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Realisierungswettbewerb | 10/2019

Neubau eines Gymnasiums mit Sporthallen und Freisportflächen in Karlsfeld

2. Preis

bof architekten bücking, ostrop & flemming partnerschaft mbb

Architektur

Bruun & Möllers GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Außenraum der Grundschule in Karlsfeld präsentiert sich auf vielfältige Weise, um sowohl auf die Ansprüche der Schülerinnen und Schüler, als auch auf alle anderen Nutzer sensibel zu reagieren. Die Gestaltung der Freianlagen greift dabei den Rhythmus der Gebäudekörper auf und nutzt somit das neue räumliche Gefüge. Um die Gebäude platzieren sich die Pausenhöfe der verschiedenen Einrichtungen in einem einheitlichen hellen Bodenbelag. Der Schulhof bietet nicht nur offene, gut einsehbare Flächen für Sport und Bewegung, sondern auch Aufenthaltsqualität durch Sitzbänke und schattenspendende Bäume.
Es gibt drei Zugänge zur Schule. Die Haupterschließung der Schule erfolgt über die Bayernwerkstraße, die über Bushaltestellen, -warteflächen sowie über sechs Kiss&Go-Plätze verfügt. Ein weiterer Zugang zum Gebäude erfolgt über die Stichstraße zur Aula und ist mit sieben weiteren Kiss&Go-Plätzen ausgestattet. Der dritte Zugang ist unweit der Sporthalle verortet. Die Fahrradabstellplätze sind auch an diesen Eingängen platziert. Davon sind 310 überdacht und 180 weitere befinden sich auf der abgesenkten Rasenlinie, die als Retentionsfläche dient. Die Anlieferung der Mensa umfasst einen Wende-Radius von neun Metern und ist, genauso wie die Müllabfuhr, getrennt und ungestört vom Schulbetrieb angeordnet.
Das gesamte Schulgelände wird durch Sträucher und Bäume gerahmt. Dieser Rahmen schafft einerseits Sicherheit und Geborgenheit für die Kinder und bietet andererseits Sicht- und Lärmschutz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Zuge der Überarbeitung wurde die Zugänglichkeit zum Haupteingang, der
sich auf Grund seiner versteckten Lage dem Ankommenden nicht frontal darbietet,
freiraumplanerisch wirkungsvoller ausgebildet. Vom versetzten Fußgängerübergang
öffnet sich ein nun großzügiger Vorplatz, der alle Nutzer zum
Haupteingang leitet.
Die Lage des Haupteingangs wird im Preisgericht zwar unverändert kontrovers
diskutiert, jedoch überzeugt nach wie vor der zentrale Haupterschließungspunkt
im Schulkomplex. Mittig liegt die breite Magistrale, die über kurze Wege zu den
beiden Haupttreppenhäusern führt und über die Lichthöfe das Gebäude durch
alle Geschosse intuitiv erschließt und verbindet. Der zusätzliche breite Zugang
von Süden – ähnlich der Zuwegung im Nordwesten – ermöglicht eine flexible
Erschließung von allen Seiten.
Die Zugänglichkeit zur Mensa wurde durch breitere Zugänge etwas optimiert,
sie wirken nun großzügiger und damit attraktiver.
Die fehlende natürliche Belichtung in Teilbereichen wird durch neu angeordnete
Lichthöfe nun teilweise gelöst. Die MINT-Vorbereitungsräume haben durch zugeordnete
kleine Lichthöfe eine etwas verbesserte Belichtungssituation. Die
Flure bei den Fachlehrsälen erscheinen nach wie vor zu dunkel, da große Verglasungsanteile zum Flur hin kaum möglich sind.
Das Rettungswegekonzept ist nicht einwandfrei gelöst. In den im westlichen
und östlichen Gebäudeteil situierten Lernhäusern sind die Rettungswegstrecken
für den 1. Rettungsweg teilweise länger als 35 m.
Zusammenfassend überzeugt die Grundkomposition, mit der die vier einzelnen
„Lernhäuser“ zu einem gemeinsamen, identitätsstiftenden Schulgebäude zusammengebunden werden.
Die Kritikpunkte zur Freiraumgestaltung wurden in der Überarbeitung berücksichtigt
und gelöst. Der Freiraum stellt sich nun als weitgehend überzeugend
dar.
Die verkehrliche Erschließung im mittleren, südlichen Bereich führt zu einer
nicht gesicherten Führung der Radverkehre. Die Unterbringung von einem vergleichsweise untergeordneten Anteil der Fahrradstellplätze wäre besser oberirdisch
vorgesehen worden. Die verschwenkte Zufahrt zur Tiefgarage ist fahrgeometrisch
mangelhaft. Die Zuwegung von den Haltestellen des Linienbusverkehrs
zum Haupteingang kann aufgrund des Versatzes nicht befriedigen.
Die Hochwasserkorridore sind wie gefordert urgeländenah dargestellt, sodass
keine Stege oder Brücken erforderlich sind. Die langgestreckte Tiefgarage und
die tieferliegende Sporthalle stellen einen ungünstigen Eingriff in die Grundwasserströmung
dar.
Durch die Überarbeitung ergeben sich keine signifikanten Änderungen aus der
Sicht des Immissionsschutzes.
Lageplan

Lageplan