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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Erweiterung und Sanierung Werkhof Huob in Meggen (CH)

Situationsplan

Situationsplan

BUHO

3. Rang / 3. Preis

Aeschlimann Hasler Architekten Partner

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt BUHO ergänzt den bestehenden Werkhof mit einem Neubau auf dem östlichen Arealteil, welcher für die neuen Arbeits- und Lagerräume und den Ökihof vorgesehen ist. Die Volumetrie übernimmt die Geometrie der Parzelle und weist deshalb einen dreiecksförmigen Bereich auf. Für das Wohnhaus an der Hauptstrasse schlagen die Verfasser einen Ersatzneubau mit fünf Wohnungen vor. Anstelle der heutigen Scheune mit Brocki soll ein Lager für die Schuttgüter erstellt werden.

Der Lösungsvorschlag wirkt im ortsbaulichen Kontext im ersten Moment selbstverständlich und angemessen, weil er sich gut in die vorhandene Bebauungsstruktur integriert. Dass der Lagerschuppen nun jedoch zur Kreuzung hin den Auftakt zur Bahnhofsstrasse bilden soll, kann nicht nachvollzogen werden, denn das wäre dann das neue Gesicht des Werkhofareals.

Die topografischen Verhältnisse werden auf unterschiedlichen Zugangsniveaus geschickt ausgenutzt für die Organisation der verschiedenen Betriebsbereiche. An der Bahnhofstrasse kommt der Ökihof zu liegen, während ein Geschoss darüber die Unterstandsflächen für die Fahrzeuge angeordnet sind. Der Werkhof-Neubau ist hofartig um einen grossen Verkehrs- und Warenumschlagsplatz organisiert. Dieser Hof ist teilweise überdacht und ist sehr nutzungsflexibel. Dass die Schuttgüter ausserhalb des Hofs deponiert werden müssen, ist betrieblich ein Nachteil. Die Räumlichkeiten für die Mitarbeiter befinden sich im Obergeschoss mit Einsicht auf das Hofgeschehen und Überblick über den Ökihof, gleichzeitig liegt der Bereich etwas dezentral.

Der Neubau des «Arbeitshofs» tritt als Holzbau in Erscheinung und soll lichtdurchlässige Fassadenteile erhalten, indem der Schalungsabstand variiert wird. Aussen wir der Bau mit einer vertikalen Schalung verkleidet, während im Innenhof das Schalungsbild horizontal gedreht wird, wodurch die grossen und funktionalen Tore optisch sehr gut integriert werden können. Die Idee mit der lichtdurchlässigen Schalung wird in der Abgabe nicht aufgezeigt, sondern leider nur umschrieben. Hingegen ist in den Plänen eine sorgfältige Gliederung mit horizontalen Bändern erkennbar. Für die Schuttgüter wird leider kein Konstruktionsvorschlag präsentiert, wie diese gestaltet werden sollen, obwohl sie so prominent angeordnet werden.

Der Bereich des Ökihofs ist in der vorgeschlagenen Form zukünftig nicht ausbaufähig und wird weiterhin an Spitzenzeiten mit einer verkehrstechnischen Überlastung zu kämpfen haben. Die Parkierungs- und Verkehrssituation müsste optimiert werden.

Der Vorschlag sieht vor, das Haus an der Hauptstrasse abzubrechen und mit einem dreigeschossigen Wohnungsbau zu ergänzen. Im Erdgeschoss an der unattraktivsten Wohnlage sollen teilweise Abstellflächen für Fahrzeug und Technikflächen bereitgestellt werden. Somit entstehen insgesamt fünf Mietwohnungen. Weil der Wohnungsbau losgelöst vom Werkhof geplant wird, bietet das verschiedene Handlungsoptionen. Es könnte auch der Bestandesbau saniert werden, oder man könnte die Realisierung auf einen späteren Zeitpunkt aufschieben. Die Grundrisse wirken nicht sonderlich innovativ, ausser dass sie besonders klein geschnitten sind.

Bezüglich der Baukosten für den Werkhof bewegt sich das Projekt BUHO im Quervergleich im obersten Bereich.

Insgesamt überzeugt das Projekt mit einer klaren Positionierung des Hauptvolumens im Quartier und der sorgfältigen Fassadengestaltung. Betrieblich funktioniert der Vorschlag nicht ideal und für die Lagerschuppen müsste ein neuer Standort innerhalb des «Arbeitshofs» gefunden werden.
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