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Einladungswettbewerb | 03/2020

Mensa Kieler Gelehrtenschule

Innenraum

Innenraum

1. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

efs architekten + stadtplaner engelhardt feyerabend sippel partnerschaft mbb

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt durch eine sensible Einfügung in den denkmalgeschützten Gebäudebestand. Auf elegante Weise wird der vorhandene Laubengang zum Taktgeber für eine Pavillonarchitektur durch die der Außenraum hindurchfließt. Er schafft es durch eine eigene Interpretation der Formensprache der 50er Jahre in besonderer Weise eine Identität herzustellen.

Die dienenden Funktionsbereiche wurden an den Gebäudebestand angegliedert, so dass die Mensa sich mit einer gläsernen Gebäudehülle dreiseitig zum Hof, zum Klassenraumtrakt und zum Vorplatz öffnet und dabei zu einer neuen Bewusstheit und Adressbildung für die Schule führt. Die Glasfassaden des nach drei Seiten geöffneten Pavillons und die Gestaltung des Innenraumes lassen eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten.

Kritisch gesehen wird das enge Heranrücken an den Zugang zum Treppenaufgang des Klassentrakts. Hier verliert das Gebäude an Leichtigkeit und schafft zu dem vermeidbare Brandschutzproblematiken. Das Umgreifen des Vordachs nach Süden bietet die Vorteile einer überdachten Anlieferzone und Terrassenbereiche. Die Anbindung des Vordachs bildet in der gewählten Lage an den Eckpunkten des Bestandes eine gestalterische und konstruktive Herausforderung.

Insgesamt wird mit der Adaption von architektonischen Elementen aus der Zeit des Ursprungsbaus eine geschickte Verbindung geschaffen, die den Neubau selbstverständig einfügt.

Das Einfügen von Materialien, Farbigkeit und Struktur erfolgt überzeugend und der Nutzung angemessen. Die Ausbildung der Südfassade sollte zugunsten einer konsequenter Fortsetzung der Holzstruktur der eingeschobenen Bauteile folgen.
Die Funktionsbereiche sind im Prinzip richtig angeordnet, wobei die für das Personal vorgehaltenen Flächen übererfüllt sind und zugunsten von zentralen Abstellmöglichkeiten für Schultaschen, Geschirr und Fluren reduziert werden sollten.

Die Multifunktionalität des Mensaraums ist nachgewiesen und auch ausreichend Fläche für individuelle Zonierung ist gegeben.

Die Nutzerströme in der Mensa sind schlüssig dargestellt, während die Erschließung der Sporthalle in der vorgeschlagenen Weise nur als ausreichend erachtet wird, wenn an anderer Stelle eine zusätzliche Zugangsmöglichkeit zum äußeren Schulhof geschaffen werden kann.

Die Südterrasse und die Möglichkeit für die Schüler, trocken Fußes in die Sporthalle zu gelangen ist ein Alleinstellungsmerkmal und wird als überaus positiv erachtet.
Durch das behutsame Einfügen in das Schulensemble gewinnt die Gesamtsituation an Qualität und atmosphärischer Präsenz.

Den Verfassern gelingt es durch das Einfügen des neuen Gebäudes in dem heterogenen Gebäudebestand einen neuen Zusammenhalt zu geben und der Traditionsschule das Zeichen einer zeitgemäßen pädagogischen Haltung.
Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Lageplan

Lageplan