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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Kopernikus Oberschule in der ehemaligen McNair - Kaserne

Ankauf

NAK Architekten GmbH

Architektur

KuBuS Freiraumplanung GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

EiSat GmbH, Engineered Structures

TGA-Fachplanung

ZWP Ingenieur-AG

Bauingenieurwesen

Architekturmodellbau Shortcut - Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Erläuterungstext

Entwurfskonzept - Wahrung des Denkmals – sensible Hinzufügung von Neubauten -

Das Telefunkenareal dominiert weithin sichtbar seine Umgebung. Ein imposantes Areal seiner Zeit. Die Kopernikus Oberschule will sich nach außen hin präsentieren, als halböffentlicher Anlaufpunkt in diesem Gesamtgefüge.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden die Dreiflügelanlage rückzubauen, um Platz zu schaffen für die Adressbildung der Schule im Stadtraum. Das neue Eingangsgebäude nimmt den „Atriumtyp“ auf, und führt die Schüler und Besucher auf selbstverständliche Weise in das Gebäude hinein, egal ob sie vom Platz des 4.Juli oder vom Osteweg zur Schule kommen. Gleichzeitig steht das Eingangsgebäude in enger städtebauliche Beziehung zur angrenzenden Sporthalle. Beide Neubauten sind in Anlehnung an die klassische Moderne der zwanziger und 30er Jahre konzipiert, die zeitgleich zur Entstehung des Tele-funkenareals als Avantgarde galt und heute noch zeitlose architektonische Ausdrucksform darstellt.
Mit dem Rückbau der Dreiflügelanlage wird das Nordkasino wieder optisch freigestellt und somit im Stadtraum deutlich hervorgehoben.
Das eingestellte „Möbel“, mit außerunterrichtlichen Nutzungen im EG und der Bibliothek im Oberge-schoß, im Nordkasino, nimmt ebenfalls gestalterisch Bezug zu den beiden Neubauten auf und stellt den imposanten Raumeindruck des gewölbten Raumes wieder her.
In den beiden Riegelbauten sind zum einen die allgemeinen Unterrichtsräume (Bauteil A) als auch die Räume für den Fachunterricht (Bauteil B) untergebracht. Somit entsteht eine übersichtliche Gesamtanla-ge, mit dem Eingangsgebäude als „Gelenk“ und baulicher Mitte.
Die Sporthalle flankiert mit der Hallenlängsseite den Osteweg, in der Höhenentwicklung korrespondiert sie mit dem angrenzenden Kirchenbau durch den niedrigeren Gebäudeteil.

Erschließung

Die Schule erhält mit dem Eingangsgebäude einen klar definierten Haupteingang, der auf kurzem Weg den allgemeinen Unterrichtsriegel, die Mensa, Verwaltung, Lehrerbereich und den außerschulischen Be-reich erschließt. Gleichzeitig können die einzelnen Bereiche über den Schulhof separat erschlossen werden. Hierzu dient der Laubengang als offener Eingang des Schulhofes.
Der Eingangsbereich der Sporthalle trennt Zuschauer und Sportler. Zuschauer gelangen über eine Trep-pe auf die ausgefahrene Teleskoptribüne ohne den Hallenbereich betreten zu müssen.
Die Schule wird über zwei Aufzüge (Bauteil B, Nordkasino) behindertengerecht erschlossen. Die Höhen-differenz von Eingangsgebäude zu Bauteil A wird über einen behindertengerechten Plattformlift über-brückt.

Nutzung

In dem Bauteil B sind die Fachklassen und die Oberstufe untergebracht. Hierzu schlagen wir vor, die Raumzuschnitte zu ändern, um für die größeren Räume ideale Raumproportionen zu schaffen. Dieser konstruktive Eingriff steht im wirtschaftlichen Verhältnis zu der konstruktiven Ertüchtigung, die sowieso erfolgen müsste, mit dem Vorteil, dass die neuen Raumtiefen den Ansprüchen an modernem Fachunter-richt entsprechen. Im Bauteil A befindet sich der allgemeine Unterrichtsbereich der Mittelstufe.
Im Nordkasino sind die öffentlichen Nutzungen, wie Mensa, Bibliothek und der außerunterrichtliche Be-reich angeordnet. Das verbindende Element ist das Eingangsgebäude mit Verwaltung, Lehrerbereich und Schülercafe. Die Sporthalle ist auf kurzem Wege in das Erschließungsgefüge der Schule mit einge-bunden.

