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Offener Wettbewerb | 08/2004

Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum - Zentrale Universitätsbibliothek und Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin

Modell

Modell

4. Rundgang

Stephan Braunfels Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung

Das städtebauliche Umfeld lässt die historische Blockstruktur noch erkennen, ist jedoch durch zahlreiche Unterbrechungen gekennzeichnet. Lücken und Neubebauungen mit wechselnden Traufhöhen schaffen ein etwas heterogenes Bild.

Der Bibliotheksneubau zeichnet die Blockgrenzen deutlich nach und bildet eine klare städtebauliche Aussenform.

Das Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum bildet in Abänderung der historischen Situation einen strassenbegleitenden Platz an der Planckstrasse.

Als Pendant hierzu verspringt der Baukörper an der Geschwister-Scholl-Strasse und bildet eine platzartige Aufweitung zur Betonung des sich dort befindenden Haupteingangs des Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrums.

Die Höhenentwicklung des Baukörpers passt sich nach Norden den umgebenden Altbauten an. Zur Stadtbahntrasse erhält der Baukörper eine Höhenstaffelung die Bezug auf die südliche Bebauung nimmt.

Zwischen dem Gebäude und der Stadtbahntrasse wird eine Fußgängerpassage ausgebildet.

Entwurfskonzept

Der Entwurf sieht zwei geschlossene flankierende Baukörper vor, zwischen denen sich eine zentrale Halle ausbildet, die von einer Freitreppe geprägt wird.

Information und Kommunikation sind prägende Elemente unserer Gesellschaft.
Der hohe Stand der Informations- und Kommunikationstechnik charakterisiert die heutige Kultur und Wissenschaftslandschaft.

Der Neubau der Zentralen Universitätsbibliothek und des Computer- und Medienservice soll Raum für Kulturgut und Forschung sowie Platz zum Gedankenaustausch und zum ruhigen und konzentrierten Arbeiten bieten.
Dazu benötigt es ein Gehäuse, das ein breites Spektrum an Räumen aufweist um die individuelle Kommunikation zu fördern und zu ermöglichen.

Man betritt das Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum entweder über den Haupteingang an der Geschwister-Scholl-Strasse oder über die Zugänge im Bereich der Stadtbahnpassage.

Die zentrale Erschliessungshalle teilt den Baukörper in Ost-West-Richtung durch eine Treppenanlage, die alle Funktionsbereiche miteinander verbindet und das Erdgeschoss in öffentlichen und nicht öffentlichen Bereich teilt.

Dieser Treppenraum ist kommunikativer Treffpunkt und Zentrum der Bibliothek, ohne dabei den anderen Bibliotheksbereichen ihre Ruhe zum konzentrierten Arbeiten zu nehmen.

Cafeteria, Zeitungsleseraum und Vortragsraum liegen direkt an der Stadtbahnpassage und bilden so die Voraussetzung für eine optimale Belebung des Platzes.
Der Hörsaal und die PC-Ausbildung im Erdgeschoss können vom öffentlichen und vom gesicherten Bereich aus genutzt werden.

Im Erdgeschoss des gesicherten Bereiches befinden sich die Lehrbuchsammlung und die Leihstelle. Von hier aus kann man Freihand- und Kompaktmagazin im Untergeschoss und die übrigen Bibliotheks- und Computer- und Medienservicebereiche in den Obergeschossen über Aufzüge und die Treppen und Rolltreppen der zentralen Halle erreichen.

Am Ende des Treppenraumes befindet sich im dritten Obergeschoss der zentrale, zweigeschossige Lesesaal, der den Blick zum Bahnhof Friedrichstrasse öffnet.
Der zentrale Lesesaalbereich und die Treppenanlage erhalten natürliches Tageslicht über eine Oberlichtverglasung.

Im ersten Obergeschoss sind neben den Mikroformen und den aktuellen Zeitschriften die Räume des Computer- und Medienservices.
Die historischen Buchbestände und der Katalog befinden sich im zweiten Obergeschoss. Darüber befindet sich der Lesesaal mit Freihandbereichen und dem bibliographischen Apparat.

Den jeweiligen öffentlichen Bereichen sind die dazugehörigen internen Bereiche der Verwaltung in dem parallel zur Bahnachse verlaufenden Bürobaukörper zugeordnet.
Hier befinden sich auch die Gruppenarbeitsräume und Arbeitskabinen des Freihandbereichs.
Aufgrund der niedrigeren Geschosshöhen der Büros sind diese als Split-Level ausgebildet.

Kunst am Bau

Durch die Auseinandersetzung mit der Sammlung, den zeitgenössischen Information und Kommunikationsmedien und dem Raum soll die Kunst integrativ wirken und den Genius Loci fördern.

Vorstellbar sind Arbeiten von Joseph Kosuth, James Turell, Jenny Holzer, Maurizio Nannucci und Francois Morellet.

Fassade

Als Ergänzung zur umgebenden Bebauung ist eine hellgrüne, natursteinverkleidete Lochfassade geplant.
Die hohe Schallemission im Bereich der Stadtbahntrasse soll durch eine zweischalige Fassade kompensiert werden.
Zwischen den Fassadenebenen ist ein natürlicher Luftwechsel möglich.
Im Bereich der Mitarbeiterbüros kann die innen liegenden Fensterflügel zum Lüften geöffnet werden. Die Benutzerbereiche sind mechanisch belüftet.

Buchförderanlage

Für die Buchförderung stehen zwei vertikale Buchförderstränge zur Verfügung, die alle Geschosse vertikal erschließen. In den Obergeschossen ist der Buchförderanlage jeweils ein separater Raum zugeordnet. Im Erdgeschoss befinden sie sich im Bereich der Leistelle, unmittelbar am Förderbahnhof und erschließen das Untergeschoss über den Magazinverteilerraum.

Im Bereich der gesamten Brandwandanbindung ist über alle Geschosse ein interner Betriebsflur vorgesehen, der mit einer horizontalen Buchförderanlage nachgerüstet werden kann.

Magazine

Aufgrund des flexiblen Skelettbaus im Modularsystem können Magazinbereiche und Freihandbereiche jederzeit nach verdichtet oder umgenutzt werden, so dass sie sowohl für freistehende Regale wie auch Verfahrregalanlagen geeignet sind und auch jederzeit als Lesesaalerweiterung umnutzbar sind.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Ansicht Ost

Ansicht Ost