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beschränkt offener Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 06/2005

Aufstockung Frauen- und Kopfklinik

3. Preis

SPAP// Architektur / Stadt / Landschaft _ BDA DASL

Architektur

Heinrich Wörner + Partner

Architektur

Erläuterungstext

„Für die Beurteilung…ist die Eigenständigkeit des Entwurfes das entscheidende Kriterium.“
(Zitat der Auslobung)

Die ohnehin heterogene Architektur der vorhandenen Kopfklinik um eine Aufstockung zu ergänzen,
birgt eine große Diffizilität in sich, aber auch, gerade städtebaulich betrachtet, eine große Chance.

Diese städtebauliche wie architektonische Lösung, eigenständig umgesetzt, will sagen authentisch und originär, nicht originell, ist hier die durchaus anspruchsvolle Aufgabe.

Neben selbstverständlichen, die Aufgabe dennoch erschwerenden pragmatisch, funktionalen und technischen Voraussetzungen, geht es primär um die architektonische Idee, um das Leitbild, das sich bei nutzenden und betrachtenden Menschen später manifestiert.
Architektur mit Fernwirkung innerhalb des Innsbrucker Panoramas, innerhalb des Stadt- und Landschaftsgefüges.

Zwei Seelen wohnen in der Brust der Verfasser.
Ach, wie einfach wär´s doch, das Programm simpel obenauf, in ein bis zwei weiteren Schichten des ohnehin „vielschichtigen“ Gebäudes – fertig ist´s. Funktionieren tät´s auch. Mit ein paar eleganten Fassadendetails gibt’s eine nettes „Kleidchen“ und alles scheint im Lot.
Doch das kann die Lösung hier nicht sein!
Das wär´ keine Idee, schon gar kein Leitidee, keine Architektur an dieser Stelle, höchstens banale Funktionsergänzung. Dafür braucht es keinen Wettbewerb.

Ein letztes Geschoss, ein Dach-Geschoss wird es sein. Ein Gebäudeabschluss also, den es jetzt nur höchst seltsam gibt. Fernwirkung soll es haben in der Innsbrucker Stadt-Landschaft, vielleicht noch weiter, innerhalb der eigentlichen topografischen Landschaft um Innsbruck herum.

Die Dach-Landschaft ist es! Das ist unsere Idee! Dieses Leitbild vor der grandiosen Innsbrucker Bergkulisse ( Karwendel/Nordkette??) als abstraktes Abbild der Berge.
Denn zeichnet man aus großer Entfernung die Gipfel in unterschiedlicher Entfernung nach, ergibt sich eben diese weiche, wellenförmige Bewegung.

Kein Formalismus, sondern architektonische Leitidee, konsequent auch aus den Funktionen entwickelt.
Denn letztlich ist diese Dachlandschaft auch Abbildung des gestapelten Raumprogramms darunter und schafft in dessen Inneren höchst qualitätvolle Maisonette-Stationen mit Atrien und Terrassen.

Denn eben diese räumliche Qualität erscheint doch wichtig, baut man für den kranken Menschen.

Die Atrien und Terrassen schaffen freie zusätzliche Aufenthaltsbereiche für Kranke und Personal. Sie sind „Licht- und Sauerstoffstationen“ für die Kernbereiche der Ebenen und ermöglichen kurze windgeschützte Frischluftaufenthalte in 40 Meter Höhe. Darüber hinaus belichten sie mit Grünbereichen qualitätvoll die Krankenstationen. Beides Funktionalqualitäten neben der räumlichen Qualität, die dem Heilungsprozess entscheidend dienlich sein können.