modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2007

Hochhäuser Riebeckplatz

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Max Dudler GmbH

Architektur

KHP König und Heunisch Planungsgesellschaft

Bauingenieurwesen

Ebert Ingenieure

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext


Wir finden, was wir uns wünschen.
Zwei Türme, die dem Bahnhof gegenüberliegend ein Tor zu Stadt bilden. Zwei Türme, die nicht so hoch sind, als dass sie deplaziert wirken, die aber hoch genug sind, um als identitätsstiftendes Zeichen der Gegenwart den alten Wahrzeichen von Halle - den fünf Türmen (Roter Turm und die vier Türme der \"Marktkirche St. Marien) - gegenübergestellt werden zu können.


Entwurfskonzept

Die vorhandene städtebauliche Situation ist ganz im Sinne des modernen architekturtheoretischen Ansatz der 60er Jahre durch überdimensionierte Plätze und Weiten geprägt. Somit sieht unser Vorschlag eine Ergänzung der beiden bestehenden Türme durch einen dritten Turm vor, der so positioniert wird, dass er die städtebauliche Situation verdichtet und dem Ort eine neue raumbildende Qualität verleiht. Es entsteht eine Reihung von Türmen, die die Torsituation der schon vorhandenen Türme verschärft. Die unterschiedliche Ausbildung der Türme wird durch ihr variierendes Materialkonzept unterstützt – so kommen neben Betonstein optional Cortenstahl und Gussglas als Fassadenmaterial zur Verwendung.

Die weitere Herausforderung der gestellten Aufgaben liegt darin den Türmen eine architektonische Qualität zu verleihen, die ihrer herausragenden Positionierung entsprechen kann.
Das Erscheinungsbild des Bestandes ist geprägt durch die Addition der einzelnen Bauteile, die im Sinne des zu seiner Entstehungszeit vorherrschenden Funktionalismus „angehängt“ und „gestapelt“ wurden. Durch eine Umdeutung finden wir einen Entwurfsansatz, der zu einer dem Ort und der Funktion angemessenen Form findet, ohne deren ursprüngliche Identität zu verleugnen und obendrein auch aus heutiger Sicht der repräsentativen Lage entsprechen kann.
Dabei greifen wir auf eine „substraktive“ Vorgehensweise zurück, die von einem einfachen Block ausgeht, der durch seine Modifikation der speziellen Aufgabe, dem Ort und vor allem der vorgefundenen Substanz seinen Tribut zollt. So kann die von uns vorgeschlagene Kubatur als Ergebnis eines morphologischen Prozesses gelesen werden, der in gesteuerter Form die angemessene figürliche Qualität erhält, um seiner Positionierung in seiner Erscheinung standhalten zu können.
Aus dem Sockel, der im vollen Umfang des Gebäudes eine Basis bildet, wächst nach oben hin eine spezifische Form heraus, in der die ursprüngliche Kubatur als Negativ-Abdruck enthalten ist und sich zu einer Figur ganz neuer Qualität entwickelt. Durch den differenzierten Umgang mit den unterschiedlichen Höhen entsteht so ein Gebäudetypus urbanen Charakters, wie ihn z.B. Chicago oder Mailand hervorgebracht haben, der auch als Hochhaus seinen maßstäblichen Bezug zur umgebenen, niedrigen Bebauung nicht verliert und somit zum Raum bildenden Element des Platzes avanciert.


