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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2020

Medienhaus und Campusentwicklung Rundfunk Berlin-Brandenburg in Berlin

Anerkennung / - Digitales Medienhaus (Realisierungsteil)

Preisgeld: 5.000 EUR

Barkow Leibinger

Architektur

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

Ingenieure für Brandschutz Peter Stanek

Brandschutzplanung

capattistaubach urbane landschaften

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Martina Bauer, Pablo Sequero Barrera, Mwanzaa Brown, Valentin Götze, Julien Kiefer, Marina Rondini, Francesca Zecca, Jens Wessel

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept basiert auf der Beibehaltung der Volumen der drei Studios zum Kaiserdamm. Die städtebauliche Situation bietet in der Folge im Ideenteil eine angenehm moderate und zurückhaltende Hotel-Bebauung am Kaiserdamm sowie einen frei geformten Solitärbau für das ROC, der grundsätzlich Masse und Höhe der bestehenden Punkthäuser aufnimmt, mit seiner Form so allerdings städtebaulich nicht überzeugt. Hier hätte man sich eher eine Fortsetzung der Kubenreihe gewünscht.

Mit dem Erhalt der Studios wird eine Variante aufgezeigt, die einen reduzierten Eingriff in den denkmalgeschützten Bestand anstrebt. Sehr kritisch ist hierbei jedoch die verunklärende Aufstockung, die gläserne Krone, auf dem Studio C zu bewerten. Zentraler Entwurfsgedanke ist die Umwandlung des Studio B in ein großzügiges Foyer, das vom Kaiserdamm bis zur Bredtschneiderstraße durchgesteckt ist und sich mit der Kantine auch nach Süden öffnet. Hierdurch entsteht eine Art öffentlicher Innenraum, der positiv bewertet wird. Auch die Campusstraße erfährt hierdurch eine Aufwertung und wird durch ergänzende Begrünung auch räumlich verbessert.

Das Studio B wird großflächig verglast: eine gewellte Vorhangfassade soll hier das Medienhaus zum Kaiserdamm hin öffnen, was allerdings zu bezweifeln ist. Diese aufwändige Fassadenkonstruktion ist - wenig differenziert - um das gesamte neue Gebäude gewickelt; dies kann nicht überzeugen. Der tief eingezogene Eingang von Norden über eine Treppenanlage erscheint nicht besonders einladend, so kann aber die Studiostraße auf gleichem Niveau erreicht werden. Negativ angemerkt wird, dass die Aufweitung des Künstlerhofes zu einem kompletten Umbau dieses denkmalgeschützten Bereichs führt.

Die innere Erschließung des neuen Medienhauses und des Bestandes erfolgt gleichermaßen über die Studiostraße, die durch Lufträume sehr großzügig alle Funktionen von Neu und Alt flexibel verbinden kann. Eine langgezogene Treppenanlage führt einladend in die Obergeschosse. Die Organisation der Arbeitsflächen ist kleinflächig verteilt und recht gut über Innenhöfe belichtet. Der zentrale Newsroom ist ungünstig auf zwei Etagen angeordnet und öffnet sich räumlich nur wenig großzügig. Die Anordnung der weiteren Büroflächen lässt eine klare Orientierung kaum zu, eine flexible Umnutzung aller Bereiche wäre allerdings auch kleinräumlich gut möglich.

Die gestaffelten Höhen des Gebäudes führen zu einer moderaten Höhenentwicklung zum Poelzigbau, an den allerdings sehr dicht herangerückt wird. Die nutzbaren Dachterrassen können die Arbeitsbereiche positiv erweitern. Die Kompaktheit des Gebäudes ist allerdings nicht besonders gut. Die Arbeit liegt insgesamt in den Kennzahlen im mittleren Bereich der Arbeiten. Ein Anschluss an die Technikflächen im 2. UG wird nicht aufgezeigt.

Die Konzeption kann unter Beibehaltung großer Teile der denkmalgeschützten Bereiche durchaus überzeugen; das Innere des Medienhauses spiegelt allerdings nur eingeschränkt die Wünsche des rbb nach einem großen zentralen Newsraums wider.