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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2007

Kooperatives Planungsverfahren Landschaftspark Belvedere

Lageplan 1:5000

Lageplan 1:5000

3. Preis

SMEETS LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

EINE LANDSCHAFT WIRD ZUM PARK
Der LANDSCHAFTsPARK BELVEDERE ist zentraler Punkt im Kölner Grün und im RegioGrün .Er ist Gelenkpunkt zwischen dem südlichen und nördlichen Teil des Äußeren Grüngürtels und den Korridoren „Am alten Rhein“ und „Zu neuen Energien“.
Die Planung des Landschaftsparks folgt der Philosophie des RegioGrün. „Vom Zwischenraum zur Parklandschaft“. Strukturen und Nutzungen werden erhalten und sind Gegenstand des Erlebens. Gezielte Maßnahmen erschließen und erlebbar machen.

EIN PARK ZUM ERLEBEN
Gezielte Einfügungen bringen ein Mehr an gestalterischer Qualität. Landschaft wird als Park erkennbar.
Der Park ist für jeden nutzbar – ohne hohe Anforderung zu erfüllen. Unterschiedliche Erkenntnis- und Erlebnisebenen bieten sich nach dem Motto „man sieht was man weiß“.
Zusätzliche „positive Gestaltungsqualitäten, Ansichtspunkte, Blickachsen, gestaltete Eingänge und Stationen, Alleen, Baumreihen und Einzelbäume lassen den Park erkennbar werden. Es bietet sich Raum für landschaftsgebundene Erholung und Erlebnis durch und in einem kulturlandschaftlich geprägten Raum.
Erlebbar sind offene Räume und Wälder, Raumgrenzen, Raumabfolgen und der Wechsel von Hell und Dunkel, von kühlem Schatten und sonnendurch¬fluteten Räumen, von Düften (Kiefern, Raps, Feldblumen). Es ist Platz für Kontakte und Rückzug.
Die Ökologie der Wälder oder die Tierwelt der großen Ackerschläge wird nicht nachhaltig gestört. Klare Wegeachsen (zentrale Allee + Gregor-Mendel-Weg) verbinden nicht nur, sondern geben Orientierung. Die zentrale Allee erschließt zudem den historisch bedeutsamen Raum um Fort IV; weiter bis zum nördlichen Grüngürtel.
Die bisherigen Nutzungen bleiben im vollen Umfang erhalten; nur einmal erfolgt eine Abtrennung einer landwirtschaftlichen Parzelle (Restgröße 25 ha/7,5 ha). Land- und Forstwirtschaft sind die Garanten für die flächenmäßige Substanz des Parks.
Max-Planck-Institut, Freiluga, Sportvereine, WDR, und künftig auch die Wissenschafts¬scheune mit ihrem Freigelände (Schaugärten), das Zentrum für Kölner Militärgeschichte in Fort IV, die Villa Rustica der Denkmalpflege, Schulen + Kindergarten füllen den Park mit Inhalten. Die Einrichtungen sind „eigenständig eingebettet“ und in das Konzept integriert.
Der LANDSCHAFTsPARK BELVEDERE lebt, wenn er gut erreichbar ist. Wie immer beim Kölner Grün zielt der Park auf die wohn- und siedlungsnahe Grünversorgung. Dies steht einer überörtlichen Attraktivität und Nutzung - etwa im Verlauf des Jakobsweges oder durch den Besuch der Wissenschaftsscheune oder beim WDR - nicht entgegen. Mit Ausnahme der vorhandenen Parkplätze (MPI und WDR) und deren Aufwertung (WDR) sowie der besseren Anbindung der Haltestellen des ÖPNV sind keine Maßnahmen der überörtlichen Erschließung geplant!

