Offener Wettbewerb | 11/2019
Erweiterung eines Krematoriums in Wien (AT)
©Christian Kronaus
Visualisierung 01
3. Rang
Architektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt besticht durch den streng symmetrischen achsialen Aufbau und die expressive gestalterische Formulierung des Bauvolumens. Die stringente Baukörperform setzt ein starkes Zeichen. Die Fassadengestaltung wirkt sehr homogen und hochwertig. Das einheitlich ruhige Gesamtbild wird durch das formale Element der kreisförmigen Fenster im Bereich des Verabschiedungsraumes ergänzt, die die wichtige Blickbeziehung zur Natur gewährleisten. Der zylindrische Dachaufbau bildet einen interessanten Kontrapunkt zur Struktur des Bestandes. Die gewählte Raumabfolge mit der Anordnung von Verabschiedungsraum in Ost-West Richtung und dahinter liegender Ofentechnik überzeugt hinsichtlich Funktionalität und Orientierung. Die Wegeführung besticht in ihrer Klarheit und erzeugt eine spannende Raumsequenz. Durch die Anordnung des Foyers zum innenliegenden Hof wird ein hohes Maß an Intimität erreicht, die zweigeschossige Ausbildung des Hofes erschließt sich nicht. Die Fassade umfasst den Baukörper zu einer homogenen Gesamtheit. Die Materialität der Alugußplatten wird im Hinblick auf das Zusammenspiel mit dem Bestand hinterfragt. Die Interpretation der äußeren Hülle als durchbrochene Haut verspricht äußerst spannende Lichtsituationen im Inneren. Der sensible Umgang mit Licht erscheint im Bereich der großen kreisförmigen Öffnungen dagegen wenig differenziert. Die Betonung des Verabschiedungsraumes mit der mittigen Kuppel und der Belichtung von oben, sowie die dargestellte Materialität stellen eine hohe räumliche Qualität mit einer herausragenden Atmosphäre sicher.
©Christian Kronaus
Visualisierung 02
©Christian Kronaus
Visualisierung 03