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5. Rang 6 / 6

Offener Wettbewerb | 10/2019

Erweiterung der Berufsfachschule Oberwallis (CH)

Plan_01

Plan_01

Ankauf

Preisgeld: 8.000 CHF

COMAMALA ISMAIL ARCHITECTES

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser schlagen einen freistehenden, hohen, relativ kleinen Baukörper als Ergänzung des Schulareales vor. Mit dem Abbruch der bestehenden Abwartswohnung am Bau B und dem Freihalten des Erdgeschosses des Neubaus gelingt es einen zusammenhängenden grosszügigen Freiraum aufzuspannen. Das sechsgeschossige Volumen mit dem weitgehend freigespielten Erdgeschoss schafft damit einen Hochpunkt als markantes neues Zeichen des Schulareales und des Hauptzuganges. Städtebaulich ist diese Akzentuierung gut nachvollziehbar. Damit gelingt es auch die heutige Ausgangslage bezüglich der volumetrischen Gesamtdisposition der vier Schulgebäude zu verbessern und eine zusammenhängende Einheit zu schaffen.

Die vorgeschlagene Grundfläche mit jeweils zwei grossen Unterrichtseinheiten und einer halb so grossen Vorbereitungseinheit pro Geschoss sowie der nordseitig durchlaufenden Erschliessungsfläche ist für die vorgesehene Schulnutzung sehr klein. Auch wenn das Volumen einfach und klar organisiert ist, bleibt die Flexibilität in der Grundrisseinteilung durch die geringe Grundfläche aber eher bescheiden. Die Schulräume sind gegen Süden ausgerichtet, was zwar in Bezug auf die Gesamtdisposition nachvollziehbar ist, in Bezug auf die doch relativ grossen Fensteranteile aber bezüglich Energieeintrag durch die Besonnung hohe Anforderungen bezüglich Beschattung mit sich bringt. In diesem Sinne wäre der architektonische Ausdruck, insbesondere bezüglich der Gleichbehandlung der umlaufenden Befensterung, zu optimieren und die aussenbündige Lage der Fenster zu hinterfragen. Bezüglich der Gestaltung wirkt zudem das freie Erdgeschoss eher gedrungen und damit etwas bedrückend. Auch ist zwar nachvollziehbar, dass der Erschliessungsbereich im Erdgeschoss nur minimal ausgebildet wird, für einen Zugang zu der doch ansehnlichen Zahl an Unterrichtsräumen aber ist dies zu bescheiden. Die Grunddisposition mit den südseitigen Unterrichtsräumen wird auch im Untergeschoss weitergeführt und gegen Süden werden mit einer hofartigen Absenkung zwei weitere Unterrichtsräume angeboten. Dies wirkt für den angestrebten durchlaufende Aussenraum störend. Es gelingt den Projektverfassern auf einer kompakten Grundfläche die geforderten Unterrichtsräume anzubieten und mit dem Erhalt des bestehenden Gebäudes B auch die notwendigen zusätzlichen Serviceräume weiterhin nutzen zu können, allerdings ist nicht ersichtlich wie die Erschliessung des Untergeschosses des bestehenden Gebäudes zukünftig sichergestellt werden soll.

In Bezug auf eine wirtschaftlich günstige Umsetzung hat das Projekt gute Rahmenbedingungen.
Das Projekt überzeugt durch eine präzise städtebauliche Interpretation, die mit einem markanten hohen Baukörper eine ausgewogene volumetrische Disposition erreicht und gleichzeitig die aussenräumlichen Zuordnungen präzise interpretiert. Das kompakte Gebäude ist einfach und klar organisiert, ist allerdings funktional durch seine Höhe in Bezug auf eine Nutzungs-Flexibilität eher eingeschränkt und kann in diesem Sinne wohl immer nur für reine Unterrichtsräume zur Verfügung stehen. Die Disposition wird für einen attraktiven Schulbetrieb als wenig sinnvoll angesehen.

Es handelt sich um einen sehr sorgfältig und präzise erarbeiteten Beitrag, der aber funktional den geforderten schulischen Ansprüchen nicht gerecht zu werden vermag.
Plan_02

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Plan_03

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