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Wettbewerb zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen | 03/2008

Justizzentrum Eisenstadt

Blick aus Richtung Wiener Straße zum Eingang

Blick aus Richtung Wiener Straße zum Eingang

Engere Wahl

KLP Kummer . Lubk . Partner Architekten Ingenieure Generalplaner

Architektur

thoma architekten vfa

Architektur

Erläuterungstext

Wettbewerb – Erweiterung und Anbindung an das bestehende und in der Folge zu adaptierende Justizzentrum Eisenstadt

ERLÄUTERUNGSBERICHT


ZIELSETZUNG

Die Absicht der Verfasser ist, einen Lösungsansatz zu finden, der eine Vernetzung der in der Aufgabenstellung vorgegebenen Funktionsbereiche gewährleistet. Dabei wird die Eigenständigkeit der im Komplex untergebrachten Bereiche garantiert.
Es war für die Verfasser eine Prämisse, sicherzustellen, dass während der Bauphasen der laufende Betrieb minimal eingeschränkt wird und die Eingriffe in den Bestand gering gehalten werden.

STÄDTEBAULICHE EINORDNUNG

Ziel ist es, die Baumassen von Alt- und Neubauten so zu einer Synthese zu führen, dass die Bauetappen ablesbar bleiben. So wurden zwar die Traufhöhen der bestehenden Substanz aufgenommen, den Fassade der Neubauten aber ein eigenständiges Gesicht verliehen.
Die Erschließung des Komplexes bleibt im wesentlichen unverändert. Sie wurde jedoch an der Reitschulgasse durch eine Anlieferung für die Behörden und einer Tiefgaragenzufahrt ergänzt.
Die Justizanstalt ist gegen den öffentlichen Raum durch eine bestehende Mauer gesichert. Diese erfährt in den Endbereichen eine Ergänzung.

FUNKTIONELLE LÖSUNG

Gerichtsgebäude und Justizanstalt bleiben über die vorhandene Brücke verbunden. Sie muss jedoch angehoben werden, um die erforderliche Durchfahrtshöhe für LKW zum „Wirtschaftshof“ zu gewährleisten.

JUSTIZANSTALT

Der Zugang und die Zufahrt zur Justizanstalt bleibt erhalten und somit auch die Schleusen und die Eingangskontrolle.
Über den „Wirtschaftshof“, der auf die geforderte Fläche erweitert wurde, erfolgt auch der An- und Abtransport der Gefangenen.
Das Eingangsgebäude für die Wachmannschaft wurde in südlicher Richtung erweitert und der Hafttrakt um einen Neubau rechtwinklig zum Bestand erweitert.
Am Schnittpunkt beider Trakte situieren sich die Diensträume der Wachhabenden, das Stiegenhaus und daran anschließend die Funktionsräume der jeweiligen Abteilungen, sodass eine optimale Kontrolle bei einem minimalen Arbeitskräfteeinsatz gewährleistet ist.
Die Besucherzone, Aufnahmezone, ärztliche Dienste, Verkaufsräume, Bibliothek und Küche, sind in der Eingangsebene der Justizanstalt (Ebene 2 ) untergebracht.
Der Untersuchungshaftbereich und die Abteilung Freigänger liegen im Geschoss darüber ( Ebene 1 ) und liegen somit auf dem Niveau des Übergangs zum Schwurgerichtssaal und den Verhandlungssälen (Landgericht).
Die Restflächen dieser Ebene und die darüber liegenden Geschosse nehmen die Haftbereiche auf.
Im Süden der Justizanstalt wurde ein zweigeschossiges Gebäude eingeordnet welches den Ebenen 2 und 3 zugeordnet ist.
In der Ebene 3 nimmt es die Werkstädten auf. Der Erweiterungstrakt erhält
eine Ebene 4 . Auf dieser Ebene liegen das Effektenmagazin und der zweigeschossige Turnsaal.

Somit ist für die Justizanstalt eine klare Funktionsstruktur gegeben:

- Eingangsebene ( Ebene 2 )
- Haftbereiche ( Ebene 1 mit Übergang zum Landgericht; 0; 1 und 2 )
- Werkstätten ( Ebene 3 )
- Turnsaal ( Ebene 4 )

AUSSENANLAGEN

Aufgrund des hohen Anteils der Überbauung des Geländes ist es nicht möglich, zusammenhängende Freiflächen anzubieten. Zwei der geforderten Flächen wurden auf dem Dach des Werkstatttraktes etabliert.

GERICHTSGEBÄUDE

Der Neubau des Gerichtsgebäudes übernimmt die Traufhöhe des Bestandes. Über einen gläsernen Verbinder als gemeinsamer Eingang werden alle 3 Behörden erschlossen.
Die Räume des Bezirksgerichtes und der Staatsanwaltschaft liegen im Neubau jeweils auf einer Etage.
Die Verhandlungssäle befinden sich auf der Eingangsebene (Ebene 0) und werden von zwei Seiten erschlossen.
Auf der Ebene –1 liegen, an den Innenhof angelagert, der Speisesaal und die Bibliothek. Weiterhin befinden sich auf dieser Ebene die Archive.
Unterhalb dieser Ebene wurden 2 Tiefgaragengeschosse konzipiert.
Der Speisesaal wird über einen Speiseaufzug durch die Küche der Justizanstalt versorgt.
Der Alt- und der Neubau des Gerichtsgebäudes ist in jeder Etage miteinander verbunden.

KONSTRUKTION

Der gesamte Komplex wird in einer Stahlbetonkonstruktion errichtet.
In Teilbereichen wird Sichtbeton verwendet.
Der Neubau der Justizanstalt erhält ein Wärmedämmverbundsystem und der Neubau des Gerichtsgebäudes eine hinterlüftete Betonfertigteilfassade.

BRANDSCHUTZ

Justiz- und Gerichtsgebäude sind brandschutztechnisch voneinander getrennt.
Innerhalb dieser Gebäude bildet jedes Geschoss, je nach Größe, einen oder zwei eigene Brandabschnitte.
Blick aus Richtung Wiener Straße zum Eingang

Blick aus Richtung Wiener Straße zum Eingang

Blick auf Justizanstalt mit Gerichtsgebäude im Hintergrund

Blick auf Justizanstalt mit Gerichtsgebäude im Hintergrund

Blick auf Justizanstalt mit Gerichtsgebäude im Hintergrund

Blick auf Justizanstalt mit Gerichtsgebäude im Hintergrund

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500