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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2020

Neue Wohnbebauung Vaterstetten Nordwest

Perspektive Quartiersplatz

Perspektive Quartiersplatz

Anerkennung

Preisgeld: 9.000 EUR

w|g|p Oliver Glück Architektur und Stadtplanung GmbH

Architektur

nowak.müller Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorgefundene städtebauliche Konfiguration der südwestlichen Nachbarschaft
wird aufgenommen und weiterentwickelt. Gebäudefluchten und die prägenden
Knicke erhalten überzeugend ein entsprechendes Gegenüber. Im Osten
begleiten drei Baukörper die Dorfstraße. Der südliche Kopfbau markiert mit
einem zusätzlichen Geschoß den Quartierszugang. Durch eine geschickte Anordnung
der querverlaufende Gebäude entstehen drei Höfe mit qualitätvollen,
unterschiedlichen Angeboten: im Süden der befestigte Quartiersplatz, ein kleiner, gut dimensionierter Spielhof und der nördliche Wohnhof, der zu nachbarschaftlichen
Begegnungen einlädt und identitätsstiftend wirkt.
Die Laubengangerschließungen im Osten sind nicht überlang und mit einem
angenehmen Filter aus senkrechten Lamellen gut abgeschirmt. Die innenliegenden
Treppenhäuser der restlichen Gebäude und die Grundrissorganisationen
überzeugen nicht immer. Nord- bzw. nordostorientierte Wohnungen bieten
keine hohe Wohnqualität. Der Wohnungsschlüssel ist jedoch gut erfüllt, die
Förderfähigkeit ist weitgehend gegeben, die Anzahl der Wohnungen liegt im
durchschnittlichen Bereich.
Positiv wird die Erreichbarkeit aller Treppenhäuser und Aufzüge der Tiefgaragen
gewertet. Die Wohnungen, die Tiefgaragen und die Außenräume sind barrierefrei
erreichbar. Die beiden gegenüberliegenden Tiefgaragenzufahrten in
den Gebäudeschmalseiten an der Stichstraße werden kritisiert, da sie zu unangenehmen
Blendungen führen. Eine Abwicklung in zwei Bauabschnitten ist
möglich.
Als Konstruktion wird ein konventioneller Massivbau mit Stahlbetondecken und
Ziegelmauerwerk vorgeschlagen. Die Öffnungen in den verputzten Lochfassaden
sind spannungsarm gesetzt und wirken monoton, ebenso die immer gleich
platzierten Balkone.
Das durch die städtebauliche Disposition entstehende Raumkonzept wird in den
differenziert entwickelten und in ihrer Nutzbarkeit gut abgestuften Freianlagen
konsequent fortgeführt. Sie bieten gute Angebote für die Bewohner, sowie einen
klaren Übergang von privatem zu öffentlichem Grün, wobei sich sowohl die
Gestaltung als auch die Art der Nutzung in den drei Höfen deutlich vorteilhaft
unterscheiden.
Der hohe Versiegelungsgrad des südlichen Quartiersplatzes ist für die vorgesehene
Nutzung durchaus angemessen. Hingegen wäre im nördlichen Hof eine
stärkere Durchgrünung wünschenswert gewesen. Den hohen ökologischen
Anforderungen wird die vollflächige Nutzung der Dächer als Photovoltaikflächen
nicht gerecht. Die Höhenlage der Tiefgarage mit ihrer mächtigen Überdeckung
ist zu aufwendig.
In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Unterhalt erscheint der
Vorschlag angemessen und durchschnittlich.
Insgesamt ist die Arbeit ein interessanter Beitrag, vor allem durch das Angebot
der drei unterschiedlich nutzbaren Höfe. Die Grundrisse und die Fassadengestaltungen
überzeugen jedoch nicht.
Perspektive Dorfstraße

Perspektive Dorfstraße