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2. Rang 3 / 3

Einladungswettbewerb | 04/2019

Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz in Hamburg

Perspektive Wettbewerb Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

Perspektive Wettbewerb Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Winking · Froh Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der mäanderförmige Stadtbaustein soll durch eine einheitliche Gestaltung in Form von gebänderten Fassaden zusammengeführt und gestärkt werden. Als großes Ganzes und als Solitär bildet er einen festen Anker in seiner rauen aber exponierten Lage. Das Nutzungskonzept von Novum Hospitality mit Hotelbetrieb, Hotelverwaltung und Hotelakademie unter einem Dach wird so konsequent umgesetzt. Aufgrund der funktionalen Anforderungen entstehen auf den zweiten Blick einzelne Häuser. Gläserne Fugen lösen die Nutzungen voneinander ab. Hinzu kommt eine schmale bauliche Fuge an der Eiffestrasse.

Um den Innenhof vor Verkehrslärm ohne eine applizierte Glasfassade zu schützen und zu schließen, wurde die schwache Grundform des Mäanders durch einen „Hüftschwung“ angepasst und dynamischer gestaltet. Der Eingangshof erhält so eine klare Gebäudeecke und einem Unterschnitt für die Hotelvorfahrt.

Das Signet des Entwurfs bilden drei dreieckförmige Gebäudespitzen. Sie resultieren aus einer getreppten Nordfassade unter Einhaltung der Abstandsflächen. Das Motiv der Spitze setzt sich in der Fassade durch dreieckförmige Lisenen und Fensterbänke aus hart gebranntem Terrakotta fort. Die Brüstungsbänder sind als Vormauerschale aus rot-buntem Salzbrandziegeln im Läuferverband geplant. Die Attiken erhalten ein perforiertes Mauerwerk. Auf zusätzliche Technikeinhausungen wird verzichtet.

Die Fensterbänder des Bürohauses bestehen aus bronzefarbenen gekoppelten Aluminium-Verbundfenstern mit zwischengeführtem Lamellenraffstores als Blend- und Sonnenschutz. Die Hotelfassade erhält gekoppelte Kunststofffenster mit bronzefarbener
Aluminiumdeckschale. Jedes dritte Fenster und Bereiche der Eckzimmer erhalten opake gedämmte Paneele aus emailliertem Glas zur Aufnahme von Vorhängen.

Die Erdgeschossfassaden erhalten im Bürohausbereich Fassaden als Festverglasungen in Kombination mit Türen. Sie erhalten außen geführte Markisen. Im Bereich der Akademie sind ebenfalls Aluminium-Verbundfenstern mit zwischengeführtem Lamellenraffstores geplant. Bereiche der Anlieferung und geschlossene Fassadenbereiche erhalten opake Türen bzw. Paneele mit emailliertem Glas.

Die Fassaden verfügen über ein ausgewogenes Verhältnis von opaken und gläsernen Fassadenflächen. Der sommerliche Wärmeschutz
erfolgt im Büro und Akademiebereich durch einen hocheffizienten und windgeschützten Sonnenschutz in Form von zwischengeführten
Lamellenraffstores. Der Fensterflächenanteil der Hotelfassaden ist geringer geplant. Die Fenster erhalten eine Sonnenschutzverglasung.

Die Ziegelvorhangfassade besteht aus regionalen Ziegeln im Läuferverband. Das Entwurfskonzept basiert auf einen hohen Grad an Wiederholungen.
Der Entwurf sieht ausschließlich gekoppelte Fenster mit Standardprofilen vor.

Die Ausführung könnte ggf. unter Verwendung von Fertig- oder Halbfertigteilen bei den Fassadenbändern wirtschaftlich und mit geringer
Bauzeit erfolgen. Die Lisenen und Fensterbänke werden ebenfalls als Fertigteile hergestellt.

Der mäanderförmige Stadtbaustein soll durch eine einheitliche Gestaltung in Form von gebänderten Fassaden zusammengeführt und
gestärkt werden. Als großes Ganzes und als Solitär bildet er einen festen Anker in seiner rauen aber exponierten Lage. Das
Nutzungskonzept von Novum Hospitality mit Hotelbetrieb, Hotelverwaltung und Hotelakademie unter einem Dach wird so konsequent
umgesetzt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein großes, ruhiges und erhabenes Haus für den Anckelmannsplatz - das will das künftige Haus der Entwurfsverfasser sein - und das ist es. Es knüpft selbstverständlich an Architekturen der Nachbarschaft an. Mit wenigen architektonischen Elementen entwickelt sich ein in sich stimmiges Haus. Es „feiert“ die Horizontale - backsteinerne Brüstungen und in Terrakotta eingefasste Fensterbänder im Wechsel lassen ein spannendes Fassadenbild entstehen. Die Erdgeschosszone öffnet sich umlaufend zur angrenzenden Stadt und eine in Backstein gehaltene perforierte Attika bildet den stimmigen Abschluss des Hauses nach oben. Die „lästige“ Technik verschwindet wie von selbst. Schmale gläserne vertikale Fugen gliedern geschickt das große Bauvolumen und der Vorschlag, den Hof zur Eiffestraße in seinem Zuschnitt zu modifizieren, führt zu einem wohlproportionierten Einschnitt im Hoteltrakt.
Zum Bahnviadukt und zur Innenstadt hin entfaltet das Haus eine aus Sicht der Jury angemessene Expressivität. Dennoch wäre hier etwas mehr noch besser gewesen – vor allem im Bereich des Erdgeschosses. In sich ist es ein extrem konsequenter Entwurf – der aber gerade auch deshalb sehr kontrovers diskutiert wird - in Bezug auf die Angemessenheit des Maßstabes, in Bezug auf das Zusammenspiel von Fassade und innere Wirkung, in Bezug auf die Abstandsflächen und in Bezug auf die Fragen des Lärmschutzes bei der Hotelnutzung.
Perspektiven und Ansicht Nord (Anckelmannsplatz), Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

Perspektiven und Ansicht Nord (Anckelmannsplatz), Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

Grundriss, Referenz Atmosphäre, Hotel Fassadenschnitt, Ansichten West, Ost, Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

Grundriss, Referenz Atmosphäre, Hotel Fassadenschnitt, Ansichten West, Ost, Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

Büro Fassadenschnitte und Ansicht Süd (Eiffestraße), Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

Büro Fassadenschnitte und Ansicht Süd (Eiffestraße), Fassadengestaltung am Anckelmannsplatz Hamburg

2. Rang 3 / 3