Konstruktion

Die, durch bereits vorgenommene Entkernung, sichtbare Tragstruktur muss nach Angaben des Be-standsgutachtens für die neue Nutzung ertüchtigt werden.
Dies umfasst sämtliche baukonstruktiven Bereiche wie Tragfähigkeit, Brandschutz, Schallschutz sowie die thermische Bauphysik.
Der derzeitige Bestand besteht aus einem elementierten Skelettbau in Stahlbeton. Die Decken als Dreifeldsystem auf Längs – und Querunterzügen sind teilweise als Rippendecken ausgeführt. Die Aussteifung erfolgt über mehrgeschossige Rahmen.
Die Geschossdecken sollen gemäß Auslobung bis auf die Untergeschosse für die zu erwartenden Nutzungen nachweisbar sein. Die Längsunterzüge der bestehenden „Flurzone“ sind jedoch zu er-tüchtigen. Dies kann dort, wo die vorhandene Struktur belassen wird, durch seitliche Stahlverstär-kungen erfolgen.
In dem Bauteil B wird als konstruktive Maßnahme die doppelte Stützenreihe gegen eine Mittelachse ersetzt. Die durch die bessere Grundrissgestaltung notwendige Maßnahme, kann durch einfache Eingriffe gleichzeitig auch die Tragwerksertüchtigung in eleganter und wirtschaftlich angemessener Art und Weise lösen.
Die neue Mittelachse wird durch eine durchlaufende Mauerwerksscheibe gebildet, die sich bis zur Gründung fortsetzt. Die vorhandenen Stützenfundamente werden dabei verwendet und durch er-gänzende Streifenfundamente komplettiert. Die Auflösung der Stützenreihen erfolgt dann durch die Verstärkung der Decke in der Mittelzone mit fließfähigem Stahlbeton (SCC). Dieser wird über die Decke von oben eingebracht und umklammert die bestehenden Mittelunterzüge. Dadurch werden diese gleichzeitig für die neuen Lasten ertüchtigt und ein ausreichender Brandschutz sichergestellt. Vorgefertigte Bewehrungskörbe können wirtschaftlich eingesetzt werden. Die entfallenden Ausstei-fungsrahmen werden durch neue massive Aussteifungsscheiben aus Mauerwerk ersetzt.

Außenanlagen

Dem neuen Eingangsgebäude und der Sporthalle wird ein Vorplatz zugeordnet, welcher die Bezie-hungen der Gebäude zueinander verdeutlicht und eine angemessene und einladendes Entrée ge-neriert.
Die Fläche wird durch eine Belagsbänder gegliedert, wobei funktionale Notwendigkeiten (Fahrrad-parker, Laufbahn, Beh. Stellplätze) ganz selbstverständlich in das „Streifen“ - Thema integriert wer-den können.
Die Fortführung des gleichen Gestaltungsduktus auch im Innenhof vermittelt Einheitlichkeit und Zu-sammengehören.
Die Hoffläche soll sowohl als Pausenhof als auch als Sportfläche (2 Kleinspielfelder) fungieren, durch diese Mehrfachnutzung kann erheblich versiegelte Fläche eingespart werden.
Der innerer Bereich kann dabei als offene, großzügige und multifunktionale Fläche genutzt werden, während die Randbereiche, durch Gehölze beschattet und mit Sitzplateaus ausgestattet, die diffe-renzierten Aufenthalts- und Rückzugsbereiche darstellen.
Die dem Entree-Platz abgewendeten Bereiche von Schule und Sporthalle sollen als Pendant dazu zum Grünraum umgestaltet werden.
Westlich der Sporthalle können Weitsprung, Gymnastikwiese und Kugelstoß angeordnet werden, nord-östlich des Schulgebäudes kann der Schulgarten integriert werden.

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