Freiraumplanung für den Stadtteil Fildeken Rosenberg in Bocholt

Buntes Netz Bocholt
Vielfältigkeit des Quartiers in den Mittelpunkt stellen. Diversität zum Wiedererkennungsmerkmal machen durch strukturreiche Natur, individuelle und bunte Orientierungsachsen, buntes Mobiliar, gezielte Treffpunkte und Aktivitäten.
Gliederung der Flächen, anhand abgeleiteter Verbindungsachsen und Strukturen vor Ort, mittels Orientierungsachsen in klar lesbare Räume mit diversen Nutzungen. Darauf aufbauend wird die Wegeführung in drei Hierarchien entlang der Orientierungsachsen angelegt.
Die einzelnen Grünräume die sich dazwischen ausbilden werden in weitgehend naturbelassene Wiesen- und Baumstrukturen und kurzgehaltene, gemähte Wiesenstrukturen unterteilt. Die Flächen werden zugunsten der Artenvielfalt um Habitate für Lurche, Reptilien, Fledermäuse, Singvögel und Wildbienen etc. ergänzt. Die verschiedenen Habitate werden zur Bildung und Aufklärung auf den Orientierungsachsen beschrieben.
Die Zugangsbereiche der Schule werden weitest gehend von Parkflächen und Fahrrädern befreit und zu offenen, überschaubaren Bereichen. Eine großräumige Kiss&Go-Zone im Bereich des ehemaligen Parkplatzes führt zu einer Beruhigung der Verkehrsflächen vor der Schule, zur Schülerlenkung und zu einer Beruhigung des gesamten Schulvorplatzes. Wasserflächen schaffen im Bereich beider Schulen attraktive Vorplätze und eine Kühlung des Kleinklimas in den Wartebereichen.
Die Schulfreiräume werden sowohl im Bereich der Gesamtschule als auch der Grundschule durch eine Geländestufe von den Parkflächen sichtbar getrennt. Die Geländestufe wird als erhöhte Orientierungsachse ausgeführt und im Bereich der Hauptwege mittels Rampen barrierefrei gemacht. Der Übergang von öffentlichen zu halböffentlichen Räumen ist somit klar gekennzeichnet aber nicht unmittelbar getrennt.
Im Bereich des Grünzugs werden Treffpunkte wie ein Gemeinschaftsgarten mit Café, diverse Spielflächen und ein weitläufiges Biotop vorgesehen.
Die bisher als Angstraum wahrgenommene Unterführung im Süden des Grünzugs wird mittels Infografik über die Zusammenhänge zwischen Ökosystemen neugestaltet. Das Netz das sich zwischen den dargestellten Ökosystemen und den Einflüssen darauf spannt wird durch helle LED-Bänder dargestellt. Gleichzeitig dient die Unterführung als Treffpunkt für Naturführungen und weitere sportliche und wissensvermittelnde Aktivitäten.
Der Baumbestand wird weitgehend erhalten, jedoch Strauchstrukturen und Unterpflanzung werden zugunsten der Überschaubarkeit der Flächen entfernt. Des Weiteren wird der Baumbestand durch Blütenbäume, Gehölze mit intensiver Herbstfärbung und immergrünen Gehölze akzentsetzend ergänzt um die Idee des Bunten Netzes erneut hervorzuheben.
Das Farbkonzept für das „Bunte Netz Bocholt“ leitet sich von der Klinkerfassade des neuen Zubaus der Gesamtschulde Bocholt ab. Die passend gefärbten multifunktionalen Sitzgelegenheiten und Hängenetze (Hängematten) finden im gesamten Grünraum Wiederholung um den Wiedererkennungswert zu stärken. Auch die Orientierungsachsen des Gebiets sind dem Farbkonzept angepasst und mit Beschriftungen geprägt. Die Beschriftung gibt Auskunft über die Gehzeit zu nahgelegenen wichtigen Orten oder günstige Rad- und Laufrouten und verknüpft so die Grünräume miteinander und das gesamte Quartier.