickelt. Die Anbindung an das vorgesehene benachbarte Hotel erfolgt über einen Gang,
der mittels teilweiser Belichtung und differenzierter Geometrie (Knick und Aufweitung) an
gebunden wird.

Wichtige Qualitäten des Entwurfs werden überzeugend weiterentwickelt. Der rückseitige
Zugang zum Aquaföhr erfolgt ebenerdig über eine artifizielle Wasserfläche, die als Teil der
neu zu schaffenden Außenanlagen unabhängig von der wechselnden Befüllung des Re
genwasserrückhaltebeckens ist. Hier befinden sich auch die Bereiche des Kurmittelhauses, die durch die umgebende Wasserfläche ein qualitätvolles Umfeld erhalten, obwohl sie nicht zum Meer orientiert sind. Ebenfalls werden die Umkleidebereiche des Bades auf der Eingangsebene angeordnet. Ausgehend vom zentralen Eingang erreicht man über eine rampenartige Treppe unkompliziert den Badebereich im Erdgeschoss. Das Erdgeschoss ist der Promenade mit einem kleinen Niveausprung hochwassergeschützt zugeordnet. Die Becken des Bades werden als differenzierte Landschaft angelegt, die direkten Blick zum Meer erhalten und durch entsprechende Außenräume fortgeführt werden. Die geschickte Differenzierung der Höhen lässt atmosphärisch überzeugende Räume entstehen. Die Anordnung von Oberlichtbändern unterstützt diese Wirkung. Mit der ebenengleichen Anordnung der Badelandschaft und dem Fitnessbereich wird die fließende Formulierung der Räume fortgeführt. Der Fitnessbereich erhält ebenfalls einen direkten Blick aufs Meer.
Der Sauna und der Thalassobereich können vom Eingang aus unabhängig vom Bad er-
schlossen werden. Sie befinden sich im 1. bzw. 2. Obergeschoss und erhalten einen
ungestörten Fernblick über die Nordsee. Die zugeordneten Außenbereiche unterstützen diese Qualität.

Die Bade-Technikbereiche sind richtig unterhalb der Badelandschaft verortet. Die Lüftungs
anlagen sind als Außengeräte auf dem Kurmittelhaus halbgeschossig eingelassen. Diese
Anlagen erscheinen in ihrer Dimension nur für den Umkleidebereich und das Kurmittelhaus ausreichend. Es ist zu überprüfen, ob eine Einhausung sinnvoll ist. Offen bleibt der Standort für die Lüftungsanlagen des Bades, hier sind Standortalternativen zu entwickeln. Die Anlieferung ist nachvollziehbar angeordnet.

Die vorgeschlagene Fassade aus Reet unterstützt die atmosphärisch überzeugende
Architektur, ist jedoch hinsichtlich ihrer Realisierung weiter zu präzisieren. Das konstruktive Konzept des Gebäudes ist schlüssig.

Besonders wird die ebenerdige Parkplatzanlage gewürdigt, die keine weiteren hochbau
lichen Anlagen erfordert. Dies ist durch die geschickte Gebäudekonfiguration möglich, die
insgesamt die Aufgabenstellung überwiegend gut umsetzt.
Perspektive

Perspektive

Innenperspektive

Innenperspektive

Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Eingangsbereich

Eingangsbereich

Schimmbadebene

Schimmbadebene

wellness

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