Nutzungskonzept

Unser Nutzungskonzept sieht, wie auch schon die ursprüngliche Nutzung, eine reine Wohnnutzung mit Gewerbeflächen im Sockelbereich vor. Trotz des aktuellen Wohnungsleerstands in Halle sehen wir darin ein zukunftsträchtiges Konzept, da unsere Definition von Wohnen stellt eine neue Lesart des Wohnbegriffes darstellt.
Wir schlagen einen Wohntypus vor, der sich von herkömmlichen Wohnungen unterscheidet, indem er auf relativ kompaktem Raum großzügige, flexible Räume anbietet, die dem engen Ineinandergreifen von Wohnen und Arbeiten Rechnung tragen sollen und eine ideale Basis für ein urbanes und mobiles Leben bietet. Der von uns vorgeschlagene Wohntypus bietet qualitätvollen, modernen Raum, zentrumsnah an verkehrstechnisch hervorragender Stelle mit Blick über die ganze Stadt, der sich unserer Meinung nach gut vermarkten lässt und nicht mit den zur Genüge vorhandenen Gründerzeitwohnungen im Zentrum oder den Plattenbauwohnungen in den Randbezirken konkurriert.
Es entstehen Wohneinheiten verschiedener Größe im Sinne der Villa immeuble von Le Corbusier, die nach Bedarf im Baukastenprinzip je nach Nutzungsbedarf kombiniert werden können.
Die als Maisonettewohnungen ausgebildeten Wohnungen verfügen jeweils über eine Loggia und einen zweigeschossigen Wohnbereich, um den herum Schlafräume, Küche und Bäder alkovenhaft angeordnet sind. Die geringe Geschosshöhe wird so durch die Hierarchisierung der Funktionen und die Zweigeschossigkeit der Wohnungen zum raumbildenden Impuls.
Den demographischen Wandel berücksichtigend kann jedes Wohnmodul ohne Verlust der architektonischen Qualität auch barrierefrei ausgebildet werden.
Durch die Ausbildung der Wohnmodule als Maisonettewohnungen erreichen wir eine Verminderung der Verkehrsfläche, da jedes zweite Geschoss an den Kern „andockt“. Der so erzielte Flächengewinn wird den Wohnungen zugeschlagen.


Sanierungskonzept – Statik

Was vom Bestand konstruktiv erhalten bleibt, ist der Rohbau, denn ökonomisch ist eine Sanierung nur dann, wenn er möglichst nicht verändert werden muss. Wir agieren im Sinne eines Tauschgeschäftes, indem wir Lasten entfernen und uns dafür den Freiraum verschaffen andere hinzufügen zu können, ohne dass Stützen- bzw. Fundamentverstärkungen notwendig werden. Dies verschafft uns z.B. die Möglichkeiten ohne Rohbaumaßnahme adäquat auf die Problematik des Schallschutzes bei Deckendicken von nur 12cm zu reagieren. Ebenso eröffnen sich Spielräume für die Fassade, die nach heutigem Standard stärker zu Buche schlägt als die Bestandsfassade.Durch die Entlastung der Randträger infolge Rückbau der vorhandenen Balkone ist jedoch die Last aus der zweigeschossigen neuen Fassade durch diese Träger ohne Mehrbelastung aufnehmbar.Jede zweite Geschossdecke und der Kern bleiben unberührt, so dass die Anbindung des Gebäudes an das aussteifende Element gewährleistet bleibt. Weiterhin werden die unterschiedlichen Höhen der drei Gebäudeflügel auf eine Traufhöhe aufgestockt.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Blick vom Bahnhof auf das Hochhausensemble

Blick vom Bahnhof auf das Hochhausensemble

Blick vom Bahnhof auf das Hochhausensemble

Blick vom Bahnhof auf das Hochhausensemble

Blick vom Bahnhof auf das Hochhausensemble

Blick vom Bahnhof auf das Hochhausensemble

Blick auf den neuen Platz

Blick auf den neuen Platz

Blick auf den neuen Platz

Blick auf den neuen Platz

Blick auf den neuen Platz

Blick auf den neuen Platz

Innenraumperspektive obere Ebene

Innenraumperspektive obere Ebene

Innenraumperspektive obere Ebene

Innenraumperspektive obere Ebene

Innenraumperspektive obere Ebene

Innenraumperspektive obere Ebene

Innenraumperspektive Schlafbereich

Innenraumperspektive Schlafbereich

Innenraumperspektive Schlafbereich

Innenraumperspektive Schlafbereich

Innenraumperspektive Schlafbereich

Innenraumperspektive Schlafbereich

Blick in den zweigeschossigen Wohnbereich

Blick in den zweigeschossigen Wohnbereich

Blick in den zweigeschossigen Wohnbereich

Blick in den zweigeschossigen Wohnbereich

Blick in den zweigeschossigen Wohnbereich

Blick in den zweigeschossigen Wohnbereich