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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2007

Städtebauliche Entwurfswerkstatt "Perspektiven für Dinslaken - Lohberg"

1. Preis

SPAP// Architektur / Stadt / Landschaft _ BDA DASL

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

ambrosius blanke verkehr.infrastruktur

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

„Lohberg und die Halde werden EINS“

Unter diesem Leitgedanken steht unser städtebaulicher Vorschlag.
Landschaft als Entwicklungsstrategie ist dabei ein wichtiges Fundament. Denn eine nachhaltige Entwicklung derartig großer Areale als Ortserweiterungen funktioniert nur durch landschaftliche Reize mit hohen Freizeitqualitäten.
Eine große, mit einfachen Mitteln zu realisierende landschaftliche Geste und eine kleinere, untergeordnete, schaffen dabei als erste Entwicklungsszenarien die Grundlage für ein gänzlich neues Image Lohbergs. Es entsteht ein „branding“ für eine positive Entwicklung der Stadt- und Wirtschaftsstruktur. Die Stadtteilidentität wird hiermit spürbar gestärkt.
Dabei wird im Zuge der weiteren Entwicklungsstufen, die jetzige Dreiteilung aus Lohberg, dem Zechenareal und der Haldenlandschaft immer mehr verwässert, bis schließlich ein Kontinuum, eine Vernetzung und Durchwebung aus allen dreien entsteht. Lohberg und die Halde werden ein städtebauliches und landschaftliches Ganzes.
Die eigentliche naturräumliche Situation des Übergangs der Hauptterrassenplatte (Niederrheinischen Sandplatte) zur Niederrheinebene (Dinslakener Rheinebene) wird durch die Verschmelzung aus Halde und Lohberg durch den großen Landschaftskeil deutlich hervorgehoben.
Die Zäsierung der städtebaulichen Struktur durch „Keil“ und „Schneise“ schafft wiederum drei klar ablesbare Cluster, jeweils mit unterschiedlichen Funktionen. Ergebnis ist ein äußerst robustes städtebauliches Strukturkonzept als hochflexibles Ordnungsgerüst, dass ebenso hohe räumliche Qualitäten aufweist.
Drei Cluster, jeder eigenständig für sich. Jeder spiegelt intern eine moderate, eher kleinteilige und fast pixelige Entwicklung wieder.
Die Bergarbeiterkolonie als Gartenstadt wird um einen Wohncluster im Norden für innovative Wohnkonzepte ergänzt, der aber ebenso traditionelle Wohnformen strukturell aufnehmen kann.
Der Zentralcluster, als eigentlicher historischer „Zechencluster“, mit den denkmalgeschützten Gebäuden, die ebenso selbstverständlich wie spielerisch in die neue Struktur integriert wurden und damit ein hohes Potenzial an historischen Bezügen und Identität wieder spiegeln. Dieser gänzlich durchmischt, jedoch intelligent zoniert, von kulturellen Funktionen bis zum emittierendem Gewerbe.
Zwischen Wohncluster und Zentralcluster entsteht der Landschaftskeil als „Stadtgarten“ mit Lohberger Weiher und Festwiese, fortgesetzt als terrassierter Bergpark auf die Halde hinauf. Hoch droben auf der Halde die große Waldlichtung mit Aussichtsgerüst und Gastronomie und jährlichem „Haldenspektakel mit großem Haldenfeuerwerk“.
Der südliche Cluster für Feuerwehr, Polizei und Gewerbe.
Zwischen Zentralcluster und südlichem Cluster entsteht eine städtische Grünfuge, die sich zur Waldschneise nach Oberlohberg fortsetzt und damit eine räumliche Verbindung zu diesem Stadtteil schafft.
Und schließlich von der Kernstruktur etwas abgewandt, im „Zwischenraum“ zwischen Lohberg und Dinslaken, ein Monocluster für GI-Betriebe.
In Nord-Südlicher Richtung wird das Konzept von einen klaren, wie ebenso Identitätsstiftenden linearen Fuß-und Radwegeverbindung überlagert bzw. in zwei städtebauliche „Ringstrukturen“ geteilt: dem neuen „Lohberger Corso“, der sich bis zum Haldenkleeblatt tief im Süden über die alte der Trasse der Zechenbahn fortsetzt.