Der Belvedere Park soll in erster Linie für Radfahrer, Fußgänger (bei vorh. Asphaltweg) nutzbar sein. Die Ausgestaltung der Wege entspricht dem landschaftlichen Gesamtcharakter. In der Qualität entsprechen sie als wassergebundene Wege dem Standard im südlich angrenzenden Äußeren Grüngürtel. Hauptachsen haben max. 4 m breite Wege zuzüglich Randstreifen, untergeordnete Wege 3,50 m. Neue Wege sind Fußgängern und Radfahrern vorbehalten.
Autoverkehr nach Vogelsang bleibt von Süden uneingeschränkt möglich. Nach Norden wird der Beschränkung für den landwirtschaftlichen Verkehr baulich Nachdruck verliehen (Diagonalsperre). Durchgangsverkehr wird unterbunden. Landwirtschaftlicher Verkehr und Radfahrer erfahren an dieser Stelle keine Einschränkung. Alle Parzellen bleiben, wie in der Kulturlandschaft üblich, für landwirt¬schaftlichen Verkehr - in Kombination und mit Rücksichtsnahme auf Erholungssuchende – erreichbar.
Plätze werden mit wassergebundener Decke erstellt und mit einer Pflasterreihe gefasst. An Eingängen und bei Stationen im Raum sind als kontinuierliches Gestaltelement Gabionen vorgesehen. Sie dienen mit farbigen Holzauflagen zum Sitzen oder als Begrenzung des Hochgartens bzw. als Schutz vor Lärm („Panorama“) und (in niedriger Form) an der Militärringstraße. Wichtige Eingänge sollen an Merkzeichen (Toren) und sich öffnenden Plätzen auch von Außen erkennbar sein. Plätze, Bäume und Eingänge bilden Blickpunkte und bringen Identität. Am zentralen Hochgarten bildet ein Symbol einen Point de vue.
Ein neues „Belvedere“ wird erreicht mit Aussichten (Ein- und Ausblicke) an landschaftlich markanten Punkten. Ein „Panorama“ bietet der Aussichtspunkt nahe der A 1. Angelehnt an die vorhandene Wegerampe ist, durch eine Gabione vor dem Lärm der Autobahn geschützt, der Blick zu Colonius, Abtei und Ville und in viele Teilräume des Parks möglich.
Ein Aussichtshügel an einem vorhandenen natürlichen Hochpunkt an der Terrassen¬kante gibt den Blick frei auf Dom, Colonius und Stadt und nach Westen auf die Ville. Ein Hügel am Schaugarten der Wissenschaftsscheune ermöglicht Einblicke in die Vielfalt der Kulturpflanzen.
Über das reine Erleben und Erholen hinaus bietet der Park Chancen für tiefer reichende Erkenntnisse. Die landschaftliche und kulturelle Substanz erlaubt thematische Vertiefungen und Routen zu den Themen Militärgeschichte (Preußen, II. Weltkrieg), Erdgeschichte/Natur (Terrassen, Böden, Vegetation), Siedlungsgeschichte (Römer, Altertum, Neuzeit), Wissenschaft/Bildung (Freiluga, Pflanzenzüchtung, Medien, Schulen, Naturbildung).
Auf die Routen weisen schlichte Wegweiser und Erläuterungen hin. Farblich gekennzeichnet erlauben sie den Interessierten die Auffindung ohne störend auf den „Naturgenießer“ zu wirken. Umfangreiche Erläuterungen können Internet- und GPS-gestützt übermittelt werden.

WAS IST ZU TUN?
Die Grundsubstanz ist vorhanden! Maßnahmen beziehen sich auf die Verbesserung der
• Anbindung / Erschließung
• Erkennbarkeit / Orientierung
• Themenvermittlung

Erhalten werden Flächen, Strukturen und Nutzungen. Ergänzt und verbessert werden Wege, Plätze und Eingänge. Einbezogen werden unerschlossene Teilbereiche. Neben den dargestellten Maßnahmen sind weitere Vertiefungen möglich. So kann dem Fort IV eine der Bedeutung und der Qualität der baulichen Substanz angemessene Nutzung gegeben werden (Zentrum für Kölnische Militärgeschichte, hochwertige Gastronomie in Verbindung/Ergänzung zum Tennisclub). Der Informationsschatz der Landschaft kann über die Themenrouten „gehoben“ werden.

WAS GESCHIEHT BIS 2010?
Bis zur Regionale 2010 sind mit den verfügbaren Mitteln elementare Maßnahmen möglich. Umgesetzt werden
• Eingänge
• Zentrale Achsen und Alleen / Baumreihen
• Plätze / Stationen
• Aussichtspunkte
• der Bereich „Vielfalt der Bäume“
• die organisatorische/administrative Voraussetzungen für das Zentrum für Militärgeschichte + die Gastronomie (Fort IV, Künstlercafe)

Von Dritter Seite sind möglich:
• Wissenschaftsscheune + Schaugarten
• Gastronomieeinrichtung
• Villa Rustica

WAS BLEIBT ZU TUN?
Vordinglich sind weiterhin die
- Brücke und neue Eingangsrampe Vogelsang
- Belvederebrücke (Dritte)
- Spielbereich
- Weg südlich der Bahn (Egelspfad/Lövenich)

Maßnahmen ergänzen die Nutzbarkeit und das Angebot:
- Wege an der westlichen Raumgrenze (A 1)
- Lärmschutzwall aus Überschussmassen / Fremdmassen
- Anbindungen an den Korridor Nord (2 Routen)
- Verbesserung Anbindung Widdersdorfer Straße
- Aufwertung Verbindung Nattermannallee
- Aufwertung Anbindungen Lövenich
- weitere Brücke nach Alt-Bocklemünd
Mit dem LANDSCHAFTsPARK BELVEDERE erfährt das Kölner Grün in Verbindung mit dem RegioGrün eine epochale Aufwertung, die weit über das Jahr 2010 hinauswirkt und Bürgern und Nutzern nachhaltig „Frei-Raum“ gibt.


Lageplan 1:2500

Lageplan 1:2500

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