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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2020

Medienhaus und Campusentwicklung Rundfunk Berlin-Brandenburg in Berlin

ein 1. Preis / - Digitales Medienhaus (Realisierungsteil)

Preisgeld: 65.000 EUR

Steimle Architekten GmbH

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Engelsmann Peters Beratende Ingenieure

Tragwerksplanung

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

VIZE architectural rendering

Visualisierung

Erläuterungstext

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
M. Sc. Arch. Christine Kohlmann, Dipl.-Ing. Arch. Vera Mok, M. Sc. Arch. Francisco Pereira, Bc. Sc. Arch. Fabian Bertsch

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Ideenteil formuliert eine Blockrandsituation mit punktförmiger Überhöhung am Kaiserdamm. Dies führt zu einem moderaten unspektakulären Weiterbauen, das vom Preisgericht begrüßt wird. Das verschobene Volumen an der Soorstraße dagegen erscheint formal überzogen und bleibt in seiner Expressivität unverständlich. Der Realisierungsteil erhält die volumetrische Situation entlang dem Kaiserdamm. Genau dieser Erhalt der Studios A-C am Kaiserdamm wird positiv bewertet, ebenso wie die Öffnung des Studios B zum Kaiserdamm. Der Körper von Studio B wird in ein Foyer umgewandelt und erschließt einen großen längsgerichteten, quer zu den Studios liegender Bau, der sich über die ganze Länge des Grundstücks einschließlich des Künstlerhofes erstreckt. Die Arbeit formuliert so zwei sehr unterschiedliche Seiten aus. Zum Kaiserdamm wird ein Eingang im Studio B formuliert, das mit Backsteinlamellen einerseits eine Erinnerung an die großen Volumen der Studios produziert und deutlich an die Abfolge der bestehenden Studios erinnert. Andererseits wird durch die senkrecht stehenden tiefen Lamellen ein transparenter Einblick in das Foyer geboten, der so nicht die gesamte Jury überzeugen kann, da die Lamellen insbesondere in der perspektivischen Sicht ein allzu geschlossenes Bild erzeugen. Diese Fassade müsste weiter geöffnet, transparenter werden, um die Öffentlichkeit vom Kaiserdamm am Standort willkommen zu heißen. Dennoch wird so auch ein Verweis auf den Haupteingang des Poelzigbaus vorgeschlagen, der eine interessante Kontinuität der Eingänge zum rbb erzeugt. Auf der Campusseite entsteht ein Abschluss des Komplexes, der einen gut proportionierten, großzügigen Außenraum schafft. Dieser wird durch den Rücksprung des zu den Studios querliegenden Volumens begünstigt. Die Aufwertung der Studiostraße zu einer Erschließungsmagistrale ermöglicht, die aus dem Gesamtkomplex ein zusammenhängendes Haus macht und einen weiteren qualitätvollen Innenraum liefert. Der Newsroom ist als schwebender Bügel auf dem ‚Querbau‘ organisiert. Der Rücksprung bedingt jedoch auch gewisse Zwänge im Inneren, insbesondere hinsichtlich der Breite des Baukörpers. Diese wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Die Wahl, die Öffnungen des Innenraums nur 8 m breit zu machen, ist für die Funktion des Newsrooms kritisch zu sehen. Diese Entscheidung ist insofern unverständlich, weil auf dem Grundstück an sich genügend Platz für eine tiefere Ausformulierung wäre. So wird die ordnende Kraft des Entwurfes nicht vollkommen ausgenutzt. Dennoch steht der Entwurf für eine klare Positionierung im städtebaulichen Kontext, die auch die Fragen des Denkmalschutzes zu integrieren vermag. Die Kennzahlen verorten die Wirtschaftlichkeit im durchschnittlichen Bereich